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Mittwoch, 8. Dezember 2010

Die Straße der Kasbahs, Erg Chebbi, Drâa- und Ziztal, Todhra- und Dadesschlucht sowie ein jähes Reiseende.

Ouarzazate ist der ideale Ort um sich auf die Wüstentour vorzubereiten. Ein Ölwechsel ist fällig und auch der Luftfilter muss dringend gereinigt werden. Außerdem bietet die Stadt genug Abwechslung, um es hier ein paar Tage auszuhalten. Vom Campingplatz bis zum alten Ksar (befestigtes Lehmdorf), dass nach wie vor bewohnt ist, sind es nur zwei Kilometer und mit dem Fahrrad ist die Strecke schnell zurück gelegt. Anfangs ist uns etwas mulmig zumute in den engen Gassen und den nicht gerade luxuriösen Wohnverhältnissen, doch die Leute sind freundlich zu den neugierigen Touristen. Danach steht unsere erste richtig große Kasbah (Familien/Fürstensitz) auf dem Programm. Die Kasbah Taourirt, einst Wohnsitz des Paschas von Marrakesch bot seinem ganzen Stamm Unterkunft und ist im Inneren unglaublich verschachtelt. Wir verzichten auf einen Führer und schlendern treppauf und treppab durch den Komplex. Besonders beeindruckend sind die schönen Holzdecken, aber wie kommen wir hier wieder raus? Egal in welche Richtung wir laufen, es ist alles so verwinkelt das wir immer in einem Zimmer ohne Ausgang landen. Erst nach mehrmaligem Fragen sind wir endlich am Ausgang. Uff, jetzt wissen wir warum man hier Führungen anbietet.
Gegenüber befindet sich ein Ensemble Artisanal der Teppich-Kooperative und wir wollen uns blooooooß mal informieren. Jetzt kennen wir die ungefähren Preise von den Teppichen. Das nutzt uns viel, denn was wir hier alles gekauft haben, hat mit Teppichen nicht viel gemein. Weil, bald ist Hammelfest und da müssen doch die Händler ….......... Das wir dies auch nicht mit dem Fahrrad transportieren können ist kein Problem, sie bringen es uns am Abend zum Campingplatz. Ihr seid doch mit einem Camper hier? Hallo, haben wir ein Schild auf der Stirn? Hier nennen sie Bernd immer Ali Baba, jedoch die Händler sind die 40 Räuber.
Als wir wieder in Freiheit sind, kann Bernd gerade noch ein Abendstimmungsbild von der Anlage machen.
Im Zentrum, am großen Place de Mouahidine, gibt es einfachen Restaurants, einen Suq und Saftbars an jeder Ecke. Uns fehlt es an nichts, dennoch lockt so langsam die Wüste.
Wir fahren durch das Drâatal, wo der Oued Drâa immer wieder Oasen am Leben erhält. Außerdem steigen wir mal wieder kräftig in die Höhe bis auf 1.700 Meter. Die Straßen sind kurvig, aber recht gut ausgebaut, nur die verrückten Taxifahrer, die grundsätzlich vor unübersichtlichen Kurven und bei Gegenverkehr überholen, können einem den Blutdruck ganz schön in die Höhe treiben.
Bei Agdz sind wir auf der sogenannten Straße der Kasbahs. Leider sind viele dem Verfall preisgegeben. Es fehlt einfach das Geld diese wunderbaren Bauten zu erhalten und außerdem leben die Marokkaner mittlerweile auch lieber in Betonbauten. In Zagora werden wir auf dem Campingplatz Oasis Palmier zunächst von einem Dromedar und dann vom Besitzer mit einer Kanne Tee begrüßt.
Wir stehen unter Palmen und es gefällt uns so gut, dass wir beschließen ein paar Tage hier zu bleiben.
Mit den Fahrrädern machen wir Ausflüge in die Umgebung und endlich sehen wir eine Karawane. Der Führer will unbedingt mein Fahrrad gegen zwei Dromedare eintauschen. Was sollen wir denn mit Dromedaren im WoMo? Wir sollen sie in den Kühlschrank tun! Ach wie gemein!
Es ist eine kluge Entscheidung hier in Zagora ein wenig zu verweilen. Genau jetzt ist nämlich das Aid al-Kabir ( das Opferfest, im Volksmund auch Hammelfest genannt). Es erinnert an die nicht vollzogene Opferung Ismails (Isaaks) durch seinen Vater Ibrahim (Abraham). Das Fest dauert vier Tage und wird im übrigen in der gesamten arabischen Welt gefeiert. Es dürfen nur männliche Tiere (Hammel, Kamel oder Rind) geschlachtet werden. 2/3 des Fleisches sind für die Armen und nur 1/3 behalten die Familien für sich. Der Preis eines Hammels beträgt für manche Familien mehr als ein Monatseinkommen und beileibe nicht alle können sich das leisten. Da muss auch schon mal nur ein Huhn genügen. Es kommen die Familienmitglieder von überall her nach Hause. Was wir im übrigen schon Unterwegs bemerkt haben, denn aus allen Bussen stiegen Menschen mit Kisten und Koffern bepackt in den winzigsten Dörfern aus und wurden von ihren Verwandten und Freunden in Empfang genommen. Autos mit spanischen und französischen Kennzeichen, aber offensichtlich marokkanischen Insassen (Frauen tragen Kopftücher) waren ungewohnt häufig auf den Straßen zu sehen. Auf dem Campingplatz wurde uns gesagt: Was für euch Weihnachten ist, dass ist für uns das Hammelfest. Als Tourist sieht man von dem Fest selber sehr wenig, da es sich um ein reines Familienfest handelt. Jedoch alles ist geschlossen, selbst die Restaurants und einkaufen können wir erst recht nichts. Lediglich ganz wenige Souvenirläden haben stundenweise geöffnet. Der Ort wirkt wie ausgestorben und nur ein paar Kinder begleiten uns auf unserer Radtour durch das Zentrum. Dann finden wir doch noch ein offenes Lokal. Wir sind die einzigen Gäste und haben somit das schöne Ambiente von Chez Ali ganz für uns alleine.
Zweimal standen wir schon vor der Tür des Damenfriseurs, doch wegen des Festes war immer geschlossen. Heute hat ein Anwohner ein Einsehen mit mir und benachrichtigt die Friseurin. Extra für mich wird der Laden geöffnet und nach dem Haarschnitt wieder geschlossen. Im Nachhinein denke ich, es wäre auch besser gewesen, er wäre zu geblieben. Aber Haare wachsen ja wieder ( Das Bild ist vor dem Haarschnitt entstanden und Kopftücher sind ja bekanntlich modisch in Marokko).
Heute dient mal eben das Hotel neben unserem Campingplatz als Filmkulisse und wir kommen kaum durch die Menschenmenge an der Straße. Ist ja auch ein hübsches Gebäude und wir können es uns als Wohnsitz eines Fürsten gut vorstellen.
Die Straße der Kasbahs macht ihrem Namen alle Ehre und so langsam bekommen wir auch ein richtiges Wüstengefühl. Wir fahren die N 8 zurück bis Tansikht und biegen in ein Seitental des Oued Drâa ab. Es wird zunehmend trockener und nur ab und an fristen ein paar Palmen und ein wenig Gestrüpp ihr kümmerliches Dasein. Ziegen sind wohl die einzigen Haustiere, die hier noch überleben können. In N´Kob wollen wir uns den alten Ortskern mit sage und schreibe 45 mehr oder weniger erhaltenen Kasbahs ansehen. Die Kasbah Baha ist vollkommen renoviert, da mal wieder zu einem Hotel umfunktioniert und obschon wegen der Trockenheit die Landwirtschaft fast brachliegt, hat das Hotel natürlich einen Pool. Wir dürfen aufs Dach und können uns auch in den Hotelzimmer umschauen. Es gibt zur Zeit offensichtlich keinerlei Gäste.
Kurz vor Alnif haben wir beim Essen in einem Restaurant diesen schönen Wüstenblick.
Obwohl die Landschaft so lebensfeindlich wirkt ist sie doch auch irgendwie faszinierend.
Es gibt unzählige Stände am Straßenrand, an denen man Fossilien erwerben kann. Die Gegend hier ist dafür berühmt. Wir parken und Bernd macht sich mit einem Hammer auf ins Gelände. Jedoch ist das „Fossilienernten“ gar nicht so einfach. Er findet zwar eine ganze Menge, doch reicht sein Werkzeug nicht aus um sie aus den Felsen zu schlagen. Muss er sich halt mit Fotos begnügen.
Für heute durchfahren wir lediglich den Ort Rissani Richtung Merzouga, denn dort liegt der Erg Chebbi, das größte Sanddünengebiet Marokkos mit seinen bis zu 200 Meter hohen Erhebungen.
Wir finden einen Stellplatz am Restaurant Kasbah Mohayut und zwar direkt hinter einer Mauer neben der Düne. Nur ein kurzer Marsch ins Gelände und wir haben Saharafeeling.
Genau heute ist Vollmond und so erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und haben wegen des Mondes dennoch eine gute Sicht auf eine kleine Karawane. Wahrscheinlich sind es Touristen, die dann in einem Berbercamp übernachten. Diese Touren werden hier zu Hauf angeboten. Das Gehen im Sand ist für Nichtdromedare recht beschwerlich und urplötzlich hat Bernd stechende Schmerzen in beiden Knien. So müssen wir zum WoMo zurück und das alles im Zeitlupentempo.
Die für heute geplante große Wüstenwanderung lassen wir schweren Herzens ausfallen und fahren zurück nach Rissani, einem touristischen Ziel im Tafilalet (in früheren Zeiten war die Provinz ein wichtiges Karawanen – und Handelszentrum). Zwei Kilometer vor dem Ort steht das Mausoleum von Mulay Ali Sherif aus der Alawiden Dynastie und der 19. Großvater des heutigen Königs Mohammed VI.
Gleich nehmen wir uns einen Führer, damit wir einmal die Gelegenheit haben ein wenig mehr vom Inneren des Mausoleums zu sehen und dürfen sogar mit einem Fuß auf die Türschwelle der Moschee treten. Fotografieren ist allerdings auch uns Ungläubigen erlaubt.
Prachtvoll ist hier alles ausgeschmückt, insbesondere die Türen und Fenster beeindrucken uns.
Rissani fundiert auf den Resten von Sijilmassa, der einstigen Hauptstadt und zu ihrer Zeit mit Fès und Marrakesch gleichzusetzen. Jedoch außer ein paar kümmerlichen Resten ist nichts mehr vorhanden vom einstigen Glanz. Unser Führer zeigt uns aber voller Stolz auf die Geschichte ein paar zerfallenen Lehmbrocken, als wären sie das kostbarste was die Stadt zu bieten hat. Dann führt er uns in den nebenan liegenden Ksar.
Ganz ehrlich gesagt, ohne den Führer hätten wir uns da nicht hinein getraut. Die Gänge sind zum Teil stockdunkel und so niedrig, das Bernd nur gebückt hindurch kommt. Wir tasten uns an den Wänden voran. Erst als wir an einem Platz ankommen und von oben Licht hinein fällt, können wir die Deckenkonstruktion erkennen. Dattelpalmenholz in schon recht bedenklichem Zustand.
Hier leben Hauptsächlich Witwen mit ihren Kindern (auf eine Frau kommen im Regelfall bis zu 5 Kinder). Im Reiseführer werden solche Wohnverhältnisse als malerisch, wenn auch kärglich beschreiben. Unser Führer erklärt uns, dass hier an die 84 Frauen und 500 Kinder leben und dass sie glücklich sind, hier sein zu dürfen, denn die meisten hätten nur wenig bis gar kein Einkommen und so wenigstens ein Dach über dem Kopf. Er kennt viele der Kinder mit Namen und hat für sie freundliche Worte übrig. Er bittet uns, den Kindern keine Geschenke zu geben, damit sie nicht zum Betteln erzogen werden. König Mohammed VI zahlt den armen Familien, für die Kinder die sie zur Schule schicken ein wenig Geld und das sei der richtige Weg in die Zukunft. Da können wir nur zustimmen.
Irgendwie sind wir dann froh, als wir wieder aus einem Tor ins Freie kommen. Übrigens sind die Eingänge und Wege deshalb so niedrig und verschachtelt, damit feindliche Angreifer nicht mit ihren Pferden in den Ksar hinein reiten konnten weiß uns der Führer zu guter Letzt noch zu berichten.
Da in Rissani sonntags Markttag ist und wir in den letzten Tagen in all den Wüstenorten kaum etwas kaufen konnten, stürzen wir uns noch in das bunte Gewimmel. Wir haben den Eindruck, dass fast alle Einwohner des Ortes hier unterwegs sind. Schwer bepackt mit Obst und Gemüse verlassen wir das Geschehen. In einem Innenhof auf dem Marktgelände sehen wir noch eine Fahrradwerkstatt. Hier wird aus 3 Schrottfahrrädern ein funktionierendes Fahrrad gebastelt. Kein Wunder also, dass die Leute immer so begeistert von unseren Fahrrädern sind.
Wir verlassen die Stadt durch den prachtvoll geschmückten Torbogen, der unter König Hassan II (Vater von Mohammeds VI) zum Gedenken an die Dynastie errichtet wurde.
Erfoud, die jetzige Hauptstadt des Tafilalt ist gesichtslos und uninteressant. Hier gibt es außer Kasernen nichts weiter zu sehen und sogar das Essen im Restaurant war das schlechteste, dass wir auf der ganzen Reise hatten. Auf einmal ist der Oued Ziz wieder da und mit ihm die Oasen. Welch eine Wohltat für die Augen. Selbst uns als Touristen wird jetzt endgültig klar, was die Oasen für die Menschen hier bedeuten. Obschon wir noch nicht weit gefahren sind, bleiben wir für heute gleich hier in dieser Oase auf dem Camping Tissirt. Wir bekommen einen Begrüßungstee und lernen die schmackhafte Variante von Pfefferminze und Eisenkraut kennen. Der junge Gehilfe Mohammed bringt mir ein paar Worte in arabisch bei und ich übe deutsche Sätze mit ihm. Endlich kann ich so wichtige Worte wie: guten Tag, wie geht’s, auf Wiedersehen, danke, nein und hau ab.
Kurz vor Errachidia erreichen wir den Ort Meski und den schön gelegenen Campingplatz an der Source Bleue de Meski. Laut WoMo-Führer leidet man hier allerdings sehr unter der Zudringlichkeit der Händler und Scharen von bettelnden Kindern. Wir haben Glück, Mohammed (wann lassen die sich hier mal andere Vornamen einfallen) ein junger, selbsternannter Platzanweiser hält uns alle vom Hals und bringt uns sogar eine große Matte für unseren Eingang, damit wir nicht so viel Staub ins WoMo tragen. Am Nachmittag allerdings lässt er die Katze aus dem Sack und lädt uns zum Tee in den Laden seines Vaters ein. Ein kleiner Kelim dient uns nun als Schmutzfänger im Eingangsbereich. Der macht sich wirklich nett und die alte Matte war ja auch wirklich nicht mehr schön. Am Morgen bringt uns Mohammed Brot, das seine Mutter gebacken hat. Er will kein Geld dafür und wir sind am Nachmittag auf einen Tee bei seinem Vater eingeladen. Wir lehnen dankend ab, diese Tees sind uns auf Dauer zu teuer.
Zwischen uns und der Ruine der Kasbah liegt ein Tal und ein Fluss. Das wäre eine schöne Wanderung dorthin. Mohammed würde uns gerne begleiten, doch Bernd hat immer noch Probleme mit seinen Knien und so schauen wir uns die Kasbah lieber nur vom Aussichtspunkt aus an.
Schnell sind wir in Errachidia und kurz darauf haben wir Goulmima erreicht. Die Stadt hat etwas ganz besonderes zu bieten. Der Ksar Goulmima ist UNESCO Kulturerbe, noch von 3.000 Einwohnern bewohnt und wurde gerade mit einer Million Fördergeldern restauriert. Kaum haben wir vor dem Tor des Ksar geparkt, rufen die Leute uns auch schon Rachid, einen im WoMo Führer ausdrücklich empfohlenen Führer. Rachid ist hier aufgewachsen, kennt die Bewohner und deshalb werden wir auch von allen freundlich behandelt, denn mittlerweile sind die Einwohner den Touristen gegenüber etwas abweisend. Rachid hat studiert, ist aber arbeitslos, spricht englisch und so klappt es auch einigermaßen mit der Verständigung. Endlich wird uns der Unterschied zwischen einer Kasbah und einem Ksar richtig erläutert. Beides besteht aus vielen Wohnungen und ist immer von einer Mauer umgeben. In der Kasbah aber wohnte alleine ein Fürst mit seinem gesamten Clan (was durchaus mehrere hundert Personen sein können), im Ksar wohnen Menschen verschiedener Stämme und es kann sogar eine Mellah (Judenviertel) darin sein. Eine Kasbah kann zwar in einem Ksar stehen, umgekehrt aber geht es nicht. Selbst heute noch werden die beiden Tore zum Ksar in der Dunkelheit verschlossen. Wer dann nicht drin ist muss eben draußen bleiben. Das dient der Sicherheit der Bewohner. Die Wohnungen sind in der Regel auf drei Etagen verteilt. Unten ist immer das Vieh untergebracht.
Auf der ersten Etage sind Vorratsräume und wenn es sehr kalt ist werden dort auch die Ziegen und Schafe eingepfercht. Wenn viele Personen im Haus leben, können da auch schon mal ein paar Menschen dabei sein. Auf der zweiten Etage sind die eigentlichen Wohnräume. Gegen ein kleines Trinkgeld haben wir heute die Möglichkeit einmal einen Blick in eine solche Wohnung zu werfen. Obwohl dank der Fördergelder die Häuser jetzt Stromanschlüsse haben, müssen wir uns im Dunkeln die Treppenstufen hoch tasten. Die einzige Glühbirne ist leider kaputt. Mit offensichtlichem Stolz zeigt uns der Besitzer sein Wohnzimmer. Sehr gut kann man hier die Stützbalken aus Beton erkennen, die jetzt für Stabilität im Lehmhaus sorgen. Dies ist nach dem Strom die nächste wichtige Maßnahme die von den Fördergeldern bestritten wurde. Nun kann ich mich aber nicht mehr zurück halten und frage nach Toilette und Badezimmer? Rachid kann da nur lachen. Wir haben doch die Stallungen im Erdgeschoss gesehen. Die menschlichen und tierischen Ausscheidungen werden in Säcke verladen und von einem Esel auf das Feld gebracht und sind somit der beste Dünger. Wasseranschlüsse gibt es keine. Ich soll mir mal vorstellen, was mit einem Lehmhaus passiert, wenn da mal die Badewanne überlaufen würde. Gewaschen wird sich im Fluss und zwar nach Männern und Frauen streng getrennt. Wäre das also endgültig mal geklärt.
Nun dürfen wir noch auf das Dach. Wir sollen vorsichtig auftreten, die Lehmhäuser sind nicht die stabilsten und können Erschütterungen nicht gut vertragen. Im Sommer schlafen die Bewohner wegen der großen Hitze auf den Dächern, auch streng nach Männern und Frauen getrennt (Wie kommen die hier bloß an die vielen Kinder?). In dieser Jahreszeit wird hier alles mögliche getrocknet: Wäsche, Datteln und die Fleischrest vom Hammelfest. (Heute Mittag esse ich vegetarisch.)
Jetzt bekommen wir den Gebrauch der Steinmühle erklärt. Zuerst muss das Korn gemahlen werden, bevor die Hausfrau die Fladenbrote backen kann. Das macht sie schon in aller Frühe, damit die Familie Brot zu essen hat. Hier wurde Henna gemahlen und wir lernen mal wieder, dass nichts so ausseht wie es ist. Henna ist grün und erst in Verbindung mit Wasser wird es rot oder schwarz.
Das ist der Stolz der Einwohner. Eine Wasserleitung mit Trinkwasser. Hier muss alles Wasser geholt werden, dass zum Trinken oder Kochen gebraucht wird. Natürlich auch eine Aufgabe der Frauen und Mädchen. Zwei davon gibt es im Ksar und somit werden die fünf Brunnen innerhalb der Mauern nicht mehr genutzt.
Das Flusswasser dient wie bereits erwähnt der Körperpflege, den Tieren als Tränke und den Frauen zum Wäschewaschen. Sie fordern mich auf, mich mit ans Wasser zu setzen und auch ein wenig Wäsche zu waschen, damit ich sehe was die Frauen hier alles so leisten müssen. Ich erkläre ihnen, dass ich zu Hause zwar eine Waschmaschine habe, aber während der Zeit der Reise die Wäsche meistens auch mit Hand gewaschen werden muss. Da haben sie richtig Freude (das wir das natürlich nicht in einem Fluss machen brauchen sie ja nicht zu wissen).
Für die Restaurierung der Kasbah war kein Geld mehr da und mittlerweile dürfte es auch zu spät dazu sein.
Nun gehen wir noch in den Oasengarten. Dort bauen die Bewohner alles an was sie zum Leben so brauchen, einschließlich des Futters für die Tiere. Ein paar Orangen- und Mandarinenbäume, sowie Hauptsächlich Dattelpalmen können wir erkennen. Datteln sind sehr nahrhaft und gehören zum täglichen Speiseplan der Menschen hier.
Wir sind Rachid sehr dankbar für die gute Führung und die Einblicke die wir heute bekommen haben. Auf dem Rückweg kommen wir an ein paar Frauen vorbei, die ein Schwätzchen halten. Sie geben mir über Rachid zu verstehen, dass sie gerne meinen Rock, die Bluse, die Ohrringe und die Kette gegen ihre Sachen tauschen würden. Nur die Schuhe, die gefallen ihnen nicht, die könne ich behalten. Dann fragt eine der Berberfrauen doch tatsächlich, ob ich meinen Mann nicht auch eintauschen will. Das gibt ein Gelächter. Nur Bernd weiß nicht so recht was er davon halten soll. Soll er nun in den Ksar oder will die gute Frau ins WoMo? Da haben wir Beide noch lange was zum kichern. Unsere weitere Strecke ist schon geplant, doch Rachid empfiehlt uns eine interessantere Variante, die entgegen der Straßenkarten sehr wohl für uns befahrbar sei. Er muss es ja wissen, schließlich lebt er hier. Wir verlassen uns auf ihn und fahren auf einsamer Strecke den Oued Gheris entlang und den wir einige Male überqueren müssen. Zwar gibt es keine Brücken, doch die Furten sind immer betoniert und der Wasserstand ist nicht sehr hoch.
Hinter Amellago sind die Häuser direkt in die Felswand gebaut, da zwischen Fluss und Straße nur wenig Platz ist.
Immer wieder kommen wir an schönen Felsformationen vorbei, ab und an sehen wir Berberzelte und Hirten mit Ziegenherden. Dann bekommen wir einen großen Schreck. Wir lesen im Reiseführer das 2007 eine wichtige Brücke weggeschwemmt wurde und das die Furt mit Pkw´s nicht mehr befahren werden kann. Doch oh Wunder, die Brücke ist zwischenzeitlich repariert. Auch von den gefürchteten Straßensperren (Steinhaufen, Sitzblockaden) durch Berberfrauen und Kinder ist nichts mehr zu sehen. In Ait Hani, immer noch auf 2.000 Metern Höhe, wissen wir dann endlich mit Sicherheit, dass wir die ganze Strecke schaffen, denn laut Reiseführer war die Straße, von der Todhraschlucht aus gesehen, nur bis in diesen Ort asphaltiert.
In Tamtatouchte (1.800 Meter), am oberen Ende der Todhraschlucht finden wir einen hübschen Platz für die Nacht an der Auberge Baddou und Ruhe vor den Kinderhorden, die sich sofort auf uns stürzen. Auch hier werden wir mit einem Tee willkommen geheißen und das Abendessen kochen sie ganz für uns alleine. Sogar einen Gasofen machen sie extra für uns an, denn es ist wieder einmal empfindlich kalt sobald die wärmende Sonne untergegangen ist.
Obschon sich hier Hotel/Restaurants und Campingplätze aneinander reihen, kann dank des Wassers des Oued Todhra noch Landwirtschaft betrieben werden und so ist der Tourismus zwar ein gutes Standbein, aber eben nicht das einzige.
Der Gorges du Todhra kann ich mit Worten nicht gerecht werden. Sie ist einfach nur großartig und nicht von ungefähr eines der Haupt-Touristenattraktionen Marokkos. Normalerweise drängeln sich in der Schlucht die Autos und sogar Rotelbusse sollen hier schon gewesen sein. Wegen der späten Jahreszeit teilen wir die Schlucht mit nur ganz wenigen Besuchern und können uns alle Zeit der Welt lassen. Eines meiner Lieblingsbilder könnt ihr nun sehen. Das steinige, trockene Flussbett, ein paar Palmen und sonst nur Landschaft. Mehr als einmal durchfährt uns ein Schauer bei der Vorstellung, wie es sein wird, wenn der Oued richtige Wassermassen führt und alles was sich ihm in den Weg stellt mit sich reißt. Alle paar Jahre kommt das vor und dann können sie hier neue Straßen bauen.
Dann erreichen wir den Engpass und man könnte meinen nun geht es nicht mehr weiter. Gut das bei uns Ali Baba im WoMo sitzt.
Ein Sesam öffne dich und wir kommen durch. Weil es so schön war übernachten wir wenige Kilometer hinter der Schlucht auf dem Camping Le Soleil und fahren am nächsten Tag nochmals in die Schlucht ein und wieder raus. Obschon es ja die gleiche Schlucht ist, sieht sie doch von der jeweils anderen Richtung immer wieder neu aus. Bei einem kurzen Marsch erleben wir, wie winzig wir Menschlein uns hier ausmachen.
Immer noch schwer beeindruckt blicken wir von einer Anhöhe auf Tinerhir. Das Bild prägt sich in unsere Köpfe ein. Dies macht Oasenstädte aus. Im Vordergrund die grüne Lebensader, die Häuser schon im Wüstenland und dann unwirkliche Wüste und Berge soweit das Auge reicht.
In Boumalne Dadès, dem Markt- und Verwaltungszentrum der Region, eingebettet zwischen den Berghängen des Hohen Atlas und dem Djebal Saghro, machen wir den nächsten Schlenker weg von der Nationalstraße um in die Gorges du Dadès bzw. über die Schlucht zu fahren. Im Gegensatz zur Todhra führt die Straße hier nämlich zum größten Teil auf der Höhe entlang und man schaut von oben in die Schlucht. Zunächst noch leicht ansteigend mit schönen Ausblicken auf alte Kasbahs und die Berge.
Dann geht es immer höher hinauf. Auch hier sind die Ausblicke grandios, jedoch muss ich gestehen, dass mir eine Schlucht von unten gesehen lieber ist, als von oben hinein zu schauen.
Ich will gar nicht daran denken, dass ich später bei der Rückfahrt den Abgrund meistens an meiner Seite habe und lieber die Aussicht genießen.
Kurz vor Msemrir ist der spektakulärste Teil der Schlucht zu Ende und wir drehen um. Die Dadès führt hier Wasser und wird mal wieder zum Wäsche waschen genutzt.Wie lange die Brücke noch hält steht sicher in den Sternen.
Am Restaurant Berbère de la Montagne können wir mit dem WoMo bleiben und von dort gleich zu Fuß durch den Engpass spazieren. Der hier ähnlich spektakulär wie in der Todhra ist. Der Junge stellt Schuhe her. Was zunächst wie gehäkelt aussieht, ist bei näherem Hinsehen eine besondere Art mit Nadel und Garn zu arbeiten. Obwohl weit und breit keine Touristen da sind die ihm etwas abkaufen würden, ist er gut gelaunt und zeigt mir geduldig die Technik. Zum Dank nehme ich ihm einen kleinen Schuh ab. Der hängt jetzt als Glücksbringer im WoMo.
Von unserer Übernachtungsstelle haben wir wunderbare Aussicht auf die umliegende Bergwelt.
Gestern zu Fuß und heute mit dem WoMo durch den Engpass.
Wir ergötzen uns noch einmal an der unglaublichen Landschaft und dann kommen die Serpentinen. Immer den Abgrund vor Augen bin ich nur noch heilfroh als wir die Talsohle erreicht haben.
El Kelâa M´Gouna liegt auf 1.467 Metern Höhe und der Oued Assif M´Goun versorgt die Oase mit Wasser. Daher ist hier, so unglaublich das auch erscheinen mag mitten im Wüstenland, die Rose zu Hause und der Ort bekannt für die Herstellung von Rosenwasser und Rosenöl. Alles dreht sich hier um diese Produkte und auch wir decken uns damit ein. Auf dem weiteren Weg zur Oase Skoura sehen wir diese namenlose Steinformation. Es führt sogar eine Treppe hinauf und so haben wir mal wieder Ausblicke von oben ins Wüstenland.
Wir sind wieder in Ouarzazate und weil es schon über Mittag hinaus ist, fahren wir mit dem WoMo erst einmal direkt bis zum Hauptplatz, um in einem kleinen Lokal zu essen. Dort werden wir von einer Tanzgruppe empfangen. Also das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen.
Auf dem uns bereits bekannten Campingplatz stehen noch zwei WoMo´s und die standen schon da, als wir zu unserem Abstecher aufgebrochen sind. Wir haben wieder einen guten Internetempfang und wollen den neuen Blog fertig stellen. Zufällig sehen wir die Wetterprognose für die nächsten Tage und da wird für den Norden Marokkos Starkregen und Sturm angesagt. Werden wir uns hier also für 5 Tage einigeln und dann erst weiterfahren. Doch wie so oft auf unseren Reisen kommt es immer anders als gedacht. Der erste Tag verläuft noch nach Plan und wir radeln an das andere Ende der Stadt zu einem sehr urtümlichen Markt. Weit und breit sind wir die einzigen hellhäutigen Menschen. Jedoch ein paar as salâmu alêkum und labâs lässt die Leute lächeln und wir können absolut unbehelligt und unbelästigt das Markttreiben genießen. Nie werden wir die Märkte leid, egal wie viele wir davon auch besuchen. In der Nacht wandert Bernd durchs WoMo. Seit dem Erg Chebbi quält er sich schon und die Schmerzen werden von Tag zu Tag schlimmer trotzt hoher Dosis Schmerztabletten. Wir halten Kriegsrat und beschließen schweren Herzens unsere Reise abzubrechen. Da uns die Wetterprognose nur einen engen Zeitrahmen lässt muss jetzt alles sehr schnell gehen. Über die Agadir-Strecke zu fahren würde ein paar Hundert Kilometer Umweg bedeuten. Über Marrakesch müssen wir durch das Atlasgebirge und dort soll es morgen 40 Liter Regen auf den Quadratmeter geben. Wir vertrauen auf den Wetterbericht und entscheiden uns für die Marrakesch-Route. Der Himmel ist schon bewölkt und so recht können wir das Panorama mit den frisch gezuckerten Bergen nicht mehr genießen.
Wir fahren über mehrere Pässe auf 2.200 Metern Höhe und schauen sorgenvoll in den Himmel. Bei jedem Unwetter rutschen hier die Berghänge und verschütten die Straßen. Doch die Schönheit der Landschaft lenkt uns auch ab und wir haben Glück, kein Regen in der Bergregion.
Die Märchenstadt Marrakesch müssen wir links liegen lassen, Bernd Schmerzen sind zu groß und eine Stadtbesichtigung kommt überhaupt nicht in Betracht. Wir sehen an einem Kreisverkehr viele Berber mit Dromedaren und Fahnen. Erst auf der Autobahn fällt uns dann auf, dass alle fünfhundert Meter zu beiden Seiten Polizisten stehen und auf den Brücken Polizei und Militär präsent sind. Auf der Gegenfahrbahn stehen an jeder Einfahrt Motorradpolizisten und warten auf ein Zeichen die Autobahn zu sperren. Wir haben den Eindruck, dass alle Polizisten von ganz Marokko hier an der Autobahn postiert sind. Lange müssen die Wachleute und wir uns gedulden und dann kommt der Wagentross mit dem König. Wir können ihn leider nicht sehen, aber immerhin hat uns die Aktion die langweilige Fahrzeit durch das flache Land verkürzt. Es wird schon dunkel und wir fahren einfach kurz vor Berrechid auf eine Raststätte. Sogleich kommt der Regen und das mit Macht, später setzt dann auch noch Sturm ein. Kein Mensch ist mehr hier zu sehen, nur an der Tankstelle brennt noch Licht. Doch Marokko ist ja ein sicheres Reiseland und wir trösten uns außerdem mit dem Gedanken, dass Gangster bei diesem Hundewetter auch nicht vor die Tür gehen. Der Regen hat die ganze Nacht angehalten und am Morgen steht alles Land rechts und links der Autobahn mehr oder weniger unter Wasser. Bis Casablanca kommen wir noch gut durch. Dann bei Moheammedia leitet uns die Polizei plötzlich von der Autobahn ab. Wir verstehen nicht warum und bekommen nur die Auskunft wir müssten par la côte weiter fahren. Wie die meisten Autofahrer jetzt, sind auch wir in der 250.000 Einwohnerstadt orientierungslos. Doch Bernd mit seinem Spürsinn findet irgendwie die Küstenstraße. Dann bricht der Krieg aus. In einem Kreisverkehr fährt jeder wie er will und wenn es sein muss entgegen der Fahrtrichtung. Weiterkommen geht nur auf crash und natürlich kommt jetzt keiner mehr voran. Wir stehen und stehen. Einige Autofahrer versuchen über den Mittelstreifen auf die Gegenfahrbahn zu kommen und bleiben dann im Schlamm stecken. Manchen gelingt es aber doch und so wird die Gegenfahrbahn zur Weiterfahrt benutzt bis auch dort mal ein Auto kommt und dann ist wieder mal Ende für alle. Die Polizei sieht diesem Treiben tatenlos zu. Immer noch wissen wir nicht so recht was eigentlich der Grund dafür ist. Auf einmal entfährt Bernd ein: Ach du lieber Himmel. So weit wir sehen können ist die Straße überschwemmt und das mit zunehmender Tendenz. Die Gullydeckel sind herausgeflogen und das Wasser schießt in Fontänen heraus. Aus den Nebenstraßen kommen ganze Sturzbäche geflossen und die ersten Autos geben ihren Geist auf und werden einfach weggespült. Nur noch LKW´s und große Allradfahrzeuge kommen durch. Rückwärts geht nicht mehr und Bernd meint nur noch: Haben wir einen LKW oder nicht? Langsam fahren wir durch das Wasser, dass an der tiefsten Stelle schon über einen Meter hoch ist. Mit einem lauten Knall verabschiedet sich die Verkleidung am rechten Hinterrad, sie konnte dem Druck der Wassermasse nicht mehr standhalten. Zu allem Übel hustet Burro mal kurz und wir halten die Luft an. Etwas stotternd geht es dann aber doch weiter und irgendwann haben wir wieder nur wenige Zentimeter Wasser unter den Rädern. Über eine Stunde für 8 Kilometer, dass ist schon ein Negativrekord. Wir erreichen wieder eine Autobahnauffahrt und haben die dann fast für uns alleine, denn hinter uns kommt kaum noch einer durch. Auf der Gegenfahrbahn stauen sich die Autos Kilometerweit. Es sind auch eine ganze Menge WoMo´s darunter. Noch einmal wird es auf der Autobahn kritisch, weil wir nicht nur durch Wasser sondern auch durch Schlamm müssen. Doch es ist nicht ganz so tief wie in Mohammedia und so hält uns auch das nicht auf.
Tatsächlich erreichen wir schon am Nachmittag Tanger. Bernd fährt als erstes in die IVECO-Werkstatt und lässt den Luftfilter wechseln. Zu 2/3 ist der nass, dass war wirklich knapp. Im Hafen sind die Zollformalitäten in wenigen Minuten erledigt. Nur am Scanner haben sie keine Lust und fertigen in einer Stunde gerade mal vier Autos ab. Als dann auch noch Autos gescannt werden, die nach uns gekommen sind wird Bernd mal kurz wild und innerhalb von fünf Minuten sind wir durch, haben die Bescheinigung, dass wir keine illegalen Passagiere im WoMo raus schmuggeln und können zur Fähre. Noch bevor wir das WoMo verlassen haben geht die Ladeklappe hoch und die Fähre legt ab. Das war perfektes Timing. Laut Wetterbericht sind wir gerade in einem Zeitfenster zwischen zwei Stürmen und so haben wir eine richtig ruhige Überfahrt. Der spanische Zoll schaut nur kurz in die Pässe und schon können wir den Hafen von Tarifa verlassen. Zwar ist es schon wieder stockdunkel, doch Tarifa ist übersichtlich und wir finden den LIDL Parkplatz direkt. Außer uns ist noch ein Ire da. Es wird eine stürmische Nacht und wenn wir schon nicht bei der Überfahrt seekrank wurden, so werden wir es jetzt bei der Schaukelei in unserer Koje. Noch vor Sonnenaufgang fahren wir bei Regen und Sturm los. Mein Wunsch dass der Regen doch endlich mal aufhören soll wird prompt erfüllt, denn in der Sierra Nevada geraden wir in Schneetreiben. Schneepflüge und Salzstreuer sind im Einsatz und so geht es zwar langsam aber immerhin weiter. Ab Alicante strahlt wieder die Sonne vom Himmel.Irgendwie ist das doch verrückt. An der N332 Kilometer 124 beim Restaurant O.V.N.I finden wir einen Platz für die Nacht. Achim, der deutsche Besitzer meint, Bernd solle sich in Benidorm operieren lassen und hier das schöne Wetter für seine Genesung nutzen. Netter Gedanke, doch es geht in solch einem Fall ja wohl nichts über zu Hause.Tags darauf geht die rasende Fahrt bis Gruissan Plage bei Narbonne. Auf dem dortigen Stellplatz berichten uns WoMo Fahrer vom Schneechaos um Lyon. Immer noch haben wir über 1.180 Kilometer vor uns und Bernd geht so langsam auf dem Zahnfleisch. Tatsächlich hat uns der Schnee ab Lyon wieder und doch kommen wir um 20.30 Uhr vollkommen fertig, aber froh es geschafft zu haben zu Hause an. Welch ein Kontrastprogramm: Aus der Wüste durch Hochwasser in den Schnee. Immerhin wir haben ja erst den 04.12.2010 und da ist so ein Wetter ja nicht unbedingt der Regelfall.
Uns hat unsere Reise trotzdem sehr gut gefallen und auch viel gegeben. Wenn es Bernd wieder besser geht werden wir das nächste Ziel in Angriff nehmen. Warten wir dies bis dahin ab.