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Mittwoch, 26. Oktober 2016

IV. Kruja (Krujë), albanisches Bergland, Koman-Stausee und Shkodra (Shkodër)

Wir kommen diesmal gut aus dem Großraum Tirana heraus und fahren auf der SH2 Richtung Durrës. Ab Rinas machen wir noch einen Abstecher zur Ruine der Kalaja e Prezës (Burg von Preza), einer Gipfelburg (260 m) aus dem 15. Jahrhundert, die im Mittelalter eine strategisch wichtige Lage zwischen den Ebenen von Tirana und Durrës hatte und zum staatlichen Kulturerbe Alaniens zählt. Außer Mauerresten, einem restaurierten, für uns aber nicht zugänglichen Turm und der 2014 neu eingeweihten Moschee ist noch das gut erhaltene Brunnenhaus interessant.
Am Parkplatz im Ort stehen uralte Olivenbäume mit Netzrinde.
Wir durchfahren den quirligen Ort Fushe Kruja und kommen wenige Kilometer später zum Restaurant Oaz, wo wir zwar 10,-- Euro fürs Parken zahlen müssen, dafür erhalten wir aber Strom. Der dann laufend ausfällt und ein riesiger und sehr lauter Generator kommt zum Einsatz, wunderbar! Jetzt fängt es auch noch an zu Gießen und Blitz und Donner übertönen die Geräuschkulisse. Wegen des Wetters igeln wir uns für den Rest des Tages im WoMo ein. Am morgen ziehen wir Regenklamotten an und fahren die wenigen Kilometer mit einem Minibus hoch nach Kuja (Krujë). Vorbei an der Skanderbeg/Skënderbeg Statue geht unser erster Blick hoch zum Mali i Krujës und dort zur Bektashi-Wallfahrtsstätte des Sari Salltëk. Dessen angebliche Fußspuren wir ja bereits im Osum-Canyon zu Gesicht bekommen haben. Uns interessiert nur die Aussicht von oben. Ein Taxi das uns gerne hinauf bringen würde steht auch schon bereit. Doch wegen der vielen Wolken wird das wohl nichts mit der Fernsicht und so sparen wir uns die Fahrt.
Die Kalaja von Kruja ist albanisches Nationalheiligtum und außerdem noch bewohnt. Auf der alten und traditionell gepflasterten Basarstraße (heute reihen sich hier die Andenkenläden nebeneinander) geht es stetig nach oben.
Schon sind wir am Skanderbeg Museum angelangt. Obwohl das Gebäude mittelalterlich aussieht, ist es aus dem Jahre 1982, entworfen von Pranvera Hoxha, der Tochter des Diktators Enver Hoxha. Hier dreht sich alles um das Leben und die Taten des Nationalhelden und natürlich ist der Besuch auch für uns ein Muss.
Gjerg Kastrioti Skënderbej mal wieder überlebensgroß.
Lange streifen wir durch alle Winkel der Burg, deren Geschichte bis ins 5. und 6. Jahrhundert hinein greift. Suchen die Dolma-Tekke, mit ehemaliger Moschee und türkischem Bad. Unter dem Olivenbaum, der noch aus der Zeit Skanderbegs stammen soll, befinden sich die Gräber hoher Bektashi-Geistlicher.
Das Ethnografische Museum ist uns auch noch einen Besuch wert, dann geht es über die Basarstraße zurück zum Minibus. Hier erwischt uns auf den letzten Metern wieder ein Platzregen aller erster Güte, der auch den Rest des Tages und in der Nacht nicht aufhören will. Nach Kultur folgt wieder Landschaft. Unser Ziel ist die Lagune Patok in der Bucht von Rodonit. Ab Fushë Kuq führt ein Damm mitten hinein in die Lagunenlandschaft. Wegen des vielen Regens der letzten Tage sind die meisten Einfahrten zu den Häusern überschwemmt.
Die Fischerhütten stehen auf Stelzen und so manch ein Boot ist mit Wasser gefüllt.
Das Motorrad ist etwas in die Jahre gekommen.
Fischfang mit einfachsten Mitteln.
Wir entdecken einen wunderschön an der Bucht gelegenen Stellplatz und stellen uns vor, dass wir es bei sonnigem Wetter hier eine Weile aushalten könnten. Aber Wasser von allen Seiten und von Oben ist uns einfach zu ungemütlich und so fahren wir weiter.
In Laç spielt uns das Navi einen bösen Streich und leitet uns auf unserem Weg zum Wallfahrtsort des Hl.Antonius, in eine äußerst schmale und vollkommen zugeparkte Gasse. Nur Schrittweise kommen wir hier voran,
um dann vor einer Treppe zu landen. Wenden ist so gut wie nicht möglich. 
Absperrhütchen und Fahrzeuge müssen bewegt werden, dann stehen wir in Fahrtrichtung mit der Nase zum Gegenverkehr. Jetzt muss ich die Autofahrer dazu bewegen nicht weiter zu fahren bzw. zurück zu setzen. Das ist bei albanischer Fahrweise ( jeder ist sich selbst der Nächste und auf eine Frau hört man schon gar nicht ) nur mit Schimpftiraden meinerseits und körperlichem Einsatz (ich stelle mich vor die Fahrzeuge, sie müssen mich entweder umfahren oder zurück setzen) möglich. Heraus aus der Enge bräuchten Bernd und ich blutdrucksenkende Mittel, besonders als wir die richtige Straße finden. Sie führt breit und bequem aus dem Ort heraus, währen das Navi wenden, wenden ruft. Irgendwann zertrümmern wir nochmal das Gerät.
Steile vier Kilometer fahren wir in die Höhe bis zu einem großen Parkplatz. Von dort geht es nur noch zu Fuß weiter zu dem bekannten Wallfahrtsort des Shën Antoni (heiliger Antonius). Im Reiseführer wird ausdrücklich davon abgeraten um den 13. Juni herum hierher zu fahren, da dann Pilger aus dem ganzen Land kommen. Immer wieder sollen hier Wunderheilungen geschehen. Bei unserem Bluthochdruck wirkt es leider nicht, wahrscheinlich weil wir nur wegen der Aussicht her gefahren sind und die fällt dann auch noch buchstäblich ins Wasser.
Auf der SH 6 geht es nun am Fluss Mat entlang, der nach dem Regen der letzten Tage unglaublich viel Wasser führt. Vorbei am Stausee Liqeni i Ulzës wird die Schlucht eng und die Landschaft immer wilder,
mit teilweise recht dunklen Tunneldurchfahrten.
Nach dem 11.000 Einwohner zählenden Ort Burell, einem ehemaligen Karawanenstützpunkt, führt ein Abzweig nach Suç und uns zum Camping Oasi alla Chiesa. Tatsächlich befindet er sich auf dem Gelände einer, von italienischen Nonnen geführten kath. Mission. So stehen wir also direkt vorm Kirchentor. Die Nonnen kümmern sich um benachteiligte Kinder und die freuen sich über Gummibärchen aus dem WoMo.
Am Morgen ist der Himmel endlich wieder zu sehen und wir haben eine tolle Sicht vom Stellplatz auf die umliegenden Berge. Hat sich der Abstecher also doch noch gelohnt.
Zurück auf der SH 6 sind wir schon nach wenigen Kilometern an der Brücke über den Mat zum Dorf Shulbatër angelangt. Hier können wir parken, dann geht es nur noch zu Fuß weiter. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt.
Im Dorf selber sind noch einige Kullas (Wehrturmhäuser) erhalten. Diese Wehrhäuser wurden um das Jahr 1910 von den Osmanischen Besatzern systematisch zerstört, da sie der aufständischen Bevölkerung Schutz boten. Daher sind sie heute fast nur noch in abgelegenen Gegenden zu finden. Auf steingepflasterten Wegen, mit mehr Löchern als Steinen und übersät mit Tierkot gelangen wir zu einer Kulla, die erst vor wenigen Jahren mit Mitteln der Marianne Graf Stiftung restauriert wurde und schon wieder so aussieht, als wäre eine Renovierung dringend erforderlich. Wir haben das Gefühl, dass in diesem Ort die Zeit stehen geblieben ist.
An den Eingangstüren der Kulla sind verschwommene Ornamente zu erkennen und wir dürfen auch ins Haus (die Schuhe müssen draußen bleiben). Ein paar Zimmer sind als Museum hergerichtet, der Rest ist bewohnt. Die anderen Kullas sind auch bewohnt, allerdings in schlechtem Zustand und nicht zu besichtigen.
In Klos ignorieren wir das LKW Durchfahrtsverbot, da es keinen Hinweis auf die Großrichtung gibt und uns die Einheimischen durchwinken. Am Ortsende schaffen wir so gerade eben die Durchfahrt. Ich muss in den Matsch und Bernd lotsen. Viel Platz gibt es nicht an jeder Seite. Hier kennt man wohl die LKW Fahrer und so greift man zu drastischen Mitteln, um sie aus dem Ort heraus zu halten.
Weiter durch wunderschöne Gebirgslandschaft mit Aussicht auf schneebedeckte Gipfel der Maja e Dhosit (2.200 m) fahren wir über den Qafa e Bualli Pass (842 m). Es folgt der hässliche Bergbauort Bulqizë. Mitten in dieser schönen Landschaft hat man Chromerze entdeckt, die in kommunistischer Zeit abgebaut wurden. Wegen Unterhöhlung ist die alte Stadt einsturzgefährdet und auch die neue Siedlung wirkt vollkommen herunter gekommen. Der Ort zählt zu den verrufensten Plätzen im Lande. Trotzdem leben hier 13.000 Einwohner, die teils illegal und unter katastrophalen Bedingungen in den verfallenen Anlagen arbeiten. Wir sehen zu das wir weiter kommen. In Topojan überqueren wir den Schwarzen Drin, den Ausfluss des Ohrid Sees. Von hier sind es nur noch sieben Kilometer bis Debar in Mazedonien, wo wir auf der Anreise zum See ja bereits waren. Schon interessant was für Schleifen wir bis jetzt gefahren sind. Wir bleiben in Albanien und auf schlechter Straße geht es direkt bis ins muslimisch geprägte Peshkopia. An der Durchgangsstraße finden wir einen Parkplatz. Viel zu bieten hat der Ort nicht. Natürlich gibt es einen Basar.
Die Eisen sind nicht für Pferde, sondern für Schuhe gedacht.
Die Fußgängerzone, der Boulevard Elez Isufi wird derzeit mit Steinplatten verschönt. Hier steht auch die übliche Skanderbeg Statue.
Einige der Wohnhäuser warten noch auf ihre Wiederbelebung.
Wir fahren drei Kilometer zurück bis zum Restaurant Cerja, wo wir über Nacht stehen können. Internet haben wir, es gäbe auch Strom wenn wir uns in die Waschanlage stellen würden. Da ist es uns zu vermüllt und dunkel. Wir genießen lieber den restlichen Sonnenschein des Nachmittag. Am Morgen rumpeln wir wieder durch Peshkopia und kommen vorbei am Dorf Kastriot, dem ehemaligen Stammsitz der Adelsfamilie Kastrioti, aus der der Nationalheld Skanderbeg hervor gegangen ist. Ab jetzt geht es ständig bergauf und bergab. Viele Tierherden werden über die Straße getrieben und die Aussicht auf die Berge und den Mali i Korabi, der mit seinen 2.753 m der höchste Berg Albaniens ist umwerfend. 
Leider finden wir beim Dorf Radomirë keinerlei Parkmöglichkeit. In den Ort selber, mit seinen vielen Kullas, können wir nicht hinein fahren. Bleibt nur ein Foto aus dem WoMo Fenster von der Straße aus.
Immer wieder lenken wir unsere Blicke auf dramatische Felsformationen.
Gemäß der Empfehlung im WoMo Führer machen wir einen Halt beim Dorf Ceren. Auf steinigem Pfad gehen wir hinunter in den Ort. Menschen sehen wir nur wenige. Hier kann man erkennen, dass wir uns im ärmsten Teil Albaniens befinden. Der Brunnen und ein paar Leitungen sichern die örtliche Wasserversorgung.
Häuser aus grauem Stein und gepflasterte Wege prägen den Ortskern.
Vor der Kulla steht ein gut gefüllter Maisspeicher.
Es kommt auf der Strecke zu mehreren unliebsamen Begegnungen mit rasenden und kurvenschneidenden Autofahrern, die uns des öfteren zu Vollbremsungen zwingen. Dabei nimmt einer unserer Zwillingsreifen Schaden. Er hat noch Luft, mal sehen ob wir damit noch nach Hause kommen. Wir geben den Plan auf bis Valbona zu fahren, wir haben die Nase voll von den albanischen Bergen. Die Sonne lacht vom Himmel und uns ist jetzt nach Wasser und Faulenzen zu mute. Bei Kukës ist die Grenze zum Kosovo nahe, Prishtina ist nur noch 40 Kilometer entfernt. Jetzt sind wir wieder auf der A1 Richtung Laç unterwegs und dann auf der uns bereits bekannten Strecke der SH 1 immer den Mat entlang. Vorbei geht es an Lezhë und nach weiteren 60 Kilometern passieren wir die Großstadt Shkodera (Shkodër). Hier halten wir uns Richtung Han i Hotit und nach 8 Kilometern sind wir in Vraka und dort am Lake Shkodra Resort angekommen. Es sind auch einige WoMo´s aus Deutschland da und so werden Reiseberichte und Übernachtungstips ausgetauscht. Auf diesem schönen Platz bleiben wir vier Tage und dann sind wir wieder bereit für weitere Taten.
Lange haben wir überlegt, ob wir zum Koman-Stausee fahren sollen oder nicht. Die Landschaft soll sagenhaft sein, aber die Straße dorthin eine einzig Katastrophe. Doch ein Fernsehbericht hat unsere Neugierde geweckt und so machen wir uns auf den 50 Kilometer langen Abstecher. Die ersten 30 Kilometer sind erträglich, es gibt nur ab und an die für Albanien üblichen schlechten Passagen. Dann kommt es knüppelhart. Wir rumpeln von Loch zu Loch, tatsächlich brauchen wir für die 50 Kilometer 3 Stunden. Die Landschaft und die Ausblicke auf den Drin sind wirklich toll, aber die Straße fordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Gut ist nur das uns fast keine Autos begegnen. Viele Ortschaften gibt es auf der Strecke nicht. Dafür sehen wir seit langem mal wieder Schweine. Hier scheinen also überwiegend Christen zu wohnen.
Der Ort Koman besteht nur aus ein wenigen Häusern und dem Campingplatz Natyra. Erst befürchten wir nicht einmal durchs Tor zu passen. Es ist aber nur Pflanzenbewuchs und unter dem passen wir hindurch.
Am Campingplatz gibt es auch ein Hotel. Das muss man wirklich gesehen haben. Die Zimmer liegen nämlich unter der großen Brücke über den Drin. Da heißt die Brücke ist gleichzeitig das Dach der Zimmer und die Autos rattern fast über die Köpfe der Gäste hinweg. Gut das es so wenig Verkehr hier gibt.
Der Platz macht seinem Namen Natyra alle Ehre. Wir zählen mehr als 50 Enten, 4 Hunde, 3 Katzen, sowie unzählige Tauben und Hühner. Als wir noch einen Erkundungsspaziergang machen, begleiten uns zwei der Hunde auf der gesamten Wegstrecke, obwohl wir immer wieder versuchen sie zurück zu schicken.
Die Fährfahrt auf dem Liqeni i Komanit (Koman-Stausse) den Drin hinauf bis Fierza ist ein besonderes Erlebnis. Die große Fähre fährt um diese Jahreszeit nicht mehr und so muss man mit der kleinen Fähre Berisha , die nur wenige Fahrzeuge und ansonsten Personen transportiert, vorlieb nehmen. Der Kapitän bietet an am Morgen den Transport zur 1 1/2 Kilometer entfernten Anlegestelle zu übernehmen. Da das Wetter zu wünschen übrig lässt, verspüre ich keine große Lust auf eine sechsstündige Schiffsfahrt und so macht sich Bernd alleine auf den Weg. Der Kapitän wollte um 8.30 Uhr da sein und da er das nicht ist, hält Bernd kurzerhand einen LKW an der ihn mit zur Anlegestelle nimmt. Bernd fotografiert das Boot von außen und durch die Verspiegelung wird das ein Selfie der altmodischen Art.
An der Anlegestelle herrscht bereits reger Betrieb.
Da die Dörfer in den Bergen nicht über eine Straße zu erreichen sind gibt es auch noch reine Personenfähren.
Die Fahrt ist trotz des schlechten Wetters und der Kälte wegen der tollen Ausblicke auf die Schlucht und die Berge lohnenswert.
Nach drei Stunden ist Fierza erreicht. Hier liegt die große Fähre Alpin für den Winter vor Anker. Außerdem ist ein Schiffswrack zu sehen und eine Bar, in der es nicht einmal etwas zu Essen gibt. Gut das Bernd eine Tüte Nüsse dabei hat.
Nach einer Stunde Wartezeit fährt die Berisha nach Koman zurück. Zwei deutsche Touristinnen auf Wanderurlaub und einige Einheimische steigen noch zu. Unterwegs kommen kleinere Boote längsseits und laden Waren oder auch Personen auf die Fähre um. Die Maronenernte ist in vollem Gang und in den umliegenden Bergen scheint es reichlich Kastanienbäume zu geben.
Immer wieder gibt es einen Stopp an dem Personen zusteigen, ohne das ersichtlich ist ob eine Siedlung in der Nähe ist. Sie tauchen einfach irgendwie aus den Bergen auf.
Landschaft.
Gegen 16.30 Uhr kommt Bernd hungrig und durchgefroren zurück. Er hatte das Glück den letzten Platz in einem Kleinbus zu erhaschen, der am Fähranleger auf Passagiere wartet. Das er die Fahrt unternommen hat, hat er nicht bereut und macht mir mit unendlich vielen Bildern den Hals lang. Der Sonnenuntergang färbt die Berge hinter dem Campingplatz.
Am Morgen noch ein letzter Blick auf das Tier-Idyll.
Die ersten 20 Kilometer kommen uns noch schlechter vor als auf der Hinfahrt. Wegen des vielen Regens gab es noch einige Steinschläge zusätzlich. Auch jetzt hält sich der Verkehr in Grenzen. Abgesehen von den Minibussen, die Personen auf 9.00 Uhr zum Fähranleger bringen müssen und es dementsprechend eilig haben.
Gegen 12.30 Uhr sind wir endlich in Shkodera angekommen. Diesmal nehmen wir den stadtnahen Campingplatz Legjenda, von wo wir bereits einen Blick auf die hoch über uns thronende Festung Rozafa haben.
Irgendwie sind wir wegen der elenden Kurverei aufgedreht und so machen wir uns direkt auf zur Stadtbesichtigung. Die Kisha e Zojës (Kirche Unserer Lieben Frau des Guten Rates) liegt bereits an der Strecke zur Bushaltestelle. Mit dem Bus kommen wir preiswert ins Zentrum und zum Hauptplatz Sheshi Demokracia.
Wir schlendern durch die gepflegte Altstadt mit ihren vielen Straßencafés. Gerne hätten wir die berühmte Fototeka Kombëtare Marubi besucht. Leider besitzen wir nur noch 700 Leke und soviel kostet bereits der Eintritt für eine Person. Euro wollen sie hier nicht nehmen. Bis wir einen Bankautomaten gefunden haben und wieder flüssig sind, sind wir schon ein gutes Stück entfernt und zu faul zum umkehren. Also nehmen wir jetzt ein Taxi und lassen uns hoch auf die Kalaja e Rozafëz (Burg Rozafa) in 135 m Höhe bringen. Der Hügel war bereits in der Bronzezeit (2.100 vor Christus) besiedelt. 168 vor Christus wurde er von den Römern eingenommen. Später eine wichtige Station der Kreuzfahrer aus Frankreich auf dem Weg nach Jerusalem. Venezianer und Osmanen nahmen abwechselnd die Festung in Besitz. 1913 war die Herrschaft der Osmanen endgültig beendet. Zugang zur Burg haben wir über einen mächtigen Zwinger und zwei Gänge.
Von der Mauer aus reicht der Blick weit in die Stadt hinein. In Shkodera leben viele Roma und hier sehen wir die elenden Behausungen in denen sie existieren müssen.
Die neue Brücke über die Buna, die wir bei unserer Weiterfahrt auch überqueren werden.
Die Kapitaneria aus venezianischer Zeit mit Burgmuseum und Restaurant.
Blick über die Flüsse Kir und Buna, die den Burgberg umfließen.
Aussicht auf die Xhamia e Plumbit (Bleimoschee).
Wir schlendern den Burgberg hinunter zur Bleimoschee. Da sie mindestens einmal im Jahr überschwemmt wird, macht sich die Renovierung in den letzten Jahren kaum bemerkbar.
Lediglich der Innenhof wirkt gepflegt.
Den letzten Abend in Albanien lassen wir im Restaurant am Campingplatz bei einem guten Essen ausklingen. Morgen fahren wir über die Buna Brücke die 14 Kilometer zur Grenze nach Montenegro. Dann befinden wir uns faktisch auf der Heimreise. Allerdings gibt es bis dahin noch so einige Schönheiten an der Wegstrecke die einen Besuch wert sind.