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Samstag, 22. September 2018

Nordamerika-Reise Teil Acht: Mit dem WoMo durch den Yellowstone NP und Grand Teton NP zum Arches NP und ein Teil vom Canyonland NP (Island in the Sky).


Wir machen uns früh auf den Weg zum Yellowstone NP, um noch eine kleine Chance auf einen CP im Park zu haben. Auf der 30 Kilometer langen Fahrstrecke kommen wir noch an ein paar wilden CP´s vorbei, die uns notfalls auch noch zum Übernachten reichen würden. In Gardiner, dem kleinen Versorgungsort vor dem Parkeingang, decken wir uns noch mit dem Nötigsten ein, denn genau wissen wir noch nicht, wie lange wir bleiben werden. Am Einlass kaufen wir uns den Annual Pass, der uns ab jetzt freien Zugang zu sämtlichen NP´s der USA gewährt. Dann nichts wie hin zum Tower Fall CP. Noch nicht einmal 10.00 Uhr und gerade noch drei Plätze sind frei, wobei nur einer wirklich für unsere Größe geeignet ist. Sicherheitshalber mieten wir uns gleich für drei Tage ein. Da wir unbedingt Wäsche waschen und dumpen müssen, machen wir uns sogleich auf den Weg zum Canyon Village, auf dessen (ausgebuchtem) CP es alle Möglichkeiten für uns gibt. Bereits kurz nach der Ausfahrt aus dem CP sehen wir den ersten Bison, von denen es hier im Park tausende geben soll.
Wir passieren den Dunraven Pass (2.715m) und sehen viele Leute aufgeregt mit Kameras durch die Gegend laufen. Natürlich quetschen wir uns auch irgendwie dazu und können am Berghang einen riesigen Bären entdecken. Wir nehmen zunächst an, dass es sich wegen der Größe um einen Grizzly handeln muss. Doch wir werden eines Besseren belehrt: Es ist ein Cinnamon Bear (brauner Schwarzbär).
Im Canyon Village ist die Wäsche schnell gewaschen. Wir nutzen die Wartezeit für ein Mittagessen. Danach fahren wir durch das Hayden Valley, wieder ein Menschenauflauf. Es soll gerade ein Wolf vorbei gekommen sein. Pech für uns, er ist weg! Wir sehen nur noch Trompeterschwäne, Kanadagänse und Bisons. So trösten wir uns mit einem Bild von einer Raupe, denn die kleinen Dinge übersieht man ja ganz gerne.
Die Station Fishing Bridge ist eine einzige Baustelle und für diese Saison geschlossen und so kehren wir um. Natürlich ist Yellowstone nicht nur wegen der Tierwelt, sondern hauptsächlich wegen der vielen Geysiere und anderen vulkanischen Tätigkeiten berühmt. Am Mud Volcano kocht und brodelt der Schlamm. Die Zugangsstege werden gerade abgesperrt, es ist eine Herde Bisons auf dem Weg dorthin, sie lieben die Wärme und den Geruch des Schwefels und es wird jetzt für Touristen zu gefährlich.
Am Dragon Mouth kommt eine Menge stinkender Qualm aus einem Felsenloch und man ist wirklich an einen fauchenden Drachen erinnert.
An den Sulphur Caldrons (Schwefelquellen) kann man vor lauter Schwefelgeruch kaum noch Luft holen. Die Touristen aus Asien haben sich schon Masken angelegt.
Bald weiß Bernd nicht mehr was er zuerst fotografieren soll, so dramatisch schön ist die Landschaft. Hier ein Blick auf den Lower Fall des Yellowstone Rivers.
Wir nehmen an, das die Hänge hier wegen der vielen Farben Artist Point genannt werden. Eine ganze Weile hält uns dieser Anblick gefangen.
Langsam wird es Zeit für den Rückweg und diesmal stehen vor dem Dunraven Pass eine Menge Fotografen herum. Ein Schwarzbär macht uns die Freude am Hang entlang zu laufen und zu grasen.
Schon fast im Dunkeln und total erschöpft kommen wir wieder auf unserem CP an. Was für ein Tag, gleich zwei Bären und das ist im Yellowstone beileibe nicht an der Tagesordnung. Zu groß ist das Hinterland in dem sie sich aufhalten können. Wir stellen uns den Wecker und um 6.00 Uhr, im stockdunklen und bei 5° Außentemperatur (daran müssen wir uns jetzt gewöhnen, die Zeit der langen Helligkeit ist vorbei und wegen der Höhe wird es Nachts empfindlich kalt) gehen wir auf Pirschfahrt. Kein Bär, kein Wolf will uns heute beglücken. Dafür gibt es aber ein Schauspiel der besonderen Art. Im Hayden Valley kommen die Bisons zu Hunderten aus allen Richtungen ins Tal gezogen. Die Anzahl ist nicht mehr zu überblicken und egal wohin wir schauen, Bisons über Bisons ziehen vorbei. Teils ist die Straße nicht mehr passierbar, teils gehen sie in aller Ruhe über unseren Parkplatz. Jungtiere spielen vergnügt herum, Halbstarke führen Scheinkämpfe miteinander aus, einige wälzen sich im Staub, andere waten durch den Fluss. Zwei Stunden hält uns diese Treiben gefangen und ist eine wunderbare Entschädigung für fehlende Bärensichtungen.
Jetzt wollen wir uns den Canyon von der Nordseite anschauen und kommen so zu den Upper Falls
wieder gibt es unglaublich farbige Canyon-Wände zu bestaunen.
Jetzt müssen wir natürlich auch noch den Tower Fall besichtigen, von dem unser CP schließlich seinen Namen hat. Langeweile kommt hier wirklich nicht auf.
Ein dicker Bisonbulle hat sich ausgerechnet den CP als Futterplatz ausgesucht und so manch einer hat jetzt Sorge um sein Zelt.
Heute geht es Richtung Lamar Valley. Nebelschwaden ziehen durch das Tal und am Berghang gibt es wunderbare Basaltstangen zu entdecken.
Ein riesiger Menschenauflauf lässt auch uns stoppen. Die Fotografen mit Stativen stehen auf einer Anhöhe regungslos herum. Was gibt es zu sehen? Für uns erst mal nur ein paar Pronghorns (amerikanische Antilopen). Diese Tierart kannten wir noch gar nicht.
Weit oben am Berghang grast eine Bisonherde. So viel Aufwand wegen der paar Bisons? Die gibt es doch nun wahrlich reichlich hier im Park. Die kleine Pronghornherde verlässt die Ebene und gesellt sich mitten zwischen die Bisons und jetzt sehen auch wir, was die Menschen hier so fasziniert. Drei Wölfe schleichen sich tief ins Gras geduckt und nur durch ein Fernglas zu erkennen an. Sie haben es auf die Pronghorns abgesehen, die wohl bei den Bisons Schutz gesucht haben. Unser Tele reicht nur zu einem Suchbild: Wer findet die drei Wölfe (Tipp einer ist schwarz).
Wie das Ganze ausgeht, wollen wir nicht wirklich wissen. Schließlich haben wir die Pronghorns erst heute kennen gelernt und da wollen wir gar nicht sehen ob die Wölfe Erfolg haben oder nicht. Jetzt haben wir schon den Northeasth Entrance erreicht und so kehren wir um. Wieder halten uns Bisons auf und so bemerken wir wenigstens diese Erhebung, die wir bei der Herfahrt übersehen hatten.
Wir kommen auf die Idee noch einmal nach Gardiner zum Einkaufen zu fahren, außerdem müssen wir tanken bei dem Kilometerverschleiß den wir hier auf dem Gelände haben. Wir passieren den Ort Mammoth Hot Springs, in dem Herr Elk und Gemahlin mitten über die Hauptstraße laufen und sich dann zum Wiederkäuen in den Schatten eines Gebäudes legen.
Am Parkeingang stauen sich die Autos bis auf den Hwy zurück und wir überlegen, ob das eine gute Idee war den Park zu verlassen. Doch bis wir alles erledigt haben, ist so einige Zeit vergangen und der Stau hat sich aufgelöst. Da wir nun schon mal in der Gegend sind, wollen wir auch noch ein wenig zu den Hot Springs Terraces hoch laufen, doch alle Parkplätze sind belegt und so bleibt zunächst nur der Blick von unten.
Wir müssen ein ganzes Stück den Berg hoch fahren, bis wir endlich eine Parkmöglichkeit finden. Was uns aber immerhin den mühsamen Aufstieg erspart hat. Es brodelt und kocht an allen Ecken und Enden.
Irgendwann müssen hier auch mal Vegetation gewesen sein, wie die kümmerlichen Baumreste belegen.
Als wir um 8.30 Uhr unseren CP verlassen, hängt schon ein Reserviert Schild am Pfosten und drei Fahrzeuge lauern auf einen freien Platz. Hatten wir angenommen, dass es nach Labor Day ruhiger würde, sind wir wohl einem Irrtum erlegen, denn jetzt sehen wir mehr und mehr Leihfahrzeuge, aber auch US Bürger nutzen das ausgesprochen schöne Wetter um die NP´s zu besuchen. Außer Bisons und Pronghorns ist nichts ungewöhnliches an Wildtieren mehr unterwegs. Wir machen Halt am Norris Geyser Basin, wo es u.a. den Steamboat Geyser
und den Emerald Spring zu bestaunen gibt.
Auf der weiteren Strecke sehen wir einen Quelle die den Berghang rostbraun färbt.
Eine Bison-Mutter, mit ihrem für die Jahreszeit noch recht kleinen Nachwuchs, kommt uns auf der Straße entgegen. Wir wundern uns, dass die beiden abseits der Herden unterwegs sind, wo das Kleine erst recht staksig laufen kann und die Wölfe jetzt ein leichtes Spiel hätten.
Wir unternehmen wir noch einen Rundgang auf dem Gelände des Fountain Paint Pots.
Viele der weiteren Wege auf der Strecke sind für Fahrzeuge unserer Größe gesperrt. So sind wir schon bald an der bekanntesten Sehenswürdigkeit des Parks Old Faithfull angelangt, wo trotz der großen Hitze die Menschen darauf warten das der Geysir spuckt.
Leider wird er das erst in 1 ½ Stunden tun und als der Nachbargeysir loslegt, erfreuen wir uns daran und machen das wir weg kommen, denn im WoMo ist schon wieder die 30° Marke überschritten.
Zum dritten mal queren wir auf 2.435 m die Kontinentale Wasserscheide und finden auf dem Lewis Lake CP tatsächlich noch einen freien Platz. Zu mehr als einem kurzen Rundgang bis zum See fehlt uns für heute die Kraft. Am Morgen stellen wir fest, dass wir ungebetene Gäste haben. Irgendwie muss eine Maus herein gekommen sein, unsere Äpfel sind alle angenagt. Wir suchen herum und können nichts finden, da werden wir wohl bei nächster Gelegenheit mal eine Falle kaufen müssen. Auf dem J.D. Rockefeller Jr. Memorial Parkway verlassen wir nun endgültig den Yellowstone NP. Es war uns eine Freude hier zu sein. Vor 20 Jahren haben wir nicht ein Bruchteil dessen gesehen, was wir nun angeschaut haben. Wenn auch unsere Erwartung bezüglich Tiersichtungen nicht erfüllt wurde, so ist doch die Landschaft einfach umwerfend. Tatsächlich könnte man noch einige Tage mehr hier verbringen. Fast nahtlos geht es nun in den Grand Teton NP über. Der Name wurde dem Gebirge von französischen Fallenstellern gegeben (´grands tétons = große Brüste). Hier ein Blick über den Jackson Lake auf die Teton Range.
Wir passieren das im Jackson Hole gelegene National Elk Refuge. Hier finden sich zu Winterbeginn mehrere Tausend Hirsche und andere Wildtiere ein. Sie kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometern aus den Wäldern ins Tal. Das muss ein grandioser Anblick sein, doch wir sind leider zur falschen Jahreszeit hier und die Wiesen sind absolut leer. Das von den Gipfeln der Snow King Mountains, der Gros Ventre Range und der East Gros Ventre Butte umrahmte Städtchen Jackson ist eines der meistbesuchten Touristenorte im amerikanischen Westen. Die vier Zugänge zum Town Square werden von Torbögen überspannt, die aus hunderten von Hirschgeweihen gestaltet sind.
Auf Schritt und Tritt spürt man den Hauch des Wilden Westens.
Western Saloons, Cowboyhüte und Jeans gehören zum Straßenbild. Man wandelt auf Holzstegen durch das Zentrum.
Selbst die Supermärkte im Außenbereich sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Wir erstehen bei A T & T einen eigenen Internetzugang. Was sich zu einem stundenlangen Prozedere hinzieht, denn mein Handy will nicht mit dieser Telefongesellschaft arbeiten. So schickt man uns erst einmal zu Verizon, doch die wollen auch nicht mit meinem Gerät kommunizieren. Wieder bei A T &T startet eine Mitarbeiterin einen weiteren Versuch. Zuerst sieht es ganz gut aus, dann geht es doch irgendwie nicht. Wir müssen für 45,-- $ (6 Gigabite, 30 Tage) eine Simkarte erwerben und die wird dann frei geschaltet. Es funktioniert nicht. Zuvor hatte man uns für 40,-- $ ein Handy angeboten, dass war uns aber irgendwie für die kurze Zeit die wir noch hier sind zu teuer. Jetzt ist es der Mitarbeiterin peinlich, denn wir bekommen die 45,-- $ nicht zurück. Sie berät sich mit ihrem Vorgesetzten und nun bietet man uns für 10,-- $ das Handy an. Wir nehmen es, denn sonst wären die 45,-- $ ja ganz verloren. Es ist zwar etwas umständlich, zuerst muss das A T& T Handy eingeschaltet und das WiFi freigegeben werden und dann kann ich mich mit meinem Handy einwählen. Wenigstens das funktioniert einwandfrei, so man denn Empfang hat. Jetzt kaufen wir nur noch Mausefallen (gibt es nur im Viererpack) und sind reif für einen Übernachtungsplatz, den wir etwas außerhalb im East Table Forest CP, direkt am Snake River gelegen, finden. Es ist wunderschön hier mit Schatten, Sonnenplatz und Aussicht auf die Berge ( kein Internetempfang grrr) und so großzügig angelegt, dass wir von den Nachbarn so gut wie nichts sehen. Wir verlängern von Tag zu Tag.
Jetzt kommen die Mausefallen zum Einsatz. Da wir vier Stück haben, werden auch alle vier scharf gemacht. Am Morgen haben wir tatsächlich drei Mäuse gefangen. Ich kann das fast nicht glauben, wie sind die Plagegeister bloß ins WoMo gekommen? Wir haben nichts weiter zu tun als uns auszuruhen, die weitere Reise zu planen und Vögel zu beobachten. Wie z. B. den Osprey (Fischadler)
und den American Robin (Wanderdrossel).
Nach drei Tagen haben wir genug gefaulenzt, fahren auf dem Hwy 89 durch den Targee Nacional Forest und sind beeindruckt von der Schönheit der Landschaft. In Afton sehen wir schon wieder einen Torbogen aus lauter Hirschgeweihen.
Kurz darauf sind wir im Bundesstaat Idaho angelangt. Wir fahren durch Montepiler und Paris. Sind wir irgendwie im falschen Land gelandet? Wir kommen vorbei am schönen Bear Lake und hinter Fish Haven sind wir bereits im nächsten Bundesstaat Utah angekommen. Der Indian Summer hat begonnen und wir können uns gar nicht satt sehen an der Farbenpracht die uns umgibt.
Immer wieder halten wir an um neue Ausblicke zu genießen.
So langsam wird es Zeit für einen Übernachtungsplatz. Im Cache National Forest soll es einige freie Plätze geben, doch aus welchem Grund auch immer, bei allen ist die Zufahrt gesperrt. Der einzige offizielle CP Guinavah-Malibu ist sehr eng und wirkt ausgesprochen ungepflegt. Da wollen wir auch nicht bleiben. So nehmen wir einfach einen Roadsite Platz (alte Straße, neben der neuen Straße). Außer uns ist noch ein Camper in einem Zelt da, den wir aber nicht zu Gesicht bekommen. Bei einem Spaziergang über das Gelände sehen wir viele Glasscherben und einen kaputten Autospiegel. Das gibt uns zu denken und so wollen wir hier doch lieber nicht bleiben. Es bleibt keine andere Wahl als noch die 10 Meilen bis Logan und dort auf den Walmart-Parkplatz zu fahren. Was uns wenigsten noch ein Abendessen bei Taco Bell und WiFi zum Computer update beschert. Bernd der Eisenbahnfan treibt es nun auf einem 100 Kilometer Umweg zur Golden Spike National Site. Hier kamen die Schienenbauer der Union Pacific und der Central Pacific zusammen. Am 10.Mai 1869 fuhren zwei Lokomotiven aus entgegen gesetzten Richtungen diesen Punkt der letzten verlegten Schiene an. Symbolisch wurde zuerst ein goldener Schienennagel eingeschlagen und dann durch einen endgültigen eisernen ersetzt. Als ich die beiden gut gepflegten Loks sehe, bin ich ganz ergriffen. Kommen doch Kindheitserinnerungen an die Sonntags-Nachmittags-Serie im Fernsehen hoch. Was habe ich mitgefiebert, wenn wieder mal Indianerüberfälle oder andere Katastrophen den Weiterbau verhindert haben.
Seltsamerweise hat Bernd nie eine Folge der Serie Union Pacifik gesehen. Ihn interessiert eh nur die technische Seite der Geschichte. 2.858 Kilometer Schiene vom Atlantik zum Pazifik haben hier die Welt verändert. Die Bisons wurden ausgerottet, die Indianer vertrieben und das Land neu besiedelt. Durch die Eisenbahn konnten jetzt Menschen und Güter durch das ganze Land transportiert werden.
Wir schauen uns noch den Film über den Bau an, der natürlich nicht im entferntesten etwas mit den romantischen Handlungen der Serie zu tun hat. Wir müssen die gleiche Strecke zurück fahren und dann nach weiteren 40 Kilometern sind wir in Ogden, wo es auch ein Eisenbahnmuseum gibt. Doch zunächst schlendern wir in dem ausgesprochen hübschen Zentrum über den Farmers Markt. Das Angebot ist wie überall, doch die vielen kleinen Geschäfte und Läden ringsumher laden zum Bummeln ein.
Jetzt geht es zur Union Station
wo es neben dem Eisenbahnmuseum noch andere Museen gibt. Wie hier das Western Museum.
Es gibt noch ein Waffen Museum und ein Oldtimer Museum. In den Räumlichkeiten findet außerdem gerade eine Wahlveranstaltung statt. Stark vertreten sind hier die Latinos, die das Forum für eine Musikveranstaltung nutzen.

Alle möglichen Eisenbahnen stehen hier herum
und man beachte mal die Größenverhältnisse.
Auf der siebenspurigen Interstate 15 fahren wir in heftigem Verkehr und dennoch zügig durch Salt Lake City, Orem und Provo. Wobei wir nicht erkennen können, wo die eine Stadt aufhört und die andere anfängt. Sie gehen quasi nahtlos ineinander über. So sind wir dann recht froh, als wir in Springville und dort auf dem Walmart-Parkplatz ankommen. Mit Sorge sehen wir die Rauchwolken aus den umliegenden Wäldern aufsteigen. Waren wir doch den Bränden endlich mal entkommen und nun geht das schon wieder los. Wir schlafen sehr unruhig, es ist zu warm im WoMo, der Qualm sticht in der Nase und der Autolärm um uns herum will nicht abebben. Gestern gab es einen Hinweis an der Interstate,dass der Hwy 6 aus welchem Grund auch immer gesperrt ist. Für uns war nicht zu erkennen, ob damit nur für eine Auffahrt oder der ganze Hwy gemeint war. So lassen wir uns durch „Samanta“ die weiter gelegene Zufahrt suchen. Da prangert eine Leuchtschrift Hwy 6 gesperrt, allerdings sind die Barrikaden auf die Seite geräumt. Was tun?, kein Autoverkehr auf der 6, aber wir müssen hierher um zum Arche NP zu gelangen. Also fahren wir einfach auf der Straße weiter. Ein wenig mulmig ist es uns schon, denn weder kommen uns Autos entgegen, noch haben wir welche hinter uns. Auf einmal überholt uns ein Polizeiwagen, er fährt an uns vorbei ohne uns aufzuhalten. Das macht uns Mut, allerdings fahren wir immer weiter auf die Waldbrände zu. Dann an der Kreuzung zum Hwy 89 stehen Polizei und Feuerwehr und richten eine Barrikade ein. Die 89 ist also voll gesperrt. Uns lassen sie weiter fahren. Jetzt sehen wir das die Brände gestern wohl bis an die 6 heran gekommen sind, der Wald und das Gras bis zum Teer sind verbrannt. Da hatte man wohl Sorge, dass die Flammen über die Straße gehen und Autos in Mitleidenschaft gezogen werden. Heute glimmt es nur noch auf der Höhe. Da haben wir Glück, dass wir nicht gestern schon hier waren. Nach einigen Meilen hört der Spuk auf und wir kommen zu der sehr hübsch angelegten Tie Fork Rest Area, wo in einem alten Bahnhofsgebäude eine Information untergebracht ist.
Im Lokschuppen sind sind Informationstafeln über die Geschichte angebracht und zwischen beiden Gebäuden befindet sich ein Eisenbahndrehscheibe. Da ist Bernd wieder voll in seinem Element.
Wir überqueren den Soldier Summit (2.279 m). In Helper, Carbon und Price wurde Kohle abgebaut, bis bei zwei Grubenunglücken 170 Menschen starben. Heute sieht man von den Kraftwerken nur noch die Überreste. Kurz vor Green River erreichen wir die Interstate 70 und nach weiteren 37 Kilometern wechseln wir auf den Hwy 191, wo wir auf dem Willow Spring Trail dank unserer App einen kostenlosen Dry Übernachtungsplatz des BLM vorfinden. Unser großzügig angelegter Platz bietet Rundumsicht auf grüne Berge
sowie auf den Arche NP
und Sonnenuntergang eingeschlossen.
Wir müssen in Moab so einiges erledigen und so stellen wir Stühle auf den Platz und hoffen, dass er bei unserer Wiederkehr nicht besetzt wurde. Wir dumpen, kaufen ein, gehen essen und dann auf denn Platz zurück. Er ist noch frei und wir genießen den Nachmittag. Schatten gibt uns nur unsere Markise, denn weit und breit ist kein richtiger Baum in Sicht. Erst am nächsten Tag fahren wir um 7.00 Uhr zum NP. Zwar wird hier erst um 7.30 Uhr geöffnet, aber die Zufahrt ist schon frei und so können wir hinein. Da wir den Annual Pass haben, brauchen wir uns darüber auch keine Gedanken zu machen. Im übrigen sind wir nicht die einzigen zu dieser frühen Stunde, Auto um Auto windet sich die steile Auffahrt hinauf. Wir passieren den Courthouse Tower.
An der Wolfs Ranch gibt es schon keinen Parkplatz mehr für uns und so fahren wir gleich durch zum Parkplatz des View Point zum Delicate Arch. Trotz der frühen Morgenstunde ist es schon recht heiß auf dem Trail zum Upper View Point des Delicate Arch.
Ein wenig Wildlife gibt es hier auch zu sehen, den Namen der kleinen Echse konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
Den Skyline Arch können wir von der Straße sehen.
Vom Parkplatz am Devils Garden CP (ausgebucht) laufen wir vorbei an einer seltenen Wüsten Datura (Stechapfel).
zum Landscape Arch
und weiter zum Pine Tree Arch.
Auf der Panoramastraße verlassen wir den NP und uns kommt Fahrzeug hinter Fahrzeug entgegen. Gut das wir so früh hier waren. Wir gehen in Moab essen und begeben uns noch die 51 Kilometer weiter zum Canyonland NP, der sich in drei Abschnitte teilt. Für heute fahren wir nach Island in the Sky und dort zum Grand View Point Point Overlook über den Canyon des Colorado Rivers. Auf dem Grund sehen wir die Spuren der Allrad Fahrzeuge, die hier knapp an den tiefen Abbrüchen vorbei fahren. Reizvoll wäre das Fahren auf diesen Wegen schon, aber an manchen Stellen würde ich sicherlich zu Fuß weiter gehen.
Jetzt schauen wir in den Canyon des Green Rivers, der sogar noch etwas Wasser mit sich führt.
Über den Colorado Canyon können wir die The Needles in 20 Kilometern Entfernung erahnen.
Dieser zweite Teil des Canyonland NP wird unser nächstes Ziel werden.