I. Von Deutschland
durch Österreich, Ungarn, Rumänien, Serbien und Mazedonien bis
Germenj in Albanien.
Es
ist mal wieder soweit: Der Spätsommer ist
da und das Reisefieber hat uns gepackt. Nach einem sehr positiven
Artikel über Albanien in unserer Tageszeitung
sind wir neugierig auf dieses Land, werfen unsere
ursprünglichen Reisepläne über Bord und machen uns auf den weiten
Weg. Zunächst in einem Stück bis Österreich,
genauer gesagt bis Ranshofen am
Inn, wo wir bei der Jausenstation Puscher
einen netten Stellplatz mit sehr gepflegten Sanitären Einrichtungen
vorfinden. Hier könnte man schon viel Zeit verbringen, Rad- und
Wanderwege gibt es in alle Richtungen.
Vor
einiger Zeit habe ich mir einen sehr teuren Schirm geleistet, der
dann promt kaputt ging. Die Schirmfabrik Doppler in
Braunau liegt an der
Strecke und dort bekomme ich tatsächlich innerhalb einer halben
Stunde den Schirm repariert. Für die Reparaturkosten könnte ich mir
beim Discounter 2 Schirme kaufen, aber als Katzenfreundin hänge ich
nun mal an dem guten Stück.
Irgendwie endlos ziehen sich die Landstraßen über Hügel und Donaubrücken durch Österreich und so sind wir heilfroh, als wir bei Klingental die ungarische Grenze erreicht haben. Es gibt praktisch keinerlei Grenzkontrolle und schon sind wir in Ungarn eingereist. Sopron durchfahren wir ohne Aufenthalt und endlich, endlich nach weiteren 100 Kilometern sind wir in Pápa angekommen. Hier an der Therme waren wir schon mehrmals und immer wieder gefällt es uns gut. Der Campingplatz ist rappelvoll. Viel Auswahl für einen Stellplatz haben wir nicht mehr. Zwei Tage bleiben wir. Genießen die Therme und die nette Stadt, die irgendwie auch immer schöner wird.
Irgendwie endlos ziehen sich die Landstraßen über Hügel und Donaubrücken durch Österreich und so sind wir heilfroh, als wir bei Klingental die ungarische Grenze erreicht haben. Es gibt praktisch keinerlei Grenzkontrolle und schon sind wir in Ungarn eingereist. Sopron durchfahren wir ohne Aufenthalt und endlich, endlich nach weiteren 100 Kilometern sind wir in Pápa angekommen. Hier an der Therme waren wir schon mehrmals und immer wieder gefällt es uns gut. Der Campingplatz ist rappelvoll. Viel Auswahl für einen Stellplatz haben wir nicht mehr. Zwei Tage bleiben wir. Genießen die Therme und die nette Stadt, die irgendwie auch immer schöner wird.
Es
ist immer noch über 30° heiß und am liebsten würden wir noch
länger bleiben, aber unser Ziel ist ja noch weit entfernt. Also
reißen wir uns los und durchqueren Ungarn, vorbei am Balaton,
noch einmal bei Dunaföldvár
über die Donau bis Szeged
und kurz darauf sind wir in Makó
und können uns auf dem Campingplatz
Motel Makó am Fluß
Maros entspannen.
Bis
zur rumänischen Grenze in Nădlac
sind es nur noch
wenige Kilometer. Wir werden faktisch durch gewunken, Rumänien
wir sind da. Nur will uns irgendwie keiner die Rovignette verkaufen.
Es dauert eine Weile bis eine der Tankstellen vor Ort sie im Angebot
hat und ein wenig Diskussion bedarf es diesmal auch, denn sie wollen
die teure LKW Gebühr von uns. Das haben wir im letzten Jahr ja schon
mal geklärt, da wir keine Güter transportieren gelten wir nach
rumänischem Recht trotz unserer 6 Tonnen nicht als LKW. Irgendwann
hat es auch der Tankstellenmensch verstanden. Im letzten Herbst
haben wir ja Rumänien ausführlich bereist und in Mehadia
den Campingplatz
nicht gefunden. Außerdem war Băile
Herculane dermaßen übervoll, dass wir keine Chance auf einen
Parkplatz hatten. Diesmal klappt es besser, wenngleich der Camping
Herculane
einen verwaisten Eindruck macht. Kein Mensch vor Ort, wir stellen uns
einfach mal hin. Stunden später kommt der deutsche Besitzer. Wir
haben die Wahl 16,-- Euro Stellplatzgebühr zu zahlen oder für 30,--
Euro im Lokal (als einzige Gäste) zu essen. Da werden wir natürlich
das Essen nehmen. Doch erst einmal setzen wir uns in ein Taxi und
fahren die 2 1/2 Kilometer in die Stadt. Da treffen wir gleich auf
einen WoMo Fahrer, der sich in den engen und holprigen Straßen des
Ortes seine Ölwanne aufgerissen hat. Da sind wir doppelt froh,
dass wir es nicht noch einmal versucht haben mit „El Gordo“ ins
Zentrum zu kommen.
Băile
Herculane
ist das älteste Heilbad Rumäniens. Von der einstigen Pracht ist
wirklich nichts übrig geblieben. Die schönen alten Gebäude sind
baufällig, die Bäder verkommen. Selbst der Hauptplatz mit der
Herkuls-Säule
hinterlässt einen eher traurigen Eindruck, da er umgeben ist von
zugenagelten Hotels, die allesamt unter Denkmalschutz stehen. Da
müsste man mal so langsam mit dem Schützen anfangen.
Nichts
desto Trotz wird das Heilwasser
von der Bevölkerung genutzt, die maroden Badebecken sind gut
besucht, selbst im Fluss wird gebadet und man kann das Wasser an
vielen Brunnen
in der Stadt kostenlos abzapfen. Wir haben es getrunken, es schmeckt
scheußlich.
Das
Bahnhofsgebäude
ist auch mehr Schein als Sein und jetzt wissen wir, dass uns letztes
Jahr nicht viel entgangen ist.
Über
den Donau Staudamm, mit einer verwirrenden Verkehrsführung kommen wir
zur serbischen Grenze. Hier ist man etwas weniger freundlich, aber
immerhin folgt nach einem etwas harschem „Pässe“, nach kurzer
Zeit noch ein Bitte. Diese Grenzen waren ja bisher eher gefürchtet,
haben aber jetzt ihren Schrecken verloren. Also nun sind wir in
Serbien.
Großartig aufhalten werden wir uns hier nicht, allerdings müssen
wir wohl doch übernachten, zu lange ist die Fahrstrecke. Bis Niš
auf
der Landsraße und danach Autobahn bis Leskovac.
Langsam wird die Fahrweise der Autofahrer gewöhnungsbedürftig und
so bekommen wir ab jetzt einen Vorgeschmack auf das, was uns in
Albanien erwartet. Der Stellplatz
Enigma
ist eine Offenbarung. Wunderschön angelegt mit großen Parzellen,
einem Pool (sogar noch mit Wasser gefüllt) und vielen
Blumenrabatten, einfach eine Augenweide. Er hat mit 20,-- Euro dann
auch seinen Preis und das erste Mal auf der Reise sind richtig viele
WoMo´s aus allen möglichen Ländern hier. Uns treibt es weiter und
dann sind wir auch schon in F.Y.R.O.
Makedonien
(vormalige Jugoslawische Republik Mazedonien) eingereist. Von der
Autobahn aus um Skopje
herum können wir noch die Folgen des verheerenden Unwetters vor ein
paar Wochen erkennen. Hänge und Nebenstraßen sind weggespült. Es
wird allerdings fleißig daran gearbeitet die Spuren zu beseitigen.
Wir verlassen die Autobahn bei
Gostivar
und fahren auf einer schmalen Nebenstrecke (an der Zahlstelle hatte
man uns aus welchem Grund auch immer davon abgeraten) Richtung Debar,
immer hart an der Grenzlinie
zum Kosovo
vorbei. Immer wieder mit schönen Ausblicken Landschaft und Seen
des Mavrovo
Nationalparks.
Wir erreichen eine Höhe von 1.300 m und die Straße wird immer
schlechter. Ganze Teilstücke sind ohne Asphalt und grausam löcherig.
„El Gordo“ kommt ganz schön ins Schwanken.
Der Ohrid See grenzt an die Länder Mazedonien und Albanien. Er ist nach dem Baikal-See einer der ältesten der Erde und mit seiner Lage auf 850 m herrlich eingebettet in die umliegende Bergwelt. Er wird vom Prespa See gespeist und der Zulauf erfolgt unterirdisch durch Karstgestein. Daher ist sein Wasser ungewöhnlich sauber und soll sogar Trinkwasserqualität haben (wir haben es vorsichtshalber aber nicht versucht) . Auf jeden Fall ist das Wasser herrlich klar und warm und Bernd nimmt sogleich ein Bad.
Wir
nutzen das schöne Wetter um eine Weile am Platz zu verweilen. Manch
ein Camper aus Deutschland ist schon seit Wochen hier, für die
meisten aber ist es um diese Jahreszeit eine Durchgangsstation nach
Albanien oder Griechenland. Selbst ein WoMo aus der Ukraine ist
hier. Morgens bekommen wir einen Espresso ans WoMo gebracht. Es wird
wirklich nett für uns hier gesorgt.Wir holen die Klappräder (danke
liebe Karla) hervor und radeln in den 3,5 Kilometer entfernten Ort
Struga. Der ist an
sich nichts besonderes, aber durch seine Lage am See ein beliebtes
Urlaubsziel für Menschen aus den angrenzenden Ländern. Hier sehen
wir alle Länderkennzeichen, die wir sonst nur von den LKW´s auf
deutschen Autobahnen kennen. Am Folgetag verlassen wir den Platz und
fahren mit dem WoMo in das 18 Kilometer entfernte Ohrid.
Zu den Zeiten von Großjugoslawien wurde diese Stadt in einem Atemzug
mit Dubrovnik genannt und ihre Altstadt ist UNESCO-Welterbe. Wir
finden keinen Parkplatz! Noch vor der Altstadt sind die Straßen eng
und jede freie Stelle zugeparkt. Kaum das wir mit „El Gordo“ noch
manövrieren können. Wir sind einfach zu breit und zu lang für
solche Städte. Nun ärgern wir uns doch, nicht mit dem Taxi hierher
gefahren zu sein. Da kommen wir am Busbahnhof vorbei und Bernd stellt
das WoMo frech und dreist einfach zwischen die parkenden Busse. Mal
sehen ob das gut geht! Wir nehmen ein Taxi und lassen uns die 3
Kilometer bis hoch auf den Hügel zum antiken
Theater befördern.
Die
Häuser hoch zur Festung sind teils mit unglaublich vielen Blumen
geschmückt und zeigen den osmanischen
Baustil, für den
diese Stadt berühmt ist.
Der
Plaosnik
ist ein Komplex aus mehrern Ausgrabungsstätten, der alten Hochschule
und mehreren Kirchen. Die
Sveti Klimenti Pantelejmon
ist die Kirche des hier hoch verehrten Stadtheiligen. Hier überrascht
uns ein heftiger Regenschauer und so bietet uns die Kirche einen
willkommenen Unterschlupf.
steigen
wir hoch zu den Mauerresten von Samul´s
Fortess. Von wo wir
einen atemberaubenden (im wahrsten Sinne des Wortes) Blick auf die
Stadt und den See haben.
Viele
kleine Kirchen und Kapellen verstecken sich im Stadtbild. Es sollen
angeblich einmal 365 gewesen sein, für jeden Tag des Jahres eine.
bis
hin zu der am meisten fotografierten Kapelle Ohrids, der Sveti
Jovan Kaneo, die
malerisch auf einem Hügel liegt.
Schwer
bepackt nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns zum WoMo zurück
bringen. Alles ok. keiner hat sich an uns gestört. Wir fahren
Richtung Naum
immer am See entlang bis wir das Restaurant
Atlantik finden. Dort
soll es einen Stellplatz geben. Leider ist das Restaurant
geschlossen, die Saison ist vorüber. Man gestattet uns zwar auf dem
Parkplatz stehen zu bleiben, aber weit und breit ist kein Haus und
kein Mensch in Sicht. Das gefällt uns nicht und so fahren wir
zurück bis Struga
zum Camping Rino.
Dort ist man erfreut uns wieder zu sehen. Kaum sind wir da, gibt es
ein gewaltiges Gewitter. Blitz und Donner jagen einander förmlich.
Der See ist hell erleuchtet. Da lassen wir uns unser Abendessen, die
berühmten Ohrid-See Forellen ins WoMo bringen. Hier ist es einfach
gemütlicher, denn es ist auch schwer abgekühlt nach der Hitze der
letzten Tage. Am Morgen sind wir von Nebel umgeben. Hilft aber
nichts, heute geht es nach Albanien. Immer in den Wolken kommen wir
zur Grenzstation vor dem Thana
Pass. Eine unendlich
lange Schlange LKW´s steht hier kreuz und quer. Wir schlängeln uns
trotz der schlechten Sicht durch. Die Albaner sind etwas genauer und
vor uns haben wir zwei Reisebusse mit asiatischen Touristen. Bis da
die Pässe geprüft sind, dauert eine Weile. Irgendwann sind auch wir
dran und mehr als eine halbe Stunde hat das Ganze dann doch nicht
gedauert. Von wegen 2 Stunden Wartezeit, wie uns von anderen
Touristen erzählt wurde. Nun endlich also sind wir nach 2.200
Kilometern am Ziel Albanien
angelangt. Mindestens 4 Wochen wollen wir uns hier aufhalten. Nach dem
Pass sind wir aus den Wolken heraus und genießen die Sicht. Unser
erstes Ziel sollte das Dorf Golik und später die Selca Felsengräber
sein. Nichts ist ausgeschildert und auch das Navi lässt uns im
Stich. Es kennt schlichtweg die Straßenführung dorthin nicht. Wir
müssen mehrmals nachfragen um den richtigen Abzweig zu finden. Ein
enges Sträßchen ist zu befahren und schon werden wir von einer
Polizeikontrolle
angehalten. Was sie
wollen verstehen wir nicht, wir fragen einfach nach dem Weg und sie
lassen uns ziehen. Wegen des Regens der vergangenen Nacht und einigen
Baustellen ist die Straße verschlammt und zudem noch löchrig. So
holpern wir bis zum Dorf
Golik. Dort müssen
wir über den Fluss. Die Brücke hat keine recht Zufahrt mehr und so
rollen wir auf Schlamm abenteuerlich auf die Brücke zu. Bereits
jetzt liegen meine Nerven blank, doch Bernd ist unbeirrbar und lässt
sich durch nichts abschrecken. Da haben wir das erste Highlight des
Tages, die Ura e
Golikut (alte
Steinbrücke von Golik) erreicht.
Wieder
müssen wir uns nach dem weiteren Weg erkundigen. Es geht um eine
scharfe Kurve, auf Schotter steil den Berg hinauf. Dann sehen wir die
weitere Strecke vor uns. Wegen Bauarbeiten und Regen vollkommen
verschlammt, eng und an ungesicherten Abhängen entlang. Jetzt wird
es uns aber doch mulmig und wir beschließen schweren Herzens
umzukehren. So interessant können die Felsengräber dann doch nicht
sein, dass wir einen Schaden am WoMo oder noch Schlimmeres riskieren.
Allein schon das Wendemanöver ist filmreif. Vielleicht wäre es bei
anderem Wetter möglich gewesen, der Regen jedoch hat uns einen
gründlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Also zurück auf dem
Holperweg und an der Polizeikontrolle vorbei. Die schauen uns
fragend an. Für Albaner wär der Weg wahrscheinlich kein Problem
gewesen. Es geht in Serpentinen hoch Richtung Thana
Pass
und von oben haben wir jetzt freie Sicht auf Lin
und den albanischen
Teil des Ohrid-Sees.
Noch
einmal werden wir auf eine harte Probe gestellt. Die gute Straße
wird zur Baustelle, der Teer ist weg und kratertiefe mit Wasser
gefüllte Löcher liegen vor uns. Albanische Fahrer sind ja
berüchtigt für ihren Fahrstil und das lernen wir jetzt kennen.
Jeder fährt wie er will, keiner will ins Wasser und alle halten
aufeinander zu. Egal ob das Hindernis auf seiner Seite ist, wird
eben die Gegenspur genutzt. Da kann dann keiner mehr weiter und es
geht ein wildes Gehupe los. Da hilft nur sich die aggressive
Fahrweise anzueignen und irgendwann ist dann einer zaghaft und der
hat dann verloren. So sind wir heute gerade mal 50 Kilometer in
Albanien voran gekommen und schon vollkommen platt. Hoffentlich geht
das nicht so weiter. Wir müssen noch durch die Großstadt Podragec
und dann sind wir in Drilon
am Camping Arbi
angelangt, wo wir für 12,50 Euro mit Strom und WiFi stehen können,
wenn wir denn durch die enge Zufahrt passen. Es klappt gerade so und
sogleich stürmen wir ins Restaurant. Stressfahrten machen immer
großen Hunger. Es gibt ein leckeres, unglaublich preiswertes Essen.
Für 7,50 Euro bekommen wir einen riesigen Salat, Fleisch, Fritten,
Brot und Getränke. Das versöhnt uns für heute mit Albanien.
Später unternehmen wir noch einen Spaziergang in den Ort. Albanien
ist übersät mit Bunkern. Dieser hier wurde vom
Campingplatzbesitzer etwas verschönert.
Hübsch
angelegt ist der Park
um einen der unterirdischen Zuflüsse
zum Ohrid-See,
an dessen Ufer wir uns immer noch befinden.
Auf
der Umgehungsstraße
nach Korça
kommen wir an unserem ersten albanischen Markt
vorbei. Da müssen wir natürlich anhalten und Einkäufe tätigen.
Wir verstehen kein Wort, Albanisch ist für uns ein Zungenbrecher.
Aber irgendwie klappt es doch und wir sind wieder mal schwer
bepackt. Der anschließende Plutenmarkt ist allerdings sehr speziell.
Hier gibt es so ziemlich alles, was bei uns unter die Rubrik Müll
fallen würde. So sind wir mit diesem Teil des Marktes schnell
fertig.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist unser erster Tankstopp. Die Tankstelle sieht nagelneu aus und der Dieselpreis ist günstig. Zuerst suchen zwei Mann den Tankwart. Als der kommt, muss er mehrmals fragen was wir wollen, obwohl Diesel auch auf Albanisch Diesel heißt. Nun wird umständlich getankt. Dann klappt es mit der Kartenzahlung nicht, der Abrechnungsautomat steht noch auf gestern. Die Programmierungssprache ist teils auf Englisch (spricht der Tankwart aber nicht), teils auf Albanisch (versteht Bernd nicht). So brauchen die zwei eine halbe Stunde um das Gerät auf den neusten Stand zu bringen. Dann endlich kann Bernd bezahlen. Mir gibt es die ganze Zeit zu denken, dass während der gesamten Aufenthalts außer uns kein Mensch hier getankt hat. Hoffentlich ist mit dem Diesel alles in Ordnung. Weiter geht es in die Berge bis auf 1.150 m Höhe und wir sind in Voskopoja, einem uralten geschichtsträchtigen Ort. 1.338 von Walachen gegründet, im 17. und 18. Jahrhundert ein bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und heute nur noch ein Dorf. Übrig geblieben sind eine Menge Kirchen im und um den Ort, von denen viele allerdings nur noch Ruinen sind und die erhaltenen während der Zeit der Diktatur als Lagerräume missbraucht wurden. Erst jetzt erkennt man das touristische Potential. Allerdings ist in der Touristeninformation, die mit EU Mitteln gebaut wurde, eine Schulklasse untergebracht. Also von Information keine Spur. Wir parken am Hauptplatz und gleich bietet ich jemand als Führer an. Allerdings verstehen wir sein Englisch kaum und so verzichten wir lieber auf die Führung. Keines der Hinweisschilder stimmt mit unseren diversen Führern überein und so müssen wir uns irgendwie durchwurschteln. Als erstes kommen wir zur noch intakten und benutzten Hauptkirche des Ortes, der Shen Kolli, die auf einmal aber St. Nikolaus heißt.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist unser erster Tankstopp. Die Tankstelle sieht nagelneu aus und der Dieselpreis ist günstig. Zuerst suchen zwei Mann den Tankwart. Als der kommt, muss er mehrmals fragen was wir wollen, obwohl Diesel auch auf Albanisch Diesel heißt. Nun wird umständlich getankt. Dann klappt es mit der Kartenzahlung nicht, der Abrechnungsautomat steht noch auf gestern. Die Programmierungssprache ist teils auf Englisch (spricht der Tankwart aber nicht), teils auf Albanisch (versteht Bernd nicht). So brauchen die zwei eine halbe Stunde um das Gerät auf den neusten Stand zu bringen. Dann endlich kann Bernd bezahlen. Mir gibt es die ganze Zeit zu denken, dass während der gesamten Aufenthalts außer uns kein Mensch hier getankt hat. Hoffentlich ist mit dem Diesel alles in Ordnung. Weiter geht es in die Berge bis auf 1.150 m Höhe und wir sind in Voskopoja, einem uralten geschichtsträchtigen Ort. 1.338 von Walachen gegründet, im 17. und 18. Jahrhundert ein bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und heute nur noch ein Dorf. Übrig geblieben sind eine Menge Kirchen im und um den Ort, von denen viele allerdings nur noch Ruinen sind und die erhaltenen während der Zeit der Diktatur als Lagerräume missbraucht wurden. Erst jetzt erkennt man das touristische Potential. Allerdings ist in der Touristeninformation, die mit EU Mitteln gebaut wurde, eine Schulklasse untergebracht. Also von Information keine Spur. Wir parken am Hauptplatz und gleich bietet ich jemand als Führer an. Allerdings verstehen wir sein Englisch kaum und so verzichten wir lieber auf die Führung. Keines der Hinweisschilder stimmt mit unseren diversen Führern überein und so müssen wir uns irgendwie durchwurschteln. Als erstes kommen wir zur noch intakten und benutzten Hauptkirche des Ortes, der Shen Kolli, die auf einmal aber St. Nikolaus heißt.
Hinein
kommen wir nicht, aber von der Seite aus können wir hinter dem
Bogengang noch einige Fresken erkennen.
Auch
die Shen Marise,
einst die größte dreischiffige Kuppelbasilika Albaniens ist für
uns verschlossen. Hätten wir doch den Führer nehmen sollen,
vielleicht hätte der einen Schlüssel gehabt. Auf einem schmutzigen,
von Kuhtritten beschädigtem und somit schlecht zu begehenden
Steinpfad kommen wir zur Ruine der Shen
Harallambit.
Krass
ist im Übrigen der Gegensatz zu den vielen prachtvollen und
offensichtlich neu gebauten Häusern. Sie sehen zwar meist noch
unbewohnt aus, haben aber offensichtlich eine Menge Geld gekostet.
Hier wird der Tourismus von der falschen Seite her aufgebaut. Wir
haben genug gesehen und machen erst mal auf dem Dorfplatz Pause.
Eigentlich war unser Plan hier zu übernachten. Irgendwie füllt
sich der bisher menschenleere Platz mit lauter alten Männern, die
lautstark Debattieren. Da es noch früher Nachmittag ist, beschließen
wir doch noch bis Korça
zu fahren, da die Stadt nur 18 Kilometer entfernt ist. Wir versuchen
unser Glück am Hotel
Kristal, dort soll es
einen Stellplatz für uns geben. Jetzt ist die Auffahrt zum Hotel
dermaßen steil und eng, zudem stehen auch noch kleinere Bäume am
Wegesrand. „El Gordo“ bekommt eine Menge Schläge ab bis wir oben
sind. Beide Außenspiegel sind verschoben und müssen erst einmal
gerichtet werden. Dann bietet man uns einen Platz zwischen Schrott
und Gerümpel an, der um es noch weiter auf die Spitze zu treiben
15,-- Euro ohne irgend etwas kosten soll. Damit sind wir nicht
einverstanden und suchen jetzt das Hotel
George. Leider ist es
nun stockdunkel und wir müssen wieder durch die Stadt. Einige
Baustellen und Umleitungen erschweren zudem die Zufahrt. Dafür ist
aber der Parkplatz geräumig. Hoffentlich lassen sie uns hier stehen.
Zuerst wollen sie 10,-- Euro von uns. Als wir im Restaurant zu Abend
essen bringt uns der Kellner die 10,-- Euro zurück. Das Abendessen
hat umgerechnet dann 10,-- Euro gekostet und so sind alle zufrieden.
Am Morgen machen wir uns gleich auf zur Stadtbesichtigung. Hierzu
benötigen wir ein Taxi, denn es sind gute 2 Kilometer bis zum
Zentrum. An der örtlichen Brauerei
schauen wir uns suchend an der Straße um, promt hält ein
Privatwagen und bietet uns eine Taxifahrt an.Wir sagen nicht nein und
für umgerechnet 0,80 Euro kommen wir bequem an der Kathedralja
Ngallja e
Krishtit (neue
Kathedrale) an. Die wir diesmal auch von Innen besichtigen können.
Zum
ersten Mal werden wir von Kindern der der ärmsten Bevölkerungsgruppe
der Stadt, den Arixhinjtë
( was soviel wie Zigeuner heißt) angebettelt. Wir schlendern durch
die Fußgängerzone und entdecken das eine oder andere Kleinod. Wie
dieses Haus im Zuckerbäckerstil aus den 1920 Jahren.
Am
Bulevardi Republika
steht ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, der Sky
Tower. Über Geschmack
lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Das
Bazarviertel soll laut Reiseführer der heruntergekommenste Teil der
Stadt sein. Hier lebten in verkommenen Häusern die Arixhinjtë.
Wir reiben uns die Augen was mittlerweile aus diesem Viertel wurde.
Die kleinen Häuser wurden samt und sonders renoviert, stehen aber
zur Zeit meistens wohl noch leer.
Aus
einem noch nicht renovierten Haus werden Wagenladungen von Abfall und
Dreck geschaufelt. Wir fragen uns wohin man die Arixhinjtë
verbracht hat, die das Viertel noch bis vor kurzem bevölkerten
und
wo ist denn der Bazar geblieben? Kurz darauf sehen wir ihn, die Halle
mit Käse, Milchprodukten und Honig! macht einen sehr sauberen
Eindruck.
Was
man von den Fischständen nicht so direkt behaupten kann.
Natürlich
gibt es auch Obst und Gemüse in unübersichtlichen Mengen, sowie
Haushaltswaren und Kleidung. Eben alles was einen Bazar so ausmacht.
Wieder können wir nicht widerstehen und sind zum Schluss reichlich
bepackt. Dennoch machen wir uns noch auf den Weg zur Mirahor
Moschee, um wenigstens
noch einen Blick auf sie zu werfen.
Jetzt
aber schnell ein Taxi (wieder eine Privatfahrt) und hin zum Hotel.
Den Einkauf verstauen und nichts wie raus aus Korça. Diesmal fahren
wir in nördlicher Richtung und werden mal wieder von der Polizei
gestoppt. Sie sind nicht damit einverstanden das wir mit
Tagfahrlicht fahren, wir müssen das Licht voll anschalten.
Wenigstens belassen sie es bei einer Ermahnung und wir können
ungeschoren weiter fahren. Unser Ziel ist der kleine Prespa
See. Auf schmaler
Straße, auf der uns wirklich keiner entgegen kommen darf, finden
wir hin. Der See ist im Frühjahr Brutstätte von Pelikanen und zu
Beginn vollkommen verlandet. Nur in der Ferne können wir noch
Wasser schimmern sehen.
Wir
versuchen weiter an die Wasserfläche heran zu kommen, doch im Dorf
Zagradec ist für uns
Ende. Die befahrbare Straße geht nicht mehr weiter und dann beginnt
sowieso Griechenland. Wir sehen in der Ferne ein Auto, lassen es
passieren und machen uns auf den Rückweg. Am Seeanfang noch einmal
ein kurzer Stopp, das schöne Panorama genießen.
Länger
aufhalten können wir uns hier nicht, es fehlt eine geeignete
Parkmöglichkeit.
Was
aber nicht weiter schlimm ist, da es so gut wie keinen Verkehr gibt.
Also wieder Richtung Korça und jetzt zum großen
Prespa See. Der liegt
im Dreiländereck Albanien, Mazedonien und Griechenland. Mit seinem
Wasser wird der Ohrid See gespeist. Auf diesmal sehr gut ausgebauter
Straße geht es mal wieder kurvenreich in die Höhe. Vom Pass aus
können wir das Dorf Liqenas
oder auch Pustec
(je nach der Etnie), den See
und die kleine Insel
Malingrad gut
erkennen.
Die
Zufahrt zum Dorf
Liqenas/Pustec ist
dann wieder eng und holprig, mehr für Esel als für große WoMo´s
geeignet.
Doch
wir müssen ganz hindurch um zum Restaurant
Shen Thanassi zu
gelangen, wo wir einen Stellplatz finden wollen. Nur um uns zu
verwirren heißt das Restaurant jetzt Kristal. Einen Stellplatz
bietet es uns trotzdem, zum Preis eines Abendessens. Mit 8,20 Euro
sind wir dabei. Der Spaziergang zurück ins Dorf muss leider
ausfallen, es gießt wie aus Kübeln
Am Morgen ist es recht kalt, aber die Sonne scheint schon wieder und
wärmt uns bald auf. Wir fahren noch einmal an Korça vorbei und
besichtigen in Kamenica
die Tuma e
Kamenices,
ein erst vor wenigen Jahren entdecktes Hügelgrab, aus dem 13. bis 6.
Jahrhundert vor Christus. Eine Siedlung, zu der dieses Grab gehört
haben muss, hat man bis heute nicht gefunden. Außerdem war die
Bevölkerung damals wohl genetisch nicht mit der heutigen Bevölkerung
identisch.
Auffallend
viele Kinderleichen gibt es hier. Auch Leichen von Personen an denen
eine Kopfoperation vorgenommen wurde und die dann noch einige Monate
überlebt haben wurden hier bestattet. Das herausragenste Skelett ist
das einer schwangeren Frau.
Nun
machen wir uns auf den Weg nach Süden. Bereits nach wenigen
Kilometern geht die gute Straße ohne Vorwarnung in eine schmale und
löchrige Bergstraße über. Wenigstens gibt es Leitplanken. Jedes
Ausweichmanöver wird zum Abenteuer, doch der Verkehr hält sich in
Grenzen. Wir kommen quasi nur im Schritttempo voran. Kurz hinter
Erseka
machen wir eine Rast in der Nähe des Restaurants
Mejdis. Da dort Autos
gewaschen werden, nutzen wir die Gelegenheit und lassen auch „El
Gordo“ für umgerechnet 4,50 Euro einschließlich Trinkgeld gründlich säubern. Er hat auf den Schlammstrecken ordentlich Dreck
abbekommen. Wir fragen nach den weiteren Straßenverhältnissen und
bekommen ein so und so bis sehr schlecht zu hören. Das macht nicht
wirklich Mut. Dennoch müssen wir feststellen, dass wir schon
schlimmer Strecken gefahren sind. Immerhin ist es trocken, es gibt
Leitplanken und auch wenig Verkehr. Es ist halt langsames Fahren
angesagt. Am Nachmittag kommen wir nach Germenj
und dort zur Farma
Sotira. Es handelt
sich um eine Forellenzucht mit Campingplatz und einem sehr beliebten
Ausflugsrestaurant.
Da stehen wir nun zwischen Enten, Gänsen und Schafen an einem Bach und fühlen uns so richtig wohl. 10,-- Euro kostet der Platz, Strom, WiFi und Frühstück inbegriffen. Die Forellen munden ausgezeichnet und über die Preise in Albanien verliere ich ab jetzt kein Wort mehr. Da lohnt es sich wirklich nicht selber zu kochen. Hier treffen wir auch mal wieder auf andere Reisende und es werden Erfahrungen ausgetauscht. Wir bleiben einen weiteren Tag.
Morgen
werden wir zu einer Naturtherme fahren, der Bericht folgt später.Da stehen wir nun zwischen Enten, Gänsen und Schafen an einem Bach und fühlen uns so richtig wohl. 10,-- Euro kostet der Platz, Strom, WiFi und Frühstück inbegriffen. Die Forellen munden ausgezeichnet und über die Preise in Albanien verliere ich ab jetzt kein Wort mehr. Da lohnt es sich wirklich nicht selber zu kochen. Hier treffen wir auch mal wieder auf andere Reisende und es werden Erfahrungen ausgetauscht. Wir bleiben einen weiteren Tag.