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Freitag, 29. Juni 2018

Nordamerika-Reise Teil I: Mit dem WoMo von Halifax über Niagara bis Sault Ste. Marie


Es ist unser größter Wunsch noch einmal den Bären beim Lachsfischen zu zusehen. Daher haben wir unser WoMo in Hamburg verschifft und fliegen 15 Tage später bis Halifax, Kanada, genauer gesagt in die Provinz Nova Scotia. Der Einreiseprozess gestaltet sich entgegen unseren Befürchtungen vollkommen problemlos und auch der Zoll will von uns nicht wirklich etwas wissen. Unser vorgebuchter Leihwagen steht bereit und nach kurzer Fahrt erreichen wir das Airport Quality Inn, in dem wir unsere erste Nacht in Kanada verbringen. Nach einem guten Frühstück haben wir heute volles Programm. Um unser WoMo aus dem Hafen zu bekommen, müssen wir die verschiedensten Stellen anfahren und die liegen sinnigerweise weit auseinander und immer in entgegengesetzter Richtung. Zunächst fahren wir 28 km zum Speditionsbüro, wo wir nach Entrichtung von 150,-- CA$ unsere Frachtpapiere erhalten. Jetzt wieder 11 Kilometer zurück ins Zentrum zum Customs Office (Zoll). Dort werden die Frachtpapiere geprüft, kopiert und unterschrieben. Damit dürfen wir uns nun zum Hafen begeben. Weil nur Bernd eine Warnweste hat, muss ich im Auto zurück bleiben, denn ohne Weste kein Zutritt. Schon nach einer halben Stunde kommt Bernd mit „El Gordo“ vorgefahren. Alles heil, alles drin, was wollen wir noch mehr. Jetzt noch schnell den Leihwagen abgeben. Da der Gastank für die Verschiffung vollkommen leer sein musste, fahren wir als erstes zum Ultimate Home Comfort. Dort bekommen wir nicht nur Propan (Gas heißt hier das Benzin), sondern freundlicher Weise auch gleich Wasser für unsere Tanks. Nun auf zum nächsten Walmart. Dort tätigen wir einen Großeinkauf zum Auffüllen sämtlicher Vorräte und außerdem werden wir hier übernachten. Doch bevor das möglich ist, muss Bernd erst einmal die Trennwand ausbauen, die er zum Schutz unserer Habe hinter den Sitzen verbaut hatte. Dann werden die Bretter in der Kammer verstaut, denn für die Rückverschiffung benötigen wir sie ja wieder. So vergeht der erste Tag im Nu und wir fallen todmüde (liegt auch ein wenig an der Zeitverschiebung) aber glücklich ins Bett. Heute kurven wir wieder kreuz und quer durch Halifax, wir suchen den CAA. Dort werden wir mit reichlich Informationen und Kartenmaterial für ganz Kanada ausgestattet. Die Touristeninfo an der Waterfront dagegen ist weniger ergiebig, aber auf diese Weise haben wir wenigstens schon eine Stadtbesichtigung mit dem Fahrzeug gemacht. Wir laufen dann noch ein wenig durch die recht nette Altstadt.

Unterhalb der Zitadelle (den Aufstieg ersparen wir uns) gibt die Old Town Clock ein hübsches Fotomotiv ab. 
Schon wieder ist ein Tag um und der Walmart bietet uns eine Heimat. Im übrigen stehen wir hier nicht alleine, drei weitere WoMo´s leisten uns Gesellschaft. Allerdings haben wir jetzt ein Problem. Aus heiterem Himmel gibt der Wasserhahn an unserem Waschbecken den Geist auf. Gut das wir noch ein Spülbecken haben, müssen wir uns eben im Moment behelfen. Über eine Lösung machen wir uns später Gedanken, für heute sind wir platt.
Am Morgen befahren wir bei schönstem Sonnenschein die kurvenreiche, sogenannte Lighthouse Route mit ihren tief eingeschnittenen, bewaldeten oder auch sandigen Buchten bis Peggy´s Cove, ein vorzeige Fischerdorf an der gleichnamigen Bucht. Obschon man hier jetzt mehr vom Tourismus als vom Fischfang lebt, hat ein Künstler den Fischern ein Denkmal gesetzt.
Am Rande von zerklüfteten Felsen ohne jeglichen Bewuchs steht der wohl meistfotografierte Leuchtturm des Landes. Der Wind wehr so stark, dass ich mich trotz des schönen Sonnenwetters tief in meine Jacke einwickeln muss.
Wir erstehen einen lebenden Hummer und suchen uns ein nettes Plätzchen am Strand.
Gleich geht Bernd dem Lobster in der WoMo Küche an den Kragen. 
Trotz moralischer Bedenken (meinerseits), hat er uns ausgezeichnet geschmeckt. Mangels Hummerzange musste halt die Rohrzange zum Aufbrechen der Scheren herhalten. Der Camper weis sich eben zu helfen. 
Wir passieren die hübschen Orte Chester und Mahone. Von den angeblich sechs Kirchtürmen im letzteren Ort können wir nur fünf entdecken.
Die Old Town Lunenburg (1753 von Protestanten aus Deutschland und der Schweiz gegründet) mit ihren Holzhäuser ist zwar UNESCO-Welterbe, aber irgendwie lockt sie uns nicht zum Anhalten. Vielmehr suchen wir jetzt The Ovens Park. Wir hatten im Hotel in Halifax einen „Geheimtipp“ erhalten, wir müssten uns dort unbedingt umsehen. Es wäre der schönste Platz an der Küste. Kein Reiseführer, nicht einmal die Touristeninformation konnte uns da weiterhelfen. Da hilft nur Durchfragen bei den Anwohnern, bis uns Jemand den Weg dorthin erklären kann. Der Park ist ausgesprochen schön, an einem wilden Küstenabschnitt des Atlantiks gelegen und einen CP hat er auch. Allerdings wollen die hier sage und schreiben 80,-- CA$ für einen Stellplatz ohne alles haben. Man merkt doch gleich, dass hier Goldgräber am Werk waren und die Besitzer sind wohl deren Nachfahren. Also verzichten wir auf den Stellplatz, zahlen die 10,-- CA$ Eintritt und machen uns auf den ausgeschilderten Weg zum Sea Cave Trail. Dieser Tunnel wurden von dem Goldgräber Tucker gebuddelt und hat daher seien Namen. 
Immer wieder haben wir die schönsten Ausblicke über die zerklüfteten Felsen hinweg auf die wirklich wunderschöne Küstenlandschaft
Auch das Meer versteht sich auf Tunnelbau.
Da wir eh nach Halifax zurück müssen, fahren wir jetzt noch die 110 Kilometer bis zum Walmart und verbringen dort eine weitere Nacht. Der Walmartleiter händigt uns auf Nachfrage eine Liste mit den genauen Anschriften aller Walmarts in ganz Kanada aus. Die wird uns in der nächsten Zeit sicherlich gute Dienste leisten. Am Morgen verlassen wir dann Halifax endgültig und fahren Richtung Fundy Bay. Wieder weist uns der Leuchtturm den Weg. Die Straße Richtung Moncton ist gewöhnungsbedürftig. Wir rappeln mehr als wir fahren.Zwischenzeitlich sind wir im Bundesstaat New Brunswick angekommen. Trotz Landwirtschaft macht die Gegend einen sumpfigen Eindruck auf uns und von der Bay sehen wir von der Straße aus nur ab und an etwas.Unser Ziel ist der Hopewell Rocks Park in der Fundy Bay. Hunderte Billionen Liter Wasser drücken hier zwei mal täglich vom Atlantik in die Bay. Was zu einem sagenhaften Tidenhub von bis zu 16 m führt. Als wir dort ankommen ist gerade Flut und die sogenannten Flowerpot Rocks stehen voll im Wasser.
Unsere Eintrittskarte für den Park gilt für zwei Tage. Doch so lange müssen wir nicht warten. Wir machen es uns eine Weile im WoMo gemütlich und dann wandern wir wieder zu den Rocks. Jetzt ist das Wasser schon soweit gefallen,
dass Bernd unter dem Bogen stehen kann.
Noch eine Weile später ragen die Felsen vollkommen aus dem Wasser und man kann um sie herum spazieren. 
Leider dürfen wir auf dem Parkplatz nicht übernachten und so müssen wir weiter bis Alma und dort in den Fundy Naionalpark. Genau eine Viertelstunde vor Toresschluss kommen wir dort an. Zunächst kaufen wir uns die Nationalparkpässe zum Seniorenpreis von 58,-- CA$ pro Person. Dann zahlen wir noch die Übernachtung auf dem Headquarter CP mit 20,40 CA$ ohne alles. Damit können wir leben. Unser Stellplatz ist riesig, mit Tischen und Bänken ausgestattet. Leider haben wir nichts mehr davon, denn es ist bereits dunkel und kalt. Außerdem kommen die Stechmücken aus ihren Löchern. Wir stellen den Wecker auf 5.00 Uhr, denn morgen gehen wir auf Pirschfahrt und hoffen darauf Elche zu sehen. Es ist noch dämmrig als wir in aller Frühe los fahren. Am Bennett Lake soll es welche geben. Wir stehen zitternd in der Morgenkälte herum, Nebel wabert über den Lake, kein Elch weit und breit. Wir fahren zurück zum CP und frühstücken erst einmal. Dann wird gedumpt, Wasser getankt und schon sind wir wieder im Park unterwegs. Tierlose Gegend hier. Wir erreichen eine sogenannte Covert Bridge (überdachte Brücke) und passen sogar hindurch. Diese Art von Brücken gibt es in New Brunswick häufiger, nicht alle sind für unser Fahrzeug geeignet.
Wir verlassen den NP und kaum sind wir 14 Kilometer gefahren sehen wir eine Elchkuh in aller Ruhe am Hang grasen. Manchmal ist das wirklich wie verhext.
Über Sussex gelangen wir auf den Trans Canadian Hwy. (TCH) und legen einige hundert Kilometer zurück bis wir ihn verlassen um uns bei Hartland die angeblich längste Covert Bridge Kanadas anzusehen. Diesmal ist sie nicht hoch genug für uns und so können wir sie nur von vorne bewundern.
Weiter geht die Fahrt bis Edmonston. Wo wir wieder einen Walmart finden und auch noch einen schönen Sonnenuntergang genießen können.
Am Morgen suchen wir in der Stadt einen RV Fachhändler um unser Wasserhahn-Problem anzugehen. Leider können sie uns nicht helfen. In Kanada haben sie ein ganz anderes System als bei uns und die von Bernd überlegte Notlösung würde uns 300,-- CA$ kosten. Das wollen wir nicht, der Wasserzulauf wird abgesperrt und aus die Maus. Wir haben auch sonst noch allerlei zu erledigen und so fahren wir erst am Nachmittag weiter. 299 Kilometer sind es jetzt noch bis in den Großraum Québec City. Es regnet heftig im Bundesland Québec und zu allem Übel geraten wir am St. Lawrence River auch noch in dichten Nebel. So sind wir dann ausgesprochen froh, als wir den Walmart in Levis erreicht haben. Allerdings weisen dort große Schilder darauf hin, dass weder Parken geschweige denn Übernachten für WoMo´s und Trailer hier erlaubt ist. Bernd fragt vorsichtshalber noch einmal im Markt nach, nein keine WoMo´s über Nacht. Wir sollen auf den Walmart in Saint Romuald ausweichen, der nur wenige Kilometer von hier entfernt liegt. Also noch mal weiter gefahren und gehofft, dass wir dort willkommen sind. Sind wir und alleine stehen wir auch nicht dort. Am Morgen fahren wir zurück nach Levis, weil von dort die Fähre nach Québec abgeht und genau unterhalb der Altstadt anlegt. Auf den Großraumparkplätzen im Hafengelände ist für uns keine Lücke mehr frei. Also fahren wir den Hang wieder hinauf und suchen in einer Nebenstraße ein Parkmöglichkeit. Jetzt müssen wir ein ordentliches Stück laufen und dann einige Treppen bewältigen, bis wir wieder am Fähranleger sind. 
20 Minuten warten wir, dann ist die Fähre da und bringt uns über den St. Lawrence River. Eine wunderschöne Fahrt mit Blick auf die Altstadt und das Hotel Château Frontenac, das die Silhouette der Altstadt dominiert. Um von der Basseville (Unterstadt) in die Hauteville (Oberstadt) zu gelangen 
nehmen wir jetzt den Funiculaire (eine Art Fahrstuhl), der uns den mühsamen Aufstieg erspart. Wir kommen genau am Hauptplatz, dem Place d´Armes an. Streifen zunächst durch die Lobby des Hotels Château Frontenac und begeben uns dann in die Katakomben, die Dank des Nationalparkpasses für uns jetzt keinen Eintritt kosten. Hier ein Blick auf das Musée de l´Amerique Francophone, was sich mit der Etablierung französischer Kultur in der Neuen Welt beschäftigt. 
Viele Touristen sind hier unterwegs und überall gibt es Restaurants und Straßenläden.
Wir schauen in die anglikanische Cathedral of the Holy Trinity hinein.
Lassen die Aussicht auf den Park und das Hotel de Ville (Rathaus) auf uns wirken.

Nehmen einen Imbiss ein und schlendern langsam hinunter in die Basseville, wo wir auf eine Markthalle stoßen.
In der außer schönen Blumen auch noch allerlei Esswaren zu horrenden Preisen angeboten werden. Endlich können wir Bulgur erstehen, den wir bisher in den Supermärkten vergeblich gesucht haben.
Wir nehmen die Fähre zurück nach Levis und quälen uns die vielen Treppenstufen (200) hinauf. Unser WoMo glüht förmlich vor Hitze, dennoch fahren wir noch 140 Kilometer bis Drummondville und dort, ja wohin wohl? Natürlich zum Walmart. Gleich stellen wir den Wecker auf 6.00 Uhr, denn wir wollen Morgen ein großes Stück fahren. Die Fahrt verläuft gut, bis wir in den Großraum von Montréal kommen. Mindestens 45 Minuten stehen wir im Endlosstau. Im Bundesland Ontario in der Nähe von Morrisburg sind wir gegen 11.00 Uhr im Upper Canadian Village angekommen, einem eindrucksvollen Living Museum in Kanadas Osten. Anschaulich wird uns hier das Leben der Siedler von vor 150 Jahren vorgeführt. Hier wird Schafwolle kardiert. Man hatte also zu dieser Zeit schon Maschinen dafür.
Auch das wasserbetriebene Sägewerk ist beeindruckend.
In der Schreinerei werden schöne Möbel angefertigt. Es tut uns in der Seele weh zu hören, dass dieses gute Stück jetzt noch Grün angestrichen wird, wo es doch in Natur so schön aussieht. Für 2.500,-- CA$ wäre es zu haben.
Das Quilten ist also auch keine Erfindung der Neuzeit.
Wolle wird gesponnen und mit allerlei Naturfarben gefärbt.
Die Schneiderin fertigt außer Kleidern auch noch Knöpfe und sonstigen Zierrat an.
In der Küche wurde ein traditionelles Mittagessen gekocht, wir kommen dafür zu spät. Es ist bereits alles aufgegessen.
Das Restaurant kann nur betreten wer dort auch isst. Uns fehlt dazu die passende Kleidung.
Natürlich darf auch eine Kirche hier nicht fehlen. Es gibt noch vieles mehr zu sehen wie Schmiede, Arztpraxis usw., so sind wir hier 2 ½ Stunden unterwegs.
Wir halten noch eine kurze Rast auf dem Parkplatz und dann fahren wir noch 70 Kilometer bis Brockville und zum dortigen Walmart. Hier unternehmen wir noch einmal einen Versuch ob es eine Lösung für unseren Wasserhahn gibt. Gibt es nicht und so finden wir uns einfach damit ab, uns mit dem Spülbecken zu begnügen. Im übrigen haben wir jetzt 2.000 Kilometer hinter uns gebracht. Doch auch Morgen wollen wir weit fahren und da liegt auch noch Toronto auf der Strecke. Also geht es um 7.00 Uhr los. Wieder haben wir die ersten 300 Kilometer keine Probleme bis wir bei Port Hope den Großraum von Toronto erreichen. Die Städte mit mehr als 100.000 Einwohner gehen nahezu übergangslos ineinander über. 10 Spuren und mehr haben die Straßen und alle sind rappelvoll. Es kostet uns eine Menge Nerven bis wir endlich in Niagara angekommen sind. Dann suchen wir auch noch den Walmart in der falschen Richtung und als wir ihn endlich gefunden haben ist dort laut Hinweisschildern Übernachten verboten. Bernd fragt im Markt nach und wenn wir uns hinter das Gartencenter stellen dürfen wir bleiben. Der Abend ist gerettet! Am Morgen stellt Bernd fest, dass eine Halterung für eine Radblende gebrochen ist. Auf dem Weg zu den Fällen sehen wir einen Muffler und dort können sie die Halterung schweißen. In vier Stunden sollen wir sie abholen. Also lassen wir die Halterung da und fahren zum Rapids View Parking Lot am Niagara Parkway. Die Schranken sind zu und der Parkplatz ist vollkommen leer. Das verunsichert uns ein wenig. Dann nehmen wir einfach die Spur für die Angestellten und parken so nahe wie möglich am Visitor Center. Jetzt kommen unsere Räder zum Einsatz, denn die Fälle sind noch ein gutes Stück entfernt und die Narvette fährt momentan mangels Andrang noch nicht. Vorsichtshalber fragen wir im Visitor Center nach, wo wir denn die Parkgebühr entrichten können. Der Parkplatz ist heute kostenfrei, das freut des Campers Geldbeutel. Als erstes passieren wir die Stromschnellen, dort ist immer noch das Arbeitsfloß zu sehen, bei dem 1918 ein Halteseil riss und das seither hier festhängt.
Wir nähern uns den Horseshoe Falls mit der berüchtigten Abbruchkante, an der schon so viele ihren Tod fanden. Es sind unglaublich viele Touristen unterwegs und wir werden alle von der Gicht nass.
Der Horseshoe Fall mit Touristenboot.
Hier sehen wir die Fälle in ihrer gesamten Breite auf kanadischer und amerikanischer Seite.
Mit der Aero Car (eine Seilbahn) kann man über den Whirlpool gleiten.
An der Floral Clock, eine Uhr mit einem Durchmesser von 12 m sind angeblich 20.000 Blumen zu bestaunen.
Brock´s Monument erinnert an die siegreiche Schlacht der Engländer über die Amerikaner in 1812 und bietet eine schöne Aussicht über Fluss und Landschaft.
Hübsche Häuser mit riesigen Grundstücken liegen am Wegesrand.
Schon sind wir am Fort George angelangt, dass rundherum mit einem Palisadenzaun umgeben und eine National Historic Site ist.
Zeitgenössisch kostümierte Soldaten und Dienstpersonal beleben das Living Museum.
Jetzt wird es aber Zeit für den Rückweg. 60 Kilometern sind wir heute geradelt. Bis wir die Räder im WoMo verstaut haben ist es bereits 17.30 Uhr. Der Muffler hat seit einer halben Stunde geschlossen und macht erst am Montag wieder auf. Da schauen wir erst mal dumm aus der Wäsche. Wir beratschlagen was jetzt zu tun ist und beschließen, nicht bis Montag zu bleiben. Muss es eben ohne die Halterung weiter gehen. Um Toronto zu umgehen fahren wir nun über Hamilton und Cambridge bis nach Kitchener. Es ist kurz vor 21.00 Uhr und es regnet mal wieder in Strömen als wir auf dem Walmart Parkplatz ankommen. Welch böse Überraschung: eindeutige Schilder weisen darauf hin, dass wir hier nicht übernachten dürfen bei Law. Was nun?
Bernd lässt sich nicht erschüttern, er suchten die Managerin. Die ist deutschstämmig und freut sich riesig einmal Deutsche auf ihrem Platz zu haben. Der Sicherheitsdienst wird angerufen und wir bekommen eine Sondererlaubnis. Da haben wir noch mal Glück gehabt. Gleich am Morgen geht es die wenigen Kilometer weiter bis zum Farmer s Market in St. Jacobs. Der ist eine besondere Touristenattraktion und hier wird das größte Oktoberfest nach München gefeiert. Es leben viele Mennoniten hier, die ihre Waren in traditioneller Tracht auf dem Markt verkaufen. Fotoscheu sind die junge Damen jedenfalls nicht.
Obwohl heute ein gewöhnlicher Samstag ist, trifft sich hier doch Hinz und Kunz zum Einkaufen, Schwätzen oder Essen.
Mit einer uralten Eismaschine wird leckeres Eis hergestellt.
Die Mennoniten-Männer erkennt man auch gleich an den Bärten und den Hosenträgern.
Die Straßenbahn wird auch nur mit zwei PS gezogen.
Tatsächlich verzichten die Mennoniten auf Strom, Fernsehen, Internet und Maschinen. Autos haben sie auch keine und so kommen sie mit dem Pferdewagen zum Markt.
Die Pferdekutsche reiht sich schnell in den fließenden Verkehr ein.
Die Familie fährt mit der Kutsche nach Hause, die Einkäufe sind getätigt. Sie sieht zwischen all den Autos und dem horrenden Verkehr aus wie aus der Welt gefallen.
Auch wir sind reichlich bepackt und es wird höchste Zeit noch ein bisschen Strecke zu machen. So fahren wir noch 250 Kilometern bis Huntsville. Dort gibt es dann mal wieder einen WoMo freundichen Walmart. Am Morgen beschließen wir noch einen Abstecher in den Algonquin Provincial Park zu unternehmen. Der Park ist mit seinen 7.653 km² riesig und besteht nur aus Wäldern, Seen, Flüssen und Campingplätzen. Wir mieten uns auf dem CP Rock Lake ein. Hier erhoffen wir Elche zu sehen, die es in diesem PP in großer Menge geben soll. Doch zunächst müssen wir uns gegen die Stechmücken schützen, die hier zu tausenden über uns herfallen. Gut das wir die Mückenanzüge dabei haben, über das Mückenspray lachen die Viecher hier nur.
Insgesamt fahren wir 200 Kilometer im Park herum: Morgens um 5.00 Uhr, in der Mittagszeit am späten Abend. Wir bekommen nicht mal das winzigste Stück Elch zu Gesicht, geschweige den einen Schwarzbär, von denen es hier auch eine große Anzahl geben soll. Selbst auf der zwei stündigen Wanderung zum Beaver Pond gibt es außer Biberbauten und Streifensquirrels kein Wild Life für uns.

Die Natur um uns herum ist allerdings grandios, wenn wir nicht auf der Durchreise nach BC wären, könnten wir es hier schon ein paar Tage aushalten.
Da das Duschhaus auf dem riesigen CP weit entfernt ist, fahren wir am Morgen mit dem WoMo dorthin. Sehr zu unserer Freude gibt es auch noch eine Waschmaschine und Trockner. Da unser Wäschekorb schon über läuft, nutzen wir schnell noch die Gelegenheit. Wenn schon keine Elche, dann wenigstens saubere Wäsche. Wir fahren die 100 Kilometer zurück bis Huntsville. Hier kaufen wir das erste Mal auf dieser Reise Trinkwasser im 20 l Kanister. Das im PP gebunkerte Wasser hatte uns zu viel Braunfärbung.Über Perry Sound geht es in voller Fahrt bis Greater Sudbury und wir übernachten mal wieder auf dem Walmart. Die Stadt hat 160.000 Einwohner und die leben hauptsächlich von der Nickelproduktion. So ist es nicht verwunderlich, dass das Wahrzeichen der Stadt ein überdimensional großes Geldstück ist, The Nickel.
Weiter geht es dann noch 305 Kilometer auf dem Hwy 17 (TCH) bis Sault Ste. Marie. Ab jetzt beginnen die endlosen Strecken auf dem Weg nach BC. Das merken wir schon auf dem Walmart Parkplatz. Heute stehen wir hier mit 15 WoMo´s und 7 PKW´s zum Übernachten. Das ist neuer Rekord. An den Rastplätzen wird vor Bären gewarnt und das man sie nicht füttern soll. Von uns aus können sie jetzt gerne kommen.