Tags darauf haben wir im Museum Bruning in Lambayeque nochmals alles verinnerlicht, was wir in den letzten Tagen gesehen haben. Zuvor jedoch stand das Museum Sipán auf dem Programm. Hier sind die sagenhaften Schaetze ausgestellt und haben die Herrscher ihre letzte Ruhestaette gefunden. Das Museum ist ein riesiger Tresor. Leider darf man innen keinerlei Bilder machen. Wir waren sehr beeindruckt von den Schaetzen und dem tollen Museum in so einer armen Umgebung..
Nun aber genug von alten Geistern. Es liegen noch 220 km Wueste vor uns. Piura ist unser vorlaeufig letzter Halt in Peru. Im Hostal Paraiso finden wir einen sicheren Hafen. Das es sich als Stundenhotel entpuppte hat uns auch nicht weiter gestoert. Wir machen uns nun auf den Weg nach Ecuador. Ueber Sullana, Las Lomas und La Tiña fahren wir den kleinen Grenzuebergang nach Macara an. Entgegen unserer Erwartungen gestaltete sich dieser als vollkommen unproblematisch. Andere Reisende hatten uns die reinsten Horrorgeschichten von den Ecuadorianern erzaehlt. Freundliche, kompetente Beamte und ruck zuck war die Einreise an der Grenzbruecke erledigt und wir waren
Willkommen in Ecuador. Die Landschaft veraenderte sich ab jetzt dramatisch. Es ging in die Anden. Fuer 120 Kilometer haben wir sage und schreibe 5 Stunden gebraucht. Neben starken Kurven, Schlagloechern und Bauarbeiten ging es staendig auf und ab und zwar auf bis zu 3.500 Metern und wieder runter auf 1.000 Meter bis wir auf 2.100 Meter in Loja landeten.
Eine wirklich nette, saubere Stadt wo wir zwei Naechte auf dem Parkplatz des Hotels Aguilera uebernachteten.
Hier der Hauptplatz mit der Kathedrale. Auf den Parkplatz des Hotels kamen wir fast problemlos, leider aber nicht wieder runter. Mit Pfluegen des Asphaltes und mehrmaligem Unterlegen unser Auffahrkeile kamen wir rueckwaertsfahrend wieder auf die Strasse. Nach dieser Aktion meldete sich mein Ruecken wieder zu Wort. Sage mal einer, dass das nichts mit Stress zu tun hat. Weiter auf der Panamericana durch wunderschoene Berglandschaft
vorbei am Indiodorf Saraguro, einem von den Inkas verschleppten Volk aus der Gegend des Titicacasees, wieder bergauf ung bergab durch gruene Landschaften und unendlichen Baustellen nach Cuenca. Kurz vorher ueberkam uns ein Riesenhunger und dieses Tier gerade recht.
In Cuenca gab es dann noch eine Geduldsprobe fuer uns. Da auf dem kleinen Stadtplan, den wir hatten, die Strasse von den Cabañas Yanuncay nicht verzeichnet war, mussten wir uns durchfragen. Leider war uns nicht bekannt, dass es auch einen Ort mit dem gleichen Namen gibt. So wurden wir hin und her geschickt. Auch an den Fluessen konnten wir uns nicht orientieren, es gab drei davon im Stadtgebiet von Cuenca. Nach einer Stunde waren wir dann wieder da, wo wir das erste Mal gefragt haben und haben dann endlich jemanden getroffen, der die Strasse kannte. Sie war garnicht weit weg. Soll der Teufel doch die Leute holen, die einem Auskuenfte geben und garnicht wissen wo eine Strasse ist, nur um nicht zugeben zu muessen, dass sie keine Ahnung haben. Die Einfahrt zu den Cabañas war zu eng. Doch der Besitzer Humberto brachte uns 50 Meter weiter zum Garten seines Bruders. Hier passten wir durch das Tor und standen mitten zwischen Huehnern, Katzen, Hunden und einem Lama. Drei Kilometer entfernt vom historischen Zentrum und absolut ruhig im Gruenen. Strom ( 220 V ) und Wasser gab es auch und was wollten wir mehr. Hier werden wir ein paar Tage bleiben. Cuenca hat viel zu bieten und so gehen wir auf Besichtigungstour.
Hier die kuemmerlichen Reste einer Inkamauer. Die Spanier haben ganze Arbeit geleistet.
Nach drei Museen nun der eigentliche Stadtrundgang.
Die neue Kathedrale, aus der alten haben sie ein Museum gemacht.
Wir probieren unbekannte Fruechte. Das sind keine Bohnen, sondern leckere Fruechte. Man isst das weiche Innere. Den Namen konnten wir uns leider nicht merken.
Zwar ist Peru das Land der Kartoffeln, doch auch hier kennen sie einige Sorten mehr als bei uns.
Nun wissen wir auch, der Panamahut kommt aus Ecuador. Im Museum Taller del Sombrero bekommen wir einen guten Einblick in die muehevolle Herstellung. Wie immer verdienen die Indios mit dem Flechten am wenigsten. Die Herstellung des Hutes dauert je nach Qualitaet bis zu 6 Monate und es gibt drei verschiedene Qualitaetsstufen, die wir jetzt auch erkennen koennen. Bernd konnte sich aber nicht entschliessen wie Al Capone rum zu laufen, ich arbeite noch an ihm.
Sonntags gibt es in der Umgebung von Cuenca einige schoene Maerkte und wir besuchen sie alle. Wir sind erstaunt ueber das saubere Umfeld und die schoenen Haeuser. Die Indegenas wohnen hier jedenfalls nicht. Gualaceo, Chordeleg und Sigsig unterscheiden sich in ihrer Art vollkommen. Das eine Dorf ist bekannt fuer Silberschmuck, das andere fuer gewebte Tuecher.
Ach wenn doch unsere Engelstrompeten mal so aussehen wuerden.
Wie in Peru, so sind auch in Ecuador Meerschweinchen ein Sonntagsbraten. Diese hier quieken vor Vergnuegen, als sie am Bauch gestreichelt werden. Sie wissen noch nicht was ihnen blueht.
Die Maerkte sind bunt und bieten alles an Obst und Gemuese was man so braucht. Beachtet einmal die Groessenverhaeltnisse. Ich komme mir hier vor wie ein Riese.
Immer wieder sehen wir wunderschoene Kirchen und
Plaetze.
Die Doerfer sind so gepflegt, wir meinen wir sind in den Alpen.
Die Meerschweinchen ( Cuys ) sind mittlerweile auch lecker gegrillt. Wir konnten uns aber dennoch nicht entschliessen eines zu essen.
Die Indegenas musste Bernd heimlich fotografieren.
Gestern hatten wir beschlossen weiter zu fahren. Humberto wollte uns noch Ueberreden laenger zu bleiben, da am 24. Dezember in Cuenca eine Weihnachtsparade stattfindet. Doch uns zog es weiter. Bis zur Stadtgrenze sind wir auf dem Autobahnring gekommen. Da die Beschilderung wie immer schlecht war, machten wir einen kurzen Halt auf dem Standstreifen. Ein LKW fuhr in schnellem Tempo an uns vorbei. Dabei ging ihm die hintere Tuer seines Containers auf und knallte uns voll vor den Aussenspiegel. Es schepperte gewalltig und der Aussenspiegel war in vier Teile zerbrochen. Vom LKW war natuerlich nichts mehr zu sehen.Nun war guter Rat teuer. Ohne linken Aussenspiegel war an ein Weiterfahren nicht zu denken. Bernd montierte die Reste des Spiegels ab und suchte direkt Hilfe. Leider konnte keiner Alu schweissen. Er bekam aber eine Adresse im Zentrum von Cuenca. Also fuhren wir ganz vorsichtig zu unserem Stellplatz zurueck. Bernd setzte sich in ein Taxi und drei Stunden spaeter kam er gluecklich mit einer geschweissten Spiegelhalterung und neuem Spiegelglas zurueck. Dann begann die Fiddelei des Einbaus. Das hat noch mal 2 Stunden gedauert. Burro ist wieder komplett. Wir muessen das erst mal verdauen und bleiben weiter in Cuenca. Humberto meinte nur die Parade ist doch wirklich schoen. Also bekommen wir sie heute wohl noch zu Gesicht.
Wir wuenschen Euch nochmals alles Liebe und Gute zum Weihnachtsfest und bedanken uns fuer die vielen Weihnachtsgruesse. Ebenso wuenschen wir Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
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