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Sonntag, 14. November 2010

Von den Königsstädten über den mittleren und hohen Atlas zu den Ausläufern der Wüste.

Welch ein Ort der Ruhe ist der Campingplatz und zum Anbeißen sehen die Orangen und Mandarinen hier in unmittelbarer Nachbarschaft aus. Wir haben Gesellschaft durch die beiden netten Bremer Ulrike und Adri. Sie sind schon ein paar Wochen in Marokko unterwegs und so kommt es zu einem regen Erfahrungsaustausch. Einen Tag Pause gönnen wir uns hier und sehr zu unserer Freude erreichen uns über Skype gleich mehrere Anrufe von Freunden, die sehen dass wir im Internet sind. Wieder ein Vorteil unseres Sticks. Doch leider arbeitet er sehr launig. Mal ausgezeichnet, mal weniger gut und ab und an auch gar nicht. Also wenn ihr uns anrufen wollt, lasst euch nicht entmutigen, wir freuen uns und irgendwann klappt es sicherlich. Dann sind wir schon wieder unterwegs. Das erste Ziel an der Strecke ist Volubilis am Fuße des Djabal (Berg) Zerhoun, die größte römische Ausgrabungsstätte in Marokko. Das riesige Gelände ist gut besucht, obwohl eine ordentliche Information erst im Bau ist (Oder schon Jahre im Bau, wer weiß das so genau?). Führer bieten ihre Dienste an und wer will kann sich hier jeden Stein erklären lassen.Viel Phantasie ist gefragt, denn die Fundstücke sind im Museum in Rabat, die Steine meistens irgendwo verbaut, jedoch die Gesamtansicht ist schon irgendwie imponierend. Hier erblicken wir die kläglichen Reste des Caracalla-Triumphbogens.
Auf den Säulen der Basilika sollen Störche nisten. Die Wahrzeichen von Volubilis, jedoch haben sie ihre Nester verlassen. Ein Zeichen für den baldigen Untergang kann das nicht sein, untergegangen ist die Stadt ja schon.
Es gibt einige sehr gut erhaltene Mosaikfußböden. Hier sehen wir die zwölf Aufgaben des Herkules. Eine Aufgabe des Herkules kennen wir nun seit Tanger ja schon, für den Rest müsste wohl noch einmal das Lesen der griechischen Mythologie herhalten.
Nun wollen wir uns ein wenig der Geschichte unseres Gastlandes widmen und eine der heiligen Städte aufsuchen. Mulay Idris ist hier eine Art Ersatzort für die Pilgerfahrt nach Mekka. Die zwischen zwei Hügeln errichtete Stadt ist die älteste des heutigen Marokkos und wurde 788 von eben diesem Mulay Idris gegründet. Lange Zeit durfte kein Ungläubiger diesen Ort betreten und selbst bis vor wenigen Jahren nicht in ihr übernachten. Bereits am Ortseingang werden wir regelrecht von Schleppern überfallen, die uns zum Heiligtum bringen wollen. Wir haben einige Mühe in dem steilen Ort einen Parkplatz zu finden. Beharrlich wartet schon ein Möchtegernführer vor unserer Tür. Wir schütteln ihn ab und machen uns alleine auf den Weg. Es ist nicht einfach sich in diesen engen und ausgesprochen schmutzigen Gassen zurecht zu finden. Es gibt keinerlei Hinweisschilder, warum auch, da würden ja all die Führer arbeitslos. Nicht einmal nach dem Weg fragen kann man, für eine Antwort wird direkt ein Trinkgeld erwartet. Mehr per Zufall sehen wir das in den Reiseführern als Besonderheit (weil rund) angepriesene grüne Minarett mit den vielen Schriftzeichen.
Das Grabmahl und eigentliche Heiligtum des Mulay Idris ist eine einzige Baustelle und den Innenraum dürfen wir als Ungläubige sowieso nicht betreten. Also machen wir uns auf den Weg zur Aussichtsterrasse um wenigstens einen Blick von oben auf die Anlage zu ergattern. Wir treffen ein Paar aus Deutschland, das sichtlich genervt von dem Ort ist, weil sie nichts finden können, schon einige Dirhams locker machen mussten und jetzt nur noch hier weg wollen. Wegen der dauernden Belästigungen sind wir heute mal stur und suchen uns selber den Weg nach Oben, immer schwer bepackten Eseln ausweichend und ständig in Gefahr in Kot und Dreck zu treten. Laufend verfolgen uns Rufe: Terrazza?!, Terazza?!. Wir finden sie alleine. Welch ein Anblick! Müll so weit das Auge reicht und ein kümmerlicher Ausblick auf das grüne Dach des Mausoleums. Schmutzige Kinder betteln um Bonbons oder Dirhams und wir verlassen einfach diesen hässlichen Ort.
Die Königsstadt Meknés ist ein wahrer Lichtblick und obwohl Großstadt gut für uns zu besichtigen. Sie wurde von dem wegen seiner Grausamkeit und Prunksucht berüchtigten Herrscher Mulay Ismail gegründet. 30.000 Sklaven waren damit beschäftigt seinen Palast zu erbauen und schafften Steine von Volubilis hierher. Kein Wunder also, dass wir heute dort nur noch Fragmente sehen. Zum Dank dafür wurden dann einige der Sklaven lebendig mit in die Mauern eingebaut. Insgesamt 40 Kilometer Mauern wurden errichtet, doch nach dem Tode des Herrscher verfiel vieles und selbst von dem Palast ist heute kaum noch etwas erhalten. Wir erblicken zuerst den Eingang zum Mausoleum Mulay Ismail.
Den Grabraum selber dürfen wir mal wieder nicht betreten, aber diesmal wenigstens einen Blick durch eine Fensternische werfen. Mulay Ismail soll 500 Frauen und um die 1.000 Kinder gehabt haben. Seine Hobbys waren u. a. öffentliche Verstümmelungen und unprofessionelle Zahnbehandlungen an Höflingen, die in Ungnade gefallen waren, dennoch ist sein Grab eine heilige Stätte.
Reich verziert der Raum vor dem Grab, den hier auch Ungläubige betreten dürfen.
Ein weiteres Wahrzeichen der Altstadt (die im übrigen mal wieder UNESCO Weltkulturerbe ist) das Bab el Mansour, dass das schönste Tor von Marokko sein soll. Wir glauben das gern.
Auf dem Place El Hedim zeigt gerade ein Schlangenbeschwörer seine Kunst und unter all seinen Zuschauern hat er mit 100%tiger Treffsicherheit ausgerechnet mich dazu auserkoren, eine Würgeschlange als Halsband zu bekommen. Da sind wir schneller weg als er schauen kann.
Wenden wir uns doch lieber netteren Dingen zu. Bei diesen Ständen heißt es tapfer sein, nur hinsehen und nicht der Versuchung zu unterliegen.
Doch auch die herzhaften Sachen lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Stundenlang könnten wir uns hier noch aufhalten. Jedoch drückt uns ein wenig die Zeit. Der Campingplatz des Ortes wurde geschlossen und uns fehlt eine Alternative. So machen wir nur noch einen kurzen Gang in die Tiefen des Suqs. Wobei uns das Angebot einiger Garnhändler beeindruckt.
Was macht man denn wohl aus so vielen Rollen offensichtlich synthetischen Garnes? Hier sehen wir des Rätsel Lösung, Bordüren. Bordüren in allen Farben und Formen werden mit Hilfe dieser seltsam anmutenden Maschinen gefertigt. Man sucht sich mithilfe eines Musterkataloges eine Bordüre aus und dann legen die Arbeiter los.
So gerne wären wir noch in Meknés geblieben. Doch jetzt heißt es eilen, denn wir müssen noch ein gutes Stück Richtung Fés fahren um dort auf den Campingplatz Diamant Vert zu gelangen. Es ist mal wieder stockdunkel als wir dort ankommen und dann fängt es auch noch an zu regnen. Lärm lockt uns noch einmal nach draußen. 40 Fahrzeuge fallen ein, lauter Niederländer. Sie wollten eine Rally von Amsterdam nach Dakar veranstalten und sind wie alle im Moment an der Grenze zu Mauretanien gescheitert. Dort gibt es zur Zeit für Ausländer kein Durchkommen und so ist die Gruppe auf dem Heimweg. Bis 1.00 Uhr in der Nacht feiern sie Party, dann wird der Regen so stark, dass sie sich endlich in ihre Autos zurückziehen und Ruhe herrscht.
Es hat die ganze Nacht ohne Unterbrechung geregnet und um 6.00 Uhr werfen die Niederländer ihre Motoren an. Wir verlassen fluchtartig das Gelände, was unbestritten den Vorteil hat, das wir nun ausgiebig Zeit für die Besichtigung von Fés haben und zu der frühen Morgenstunde der Verkehr in die Innenstadt auch noch erträglich ist. Unser Plan ist, auf einem der bewachten Parkplätze stehen zu bleiben und auch die Nacht in Fés zu verbringen, da sie ein so besonderes Flair haben soll. Doch die Stadtverwaltung hat beschlossen einen Kanal zu bauen. Was heißt, alle Straßen und viele Parkplätze sind aufgerissen und versinken wegen des Regens im Schlamm. Wir suchen den Parkplatz in der Nähe des Bab Boujeloud, landen aber wegen der gleichen Merkmale (Busbahnhof, Friedhof, großer Parkplatz mit LKW´s), zunächst einmal von uns nicht erkannt, genau am entgegengesetzten Ende. Der Parkplatz ist vermüllt und grausam schlammig. Vom WoMo bis zur Straße sind wir schon vollkommen verdreckt. Auf der Straße läuft sich auch nicht besser, da sie ja wie gesagt aufgerissen ist. Wir suchen das Bab und werden immer weiter geschickt, bis wir misstrauisch werden, irgendetwas kann hier nicht stimmen. Endlich finden wir jemanden der uns erklären kann, dass wir am falschen Ende der Stadt sind. Also ab in ein Taxi und da ist es endlich das Bab Boujeloud, der Ausgangspunkt der Stadtbesichtigung und mit großem, gepflastertem Parkplatz davor.
Nichts wie hinein in die berühmte Medina. Es regnet immer noch, doch immerhin sind die Gassen hier nicht aufgerissen. Sofort werden wir wieder von allen Seiten angegangen. Man will uns führen, man will uns Teppiche verkaufen usw. Kaum kann Bernd mal in Ruhe den Eingang zu einer Koranschule fotografieren.
Ein Blick durch die Gasse auf eines der Minarette.
Unendlich viele Brunnen gibt es hier, meistens in der Nähe von Moscheen und viele davon mit UNESCO Geldern restauriert.
Einige Restaurants sehen aus wie im Märchen. In diesem hier soll man gut aber auch sehr teuer essen können.
Wegen des Regens, aber auch wegen der ständigen Belästigungen kommen wir zu dem Entschluss, dass die Medina von Fés zwar um einiges größer, aber in ihrer Art auch nicht anders ist als die Medinas die wir bisher gesehen haben. Irgendeiner will hier immer was verkaufen und unser Bedarf ist gedeckt. Nur das Färberviertel interessiert uns jetzt noch. Damit es schneller geht lassen wir uns hinführen, wohl wissend, dass wir in einem Ledergeschäft landen werden. Die die Gerber- und Färberbecken sind so angelegt, dass man sie nur vom Dach eines Hauses sehen kann und in dem Haus ist immer ein Verkaufsladen. Drei Etagen müssen wir nach oben um endlich auf das Dach zu gelangen. Normalerweise stinkt es hier fürchterlich, denn die Gerberbecken (helle Farbe) sind gefüllt mit einem Gemisch aus Schweinedung (Wo die den hier wohl herhaben?) und Rinderurin. Nur bei Regenwetter ist der Geruch einigermaßen erträglich. Was haben wir doch ein Glück mit dem Regen heute. Die armen Männer da unten müssen das jeden Tag ertragen. Die bunten Farben sind natürlichen Ursprungs wie Safran, Mohnblüten oder Indigo. Eine ganze Weile schauen wir dem Treiben zu. Dann müssen wir durch die Verkaufsstände nach unten. Das hier hergestellte Leder ist wunderbar weich und geschmeidig. Trotzdem bleiben wir hart und kaufen Nichts.
Wie war das noch? Eierverkäufer, Eisenverarbeiter und Färber sind verachtete Berufe und immer am Rande der Medina angesiedelt. Also schnell nach einem Tor Ausschau gehalten und wir sind raus. Wir waten durch Müll und Schlamm innerhalb von 10 Minuten zum WoMo. Es sollte wohl so sein, dass wir am anderen Ende geparkt haben. Kein Gedanke mehr daran eine Nacht in Fés zu verbringen. Wenn die Straßen mal wieder geteert sind, es nicht regnet und wir mehr als 5 Stunden Schlaf hatten, ist Fés sicherlich ein Traumort. Wir haben es eben auf dem falschen Fuß erwischt. Es ist noch früh genug um in die Berge, über Ifrane dem Wintersportort der Reichen mit einer Sommerresidenz des Königs bis kurz vor Azrou zu fahren. Mittlerweile haben wir dichten Nebel und müssen höllisch aufpassen um den Eingang zum Campingplatz Amazight nicht zu verpassen. Hier stehen wir immer noch im Regen unter Obstbäumen in friedlicher Ruhe. Hassan der Besitzer hat Jahre in Köln gelebt, spricht einwandfreies Deutsch und verspricht uns ab Morgen wieder Sonne pur. Tatsächlich werden wir von ihr geweckt und machen uns auf in den Forêt de Cedres. Der Zedernwald ist berühmt für seine riesigen Zedern und eine Attraktion ist die Cedre Gouraud mit ihren 40 Metern Höhe, die aber mittlerweile abgestorben ist.
Kein Grund zum Ärgern, denn es gibt im Umfeld noch einige weitere riesige Exemplare.
Natürlich sind wir nicht nur wegen der Zedern extra hierher gefahren. Uns lockt etwas ganz anderes. Es soll hier noch größere Populationen von Berberaffen geben. Wir laufen durchs Gelände und können keine entdecken. Ein junger Mann, der uns einen Pferdeausritt verkaufen will, hat ein Einsehen und führt uns durch den Wald in das Schlafgebiet der Affen. Schon von Ferne sehen wir einen im Baum sitzen. Da ist unsere Freude groß.
Ich habe vorsorglich ein paar Erdnüsse eingesteckt und lege sie auf den Boden zu meinen Füßen. Schon ist die ganze Horde da, doch nur der Chef darf sie fressen. Er zeigt seine Zähne und die Horde ist wieder in den Bäumen, dann nimmt er mir die Nüsse ganz vorsichtig aus der Hand. Lediglich ein dominantes weibliches Tier darf noch in meine Nähe. Während der Chef gerade mal wieder mit der Maßregelung seine Sippe beschäftigt ist, zieht sie mich am Hosenbein und bekommt ganz schnell auch was ab. Außerdem versucht sie doch tatsächlich mir die Tüte zu entreißen. Als unsere Erdnüsse zur Neige gehen, werden wir uninteressant und jetzt sucht die Sippschaft Pilze.
Wir hatten unseren Spaß. Machen einen kurzen Stopp in Azrou und fahren vorbei an endlosen Olivenhainen bis zu einem unbenannten Stausee. Wasser ist in dieser trockenen Gegend einfach immer faszinierend.
Ab Ain Leuh befinden wir uns im mittleren Atlasgebirge. Die Orte am Straßenrand sind erbärmlich und die Behausungen bestehen teilweise nur aus Planen. Horden von bettelnden Kinder belagern unseren Weg. Heute ist der 11.11. und im Rheinland beginnt der Karneval. Da bietet es sich an jetzt schon mal mit dem Kamellenverteilen anzufangen. Doch die Kinder sind schrecklich. Wenn sie etwas bekommen, wollen sie immer mehr. Sie halten sich an den Fensterscheiben fest oder versuchen auf die Räder zu klettern und dabei veranstalten sie eine Höllenlärm. Ein Höhepunkt ist eine regelrechte Straßensperre. Mehrere Kinder liegen quer über der Straße und der Rest am Straßenrand, weiterfahren unmöglich. Da hilft nur noch List. Wir werfen die Bonbons so weit wie möglich ins Gelände. Da müssen sie rennen und wir geben Gas. So kommen wir heute nicht gut voran und für die Umgebung haben wir auch kaum Augen. Es schreckt uns jedes mal wenn Behausungen in Sicht kommen. Langsam fragen wir uns, ob sie das bei jedem Auto so machen. Selbst die Erwachsenen geben Zeichen, sie wollen Zigaretten, etwas zu essen oder Geld. Wenn weit und breit keine Menschen in Sicht sind halten wir an und sehen uns die eigentlich recht schöne Umgebung etwas genauer an, aber wirklich nur dann. Endlich haben wir die Großstadt Khénifra erreicht. Mangels einer besseren Möglichkeit übernachten wir auf einem Parkplatz bei der Gendarmerie Royale. Die Polizisten versichern uns, dass wir da unbesorgt stehen können und ein weiteres WoMo mit Franzosen ist auch noch da. Kein einziges Bild haben wir heute gemacht vor lauter Bettelstress. Sehr früh fahren wir am Morgen weiter. Wir passieren Kasba-Tadla und in Oulad Yaiche ist erst mal Ende. Wir stehen im Stau. Es ist Schafmarkt und abertausende von Menschen sind hier unterwegs.
Erinnert ihr euch warum wir unbedingt eine Decke kaufen mussten? Damit der Weber für den Feiertag am 18. November seiner Familie ein Schaf schlachten kann. Wer das Geld dafür hat kauft sich ein oder mehrere Schafe. Alle sollen an diesem Tag Fleisch essen können und wer ein Schaf hat soll denen die keines haben von dem Fleisch etwas abgeben. So werden also massenhaft Schafe nach Hause verfrachtet. Die Tiere wissen anscheinend was da auf sie zukommt und verhalten sich dementsprechend störrisch. So werden sie getragen
auf Schubkarren verladen (man sieht der Großfamilie die Vorfreude regelrecht an)
oder in Handkarren transportiert.
Die Besitzer von Dreiradtransportern machen das Geschäft ihres Lebens. Wir sehen massenhaft davon in Richtung Innenstadt fahren. Auf der Ladefläche hier befinden sich: Der Familienvater, die Mutter mit Baby, die Großmutter und sage und schreibe zwei Schafe. So oder ähnlich sehen alle diese Kleinfahrzeuge aus. Das ist das Leben pur. Da macht es uns gar nichts aus, dass wir nur schleppend vorankommen. Es gibt ja wirklich genug zu sehen. Bis zum Feiertag werden die Tiere nun auf dem Balkon gehalten oder notfalls in der Dusche, je nach Platzverhältnissen.
In Oulad Ayad kommt der Abzweig zu den Cascades d´Ouzoud, unserem heutigen Ziel. Wir steigen wieder kräftig in die Höhe und die Vegetation wird karg. Nur noch Kleinkakteen wachsen auf den Felshängen.
Eine Brücke über den Oud Ouzud el-Abid wirkt nicht sehr vertrauenerweckend, hält uns aber aus.
Schön in der Sonne liegt die Gorges de l´Ouzud-el-Abid.
In Ozoud finden wir ein nettes Plätzchen auf dem Camping de la Nature. Von dort ist es nur ein kurzer Weg zur Hauptattraktion dieser Gegend, den größten Wasserfall Marokkos. Zuerst aber wird eine sehr altertümliche Kornmühle besichtigt.
In dieser Schlucht stürzt sich der Oud el-Abid in drei Kaskaden 110 Meter in die Tiefe (wenn er denn Wasser hat). Das ist für die Marokkaner eine Sensation, da das Land nicht eben mit Wasser gesegnet ist.
Doch was ist schon ein Wasserfall, wenn wir Affen sehen können. Eine Horde Berberaffen haust hier in den Lehmwänden. Die sind so frech wie die Kinder unterwegs. Kaum gibt es Erdnüsse werden sie dreist. Die ganze Sippschaft fällt über uns her und ein Jungtier macht sich daran an Bernds Hosenbein hochzuklettern. Da hilft nur die gleiche List wie bei den Kindern. Nüsse weit werfen und rennen. Lachend und schnaufend kommen wir so wieder oben am Treppenabsatz an.
Zur Belohnung gönnen wir uns einen köstlichen Couscous, gekocht von der Frau des Campingwirtes und serviert im WoMo. Dabei hören wir über Webradio SWR3. Wir sind doch richtige Banausen.
Nun queren wir den hohen Atlas. Bis Demnate haben wir noch eine gute Straße, dann wird es abenteuerlich. Zuerst sind die Berghänge noch mit Sträuchern und Kakteen bewachsen. Die Dörfer mit Häusern in Lehmbauweise kleben an den Hängen um kein bisschen wertvolles Ackerland zu vergeuden.
Herrliche Ausblicke ins Atlasgebirge mit seinen Viertausendern sind uns vergönnt.
Die Straße allerdings verdient teilweise die Bezeichnung nicht. Irgendwelche Regenfälle (in welchen Jahren auch immer) haben den Belag und auch Brücken zerstört und manches mal muss Burro richtig leiden. Es wird auch wieder gebettelt. Allerdings bei weitem nicht so aggressiv wie in den letzten Tagen und wir geben wieder freiwillig und gern. Vier Pässe müssen wir überwinden, die höchsten sind der Tizi-n-Outfi mit 2.150 Metern und der Tizi-n´Fedriate mit 2.185 Metern.
Dann haben wir nach 8 Stunden und 250 Kilometern Ouarzazate erreicht. Vom dortigen Campingplatz werden wir so allerlei erledigen bis wir uns Richtung Wüste begeben.

Sonntag, 7. November 2010

Andalusien und die ersten Eindrücke von Marokko

Andalusien wäre an für sich schon eine eigene Reise Wert und nicht umsonst hat Granada das ganze Jahr über Saison. Wir müssen uns regelrecht losreißen, denn unser Ziel liegt gar nicht mehr in so weiter Ferne. Doch jetzt kommt erst einmal ein Test, füllen sie uns unsere eigene Gasflasche mit LPG Gas oder nicht? Wegen der morgendlichen Kälte haben wir schon viel geheizt und mit nur einer vollen Flasche wollen wir nicht nach Marokko reisen. Was machen wir uns überhaupt Gedanken? Natürlich füllen sie die Flasche hier auf (Jürgen, vielen Dank für den Tipp.) Unbeschwert fahren wir zügig Richtung Antequera und sehen bereits an der Straße ständig Hinweise auf den Ticketverkauf für die Marokko-Fähren (immer auch gleich in arabischer Schrift, da können wir uns gleich eingewöhnen).Erst wollen wir uns nur unverbindlich nach Preisen erkundigen, doch dann kaufen wir gleich den Voucher, wieder eine Sorge weniger. Auf kleinen Nebenstraßen durch gebirgige Landschaft erreichen wir Ronda, eine der Traumstädte Spaniens. Zuerst quartieren wir uns auf dem Camping Ronda-Sur ein und dann schwingen wir uns auf die Fahrrädern um die Stadt zu erobern. Leicht erschaudernd blicken wir von der Puente Nuevo tief hinab in die Tajoschlucht.
Die Häuser stehen bis an den Rand des Abgrundes. 150 Meter tief hat sich der Río Guadalevín hier eingegraben. Die Stadt wurde von den Römern gegründet, kam später unter maurische Herrschaft und das ist hier an allen Ecken und Ende zu erkennen.
Wir lassen es uns nicht nehmen für ein Foto in die Schlucht hinunter zu radeln. Da kommen unsere E-Bikes und wir auf der Rückfahrt aber ganz schön ins schwitzen, doch es ist uns alle Mühe wert.
Bei der Weiterreise am nächsten Morgen sind uns immer wieder Ausblicke auf die weißen Dörfer, die teilweise regelrecht an den Berghängen kleben, vergönnt.
Mittags erreichen wir schon Tarifa. Wir decken uns im LIDL Supermarkt noch einmal mit allen möglichen Gebrauchsgütern ein und fahren in den Hafen. Ein netter Mitarbeiter wechselt den Voucher in ein Ticket um, wir bekommen die Formulare für die Personeneinreise, eine grüne Nummer für die Fähre und müssen uns dann Rückwärts an die Rampe stellen. Es ist wenig Andrang, außer uns sind nur noch zwei weitere WoMo´s da und natürlich eine Menge PKW´s. Alle passen drauf und ab geht die rasende Fahrt.
Bereits auf der Fähre erhalten wir von einem Zollbeamten den Einreisestempel für Marokko und 40 Minuten später rollen wir von Deck und in den Hafen von Tanger ein. Die AIDA ist auch schon da.
Bis jetzt war es einfach und das kann ja nicht so bleiben! Die Fahrzeugeinfuhr steht als nächstes auf dem Programm. Wir müssen ein Formular ausfüllen. Die Fragen sind in arabischer Schrift und in Französisch und beides beherrschen wir leider nicht. Doch ich habe zu Hause ja bereits alles notiert was da so in das Formular hinein muss. Zollbeamte kommen und schauen, andere kommen und schauen, alle sind durch, nur wir stehen immer noch da. Aus einem für uns unersichtlichen Grund muss Bernd nun zur Polizei ins Nebengebäude. Er bekommt einen Mann zur Begleitung mitgeschickt. Der führt ihn zu einer langen Personenschlange und bedeutet ihm, er müsse sich nun hier anstellen. Bernd verdreht die Augen (Wie war das? Regel Nummer eins: Immer freundlich bleiben und nie nach dem Warum fragen.) Ach ja, es gibt noch eine andere Möglichkeit doch die kostet. Für 10,-- Euro darf er zu einem Schalter an dem er dann alleine steht. Ein Beamter dreht und wendet den Reisepass, macht einen Haken auf die Importationsbescheinigung, gibt ein ok. und Bernd darf gehen. Natürlich sieht er nun nicht ein, dafür 10,-- Euro zu bezahlen, er drückt dem Mann 3,-- Euro in die Hand und nun steht der da mit einem dummen Gesicht. Endlich können wir den Zollbereich verlassen. Weit kommen wir nicht, ein Mann stellt sich mitten in den Weg und fordert für die Erlaubnis den Hafen verlassen zu dürfen eine Propina (Trinkgeld). Jetzt reicht es uns aber, vorbei mit der Höflichkeit. Ein paar unfreundliche Worte fallen und dann sind wir endlich draußen. Marokko wir kommen. Jetzt so schnell wie möglich raus aus Tanger. Diese Großstadt können wir uns für den Anfang nicht antun. Gut nur, dass wir südamerikanische Großstädte gewohnt sind. Hier geht es genauso zu, nur das noch erschwerend hinzukommt, dass die Hinweisschilder, sofern vorhanden, in arabischer Schrift und dann erst in Latein sind. Bis wir uns da orientiert haben, dass dauert so seine Zeit. Mangels Hinweisen fahren wir viel zu weit aus der Stadt hinaus und finden unseren ersten Übernachtungsplatz nicht. Wir drehen um und fragen, ernten nur Achselzucken. Keiner kennt die Grottes d`Hercule, Niemand kann die Schrift auf der Landkarte lesen und langsam wird es Zeit für uns, denn um 17.30 Uhr wird es dunkel. Irgendwann fragen wir nach „Erkül“ und endlich wissen sie was wir wollen. Tatsächlich mit dem letzten Lichtstrahl kommen wir auf dem Campingplatz an. Oh das wird eine harte Zeit für uns! Vollkommen erschöpft fallen wir bereits um 20.00 Uhr in unser Bett. Doch schon am Morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus und wir fangen an uns zu akklimatisieren. Jetzt wollen wir erst mal die Grotte besuchen. Der Sage nach hat Herkules sich in diese Kalksteinhöhle zurückgezogen, nachdem er die Meerenge von Gibraltar geschaffen hat.
Die Öffnung zum Meer hin soll an die Umrisse von Afrika erinnern.
Wir fahren in wunderbar sonnigem Wetter auf kleiner Straße am Cap Spartel entlang. Immer wieder sind Badeplätze vorhanden und so bekommen wir den ersten, wenn auch etwas vermüllten Eindruck. Um auf unsere Tagesroute zu kommen müssen wir noch einmal durch Tanger, was aber heute irgendwie viel einfacher von statten geht. Vor uns ein LKW mit den guten Nordseekrabben, die mal eben kurz in Marokko gepuhlt werden und dann bei uns „frisch“ auf den Tisch kommen. Mahlzeit!
Vorbei am Cap Malabata, immer weiter am Meer entlang, machen wir ein paar Stopps um die Aussicht zu genießen. Wir gewöhnen uns langsam an die vielen verschiedenen Schreibweisen der Orte und halten uns Richtung der spanischen Enklave Ceuta, die hier jedoch Sebta heißt. Auf dem Weg zur Passhöhe Djabal Musa haben wir einen guten Blick auf die Säulen des Herkules, den Jbel Musa und den Felsen von Gibraltar. Außerdem auf den riesigen neuen, erst 2007 eröffneten, Port Tanger Mediterranéa.
Wir erreichen die Straßengabelung nach Ceuta/Sebta. Dort zerplatzen so manche Träume vom Wohlstand in Europa mit der Abschiebung zurück ins heimatliche Elend. Wir jedoch fahren an luxuriösen, palmengesäumten Strandpromenaden und schier nicht enden wollenden weißen Ferienhäusern vorbei nach Martil und dort auf den Campingplatz Al Boustane. Von dort nehmen wir uns ein Taxi, um in die Großstadt Tétouan zu gelangen. Der ehemalige Piratenschlupfwinkel mit wechselvoller Geschichte ist heute eine expandierende Großstadt mit einer der höchsten Kriminalitätsraten Marokkos, jedoch auch Weltkulturerbe mit seiner Medina und genau die ist unser Ziel. Damit der Besuch unserer ersten Medina (Altstadt) für uns nicht zum Fiasko wird, nehmen wir uns einen autorisierten Führer. Der Rundgang beginnt am Place Hassan II
durch das Bab (Tor) er Rou und schon sind wir mittendrin im Gewimmel der Gassen und Suqs (Markt/Laden). Unser Führer Mohammed (Wie sollte er auch sonst heißen?)führt uns zielsicher durch das Gewirr. Alles was das Herz begehrt kann man hier erwerben. Ein neues Festtagskleid gefällig?
Wir bekommen alles gezeigt: Vom Hammam (Badehaus) natürlich nur von Außen,hier gibt es getrennte Zeiten für Männer und Frauen, elendigen Behausungen und luxussanierten, einigen Moscheen (auch nur von außen, der Zutritt ist uns Ungläubigen verwehrt) bis hin zur Mellah ( ehemaliges Judenviertel, hier sind immer die Schmuckläden). Unfehlbar landen wir in einem Teppichhandel. Dort dürfen wir zuerst einmal aufs Dach steigen und einen kleinen Teil der Medina von oben bewundern.
Es gibt Pfeffermünztee (grüner Tee, frische Pfefferminze und Unmengen Zucker, das ist sagenhaft lecker und macht richtig süchtig) dann rollen die Teppiche an. Hier muss Frau Nerven bewahren, Interesse zeigen und bloß nichts kaufen.
Viele Handwerker sitzen in winzigen Kämmerchen und gehen ihrer Arbeit nach. Unter anderen hier der Schnitzer, der sich bereitwillig bei seiner Tätigkeit zusehen lässt.

Über zwei Stunden waren wir unterwegs und zusehends glücklicher einen Führer genommen zu haben, denn unsere Orientierung ist mittlerweile gleich null. Eins haben wir noch mit auf den Weg bekommen, wenn die Färber und die Eierhändler da sind, dann ist ein Ausgang in Sicht. Diese Berufe gelten als Minderwertig und sind immer am Rande einer Medina angesiedelt. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir wieder den Hauptplatz, der mittlerweile von flanierenden Menschen aller Altersgruppen bevölkert ist. Rasch suchen wir uns ein Taxi um wieder die 10 Kilometer nach Martil zurück zu fahren.

Einen weiteren Tag verbringen wir hier um mit dem Fahrrad ein wenig die Gegend zu erkunden und unsere ersten Einkäufe auf den Märkten zu tätigen. Es ist nicht schlimm, dass wir kaum französisch können, hier spricht die einfache Bevölkerung sowieso fast nur arabisch, irgendwelche Berbersprachen und sehr zu meiner Freude Spanisch. Wir fahren Richtung Chefchaouen und streifen dabei den Ortsrand von Tétouan. Am Ortsende findet ein urtümlicher Schafmarkt statt. Da müssen wir natürlich anhalten und Bilder machen.
Nun geht es in das Rif-Gebirge. Eine abwechslungsreiche Landschaft, kleine Dörfer und viele Olivenbäume erfreuen unser Auge. Von den Hanfanpflanzungen weit und breit nichts zu sehen. In Chefchaouen hat Burro ordentlich zu schnaufen, denn es geht extrem steil und kurvig hinauf zum Camping Azilan. Belohnt werden wir dafür mit einer schönen Aussicht auf den Ort und einem schmalen, steinigen Pfad hinunter ins Dorf. Direkt nach dem Ausgangstor des Campingplatzes warten ein paar Männer auf uns und bieten uns Haschisch an. Früher war Chefchaouen das Eldorado für Aussteiger.
In einer Viertelstunde haben wir den Abstieg geschafft, halten uns aber erst mal nicht in der diesmal übersichtlichen Medina auf ( grobe Richtung entweder Bergauf oder Bergab, also ganz einfach) , sondern suchen in der Neustadt erst mal den Markt, denn heute ist Donnerstag und Donnerstag ist hier Markttag. Märkte sind und bleiben für uns eine faszinierende Welt. Wir müssen uns durchfragen und erleben Erstaunliches. In all unseren Reiseführern steht, ein Mann (besonders ein Ausländer) darf nie eine Frau ansprechen, nicht einmal nach dem Weg fragen. Da nur Bernd etwas französisch spricht, fragt er eben Männer. Die wissen in der Regel nicht wo es langgeht. Fast immer kommen dann junge Frauen, verschleiert oder unverschleiert und sprechen englisch mit uns. Sie strahlen uns an und erklären den Weg. Zweifelsohne Marokko ist auf dem Weg in die moderne Welt, dem jungen, weltoffenen König Mohammed VI sei Dank.
Nach dem bunten Markttreiben haben wir endlich Augen für die Medina. Hier dominieren die Farben weiß und blau. Da alle auf dem Markt sind, haben wir die hübschen Gassen fast für uns alleine.
Immer wieder aufs Neue gibt es hübsche Fleckchen zu entdecken.
Natürlich befinden sich hier auch die unvermeidlichen Andenkenläden, doch so richtig aufdringlich wird keiner.
Der Ort gefällt uns so gut, dass wir gleich noch einen Tag dran hängen. Einen Wecker brauchen wir auch nicht mehr, denn der Muezzin ruft pünktlich und unüberhörbar vom Minarett. Auf einmal wird es eng. Eine geführte Gruppe Engländer mit Wohnwagen und Wohnmobilen fällt ein. 18 Fahrzeuge und der Campingplatz ist rappelvoll. Einen Vorteil hat das aber für uns, ein junger Berber begleitet die Gruppe und ist dort Mädchen für alles. Als Bernd sieht, dass manche Internetzugang haben, obwohl hier doch keine WiFi Zone ist, fragt er wie das sein kann. Der junge Mann spricht ein paar Brocken Deutsch und Englisch. Er lässt sich von Bernd 500 Dirham geben, saust in das Dorf, kommt mit einem UMTS Stift von Telecom Maroc zurück und wir sind im Internet. So einfach ist das. In 30Tagen müssen wir den verlängern, mal sehen ob das dann auch klappt. Mehrmals steigen wir den steinigen Weg in den Ort hinab und zurück nehmen wir Faulpelze dann immer ein Taxi. Da wir einmal alles bei Nacht erleben wollen, gehen wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch einmal hinunter. Da die Kasbah (Burg) geöffnet hat, können wir die auch besichtigen und uns von oben schon mal ein nettes Lokal aussuchen.
Eines der Minarette, gesehen durch ein Fenster der Kasbah.
Wir essen auf der Dachterrasse des Restaurants Aladin unsere erste Tajine (Eintopf, zubereitet in einer Tonform) und kommen uns vor wie im Märchen aus 1001ner Nacht.

Da es uns dann doch zu eng auf dem Campinglatz wird gehen wir wieder auf Fahrt. Immer weiter durch das Rif Gebirge. Hier leben die Bauern vom Hanf Anbau. Der Anbau ist übrigens nicht verboten, nur der Handel damit. 800.000 Menschen leben davon und 42% der Weltproduktion wird hier erzeugt. Doch die Zeiten sind vorbei, wo Touristen mit Gewalt angehalten und zum Kauf gezwungen wurden, um sie dann bei der Polizei zu verpfeifen und dann oh weh! Unbehelligt können wir heute durch das Gebirge reisen. Ca. 20 Kilometer vor Ouazzane, irgendwo auf freiem Feld sehen wir eine große Menschenmenge. Mal wieder ein Markt. Wir parken Burro am Straßenrand, überqueren einen kleinen Fluss und schon sind wir mittendrin.

Berge von Oliven werden hier angeliefert und finden ihre Käufer.
Da wir ja immer noch Marokko-Neulinge sind, können wir noch von Medinas nicht genug bekommen und so machen wir den nächsten Halt in Ouazzane. Wir finden einen Parkplatz direkt am Eingang zur Medina und machen uns auf den Weg. Hier sehen wir besonders viele Handwerksbetriebe und alle lassen sich bereitwillig fotografieren, was nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. Hier werden Schnüre gerödelt und zu Borden verarbeitet.
Die Arbeitsbedingungen der Metallverarbeiter sind auch nicht gerade rosig.
Die unvermeidliche Moschee und das wegen der Farbe der Kacheln sogenannte grüne Minarett.
Uns bleibt wieder mal nur der hübsche Eingangsbereich. Betreten für Ungläubige verboten.
Was sollen wir sagen, am 18. November ist Nationalfeiertag und da will jede Familie einen Hammel essen. Der kostet viel Geld und so ein armer Weber will doch seine Familie nicht enttäuschen. Da muss man doch als Tourist eine Decke kaufen. Gegen solche Argumente sind wir machtlos und die erste Decke ist im WoMo (mal sehen wie viele es noch werden) Wir sind auf dem Stellplatz des Motels Rif kurz nach Ouazzane und müssen uns erholen.