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Dienstag, 4. September 2012

Abenteuer Osten VIII – Von der russischen Grenze durch die Mongolei bis hin zur Stadtgrenze von Ulaan Bataar (Ulan Bator) -


Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg nach Kjachta, dem russischen Grenzort hin zur Mongolei. Ohne große Wartezeit dürfen wir in den Zollbereich einfahren, allerdings dauert es doch noch 3 Stunden bis alle Ausreiseformalitäten erledigt sind. Bei den Mongolen geht es dann ratz fatz, innerhalb einer Stunde sind wir durch und werden hinter dem Grenzzaun von unseren mongolischen Reiseleitern Oyuka und Mende in Empfang genommen. Wieder haben wir einen Meilenstein auf unserer großen Reise geschafft und voller Freude und Erwartungen fahren wir durch das Begrüßungstor hindurch. Unfassbar aber wahr, wir sind mit dem WoMo in der Mongolei, der Heimat von Dschingis Khan, angekommen. Die Mongolei umfasst 1.5 Millionen km² und ist somit viermal so groß wie Deutschland, hat aber nur 2,7 Millionen Einwohner, von denen alleine 1,2 Millionen in der Hauptstadt Ulaan Bataar (Ulan Bator) leben. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre. Amtssprache ist Mongolisch, die Schrift aber mit ein paar Sonderzeichen Kyrillisch. Da wir daran ja mittlerweile schon gewöhnt sind, fällt uns wenigstens die Orientierung für den Anfang nicht sehr schwer.
Weit brauchen wir nicht mehr durch die Steppe zu fahren, denn schon 40 Kilometer hinter der Grenze finden wir unseren Übernachtungsplatz auf einer großen Wiese inmitten einer Blütenpracht die ihresgleichen sucht und dennoch erst auf den zweiten Blick ihre volle Schönheit offenbart. Wir sehen Türkenbund,
und wilden Salbei.
Werden umhüllt vom Duft des wilden Thymians, der uns auch sogleich als Gewürz in unserem Mittagessen dient.
Tausende von gelben Lilien und noch viele, viele andere bekannte und unbekannte Blumen erfreuen unser Auge.
Gut an ihre Umgebung angepasste Grashüpfer
sowie neugierige Erdhörnchen leisten uns Gesellschaft.
Wir legen einfach nur die Füße hoch und genießen unseren ersten Tag in der Mongolei in vollen Zügen, zumal wir wegen der Grenzformalitäten gar nicht damit gerechnet hatten schon am Nachmittag hier in der Sonne zu sitzen. Ab und an kommen ein paar Einheimische mit ihren Autos vorbei und winken uns freundlich zu. Beim abendlichen Meeting erhalten wir vom Team einen Straßenatlas, Tugrigs (so heißt hier die Währung) und eine Simkarte fürs Handy. Somit sind wir also fürs erste bestens ausgerüstet. Mit Abendrot und beschienen vom Vollmond schließen wir den Tag glücklich und zufrieden ab.
Bei der Weiterfahrt am nächsten Tag durch die wunderschöne und fast menschenleere Landschaft bekommen wir schon die ersten Jurten zu sehen, da noch ein Großteil der Bevölkerung nomadisch lebt. Allerdings mit abnehmender Tendenz, da die jungen Leute sich ein besseres Leben in der Stadt versprechen.
Wir sehen riesige Schaf- und Ziegenherden (wobei es sich in der Hauptsache um die wertvollen Kaschmir-Ziegen handelt), sowie zu unserer besonderen Freude viele Kamelherden. Deren Anblick ja für uns Europäer noch eher ungewöhnlich ist.
 
Die Straßen erfordern unsere ganze Aufmerksamkeit, denn ganz ohne Vorwarnung rasseln wir in tiefe Löcher oder über Bodenwellen und ab und an fehlt der Asphalt gleich ganz. In Darkhan, dem ersten erwähnenswerten Ort auf der Strecke, passieren wir einen Markt, an dem wir zwar kurz anhalten, der aber nicht zum Verweilen bzw. zum Einkauf einlädt. Das Angebot an Obst und Gemüse ist verschwindend gering, denn die Mongolen ernähren sich in der Hauptsache von Fleisch. Ausgediente Container dienen als Lagerhallen und so sind wir vom ersten Markt in der Mongolei etwas enttäuscht. Es sei denn man wollte gerade ein paar Schaffelle erstehen, von denen gibt es hier reichlich.
Besonders hübsch sind die meisten Häuser in der Umgebung des Marktes auch nicht.
Bei so vielen Nutztieren gibt es immer mal wieder Ausfälle und so haben die Geier wohl keine Not bei der Nahrungsbeschaffung.
 
Die nächste Nacht verbringen wir an einem Ethnocamp, welches hübsch gelegen ist und uns eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge bietet. In den Jurten kann man übernachten, allerdings sind weit und breit keine weiteren Gäste in Sicht. Das gemeinsame und angemeldete Abendessen muss leider ausfallen, da sich das Restaurantpersonal nicht in der Lage sieht für 40 Leute zu kochen. Lediglich zu einem Frühstück für alle am folgenden Morgen können sie sich durchringen. Wir nehmen es gelassen, schließlich gibt die WoMo Küche auch noch etwas her und ein paar von uns bekommen dann doch noch etwas aus der Restaurantküche. Wenngleich wir sehr lange auf das Essen warten mussten.
Schweine laufen frei herum und dürfen sich suhlen oder an der Hauswand kratzen.
Wir kommen an einem Friedhof vorbei und machen dort die erste Bekanntschaft mit dem Buddhismus, der in der Mongolei weit verbreitet ist.
Da manche Gruppenmitglieder Vorräte einkaufen müssen, fahren wir zu einem Supermarkt in Ulan Bator. Da bekommen wir den ersten Vorgeschmack von den Genen, die die Mongolen haben und wissen jetzt wieso sie unter Dschingis Khan und auf ihren kleinen Pferden halb Europa überrennen konnten. Wir haben ja schon gemeint Russland wäre in Bezug auf Autofahren fürchterlich, doch die Mongolen überbieten alles bisher dagewesene. Ohne Rücksicht auf Verluste wird da gedrängelt, überholt und geschnitten. Wenn es sein muss fährt man mal drei- oder vierspurig, bis es dann wirklich nicht mehr weiter geht und alles steht. Zudem müssen wir auch noch durch eine ellenlange Baustelle. Schweißgebadet kommen wir am Supermarkt an und wollen nur noch schnell einkaufen und wieder raus aus dem Horror. Kurz vor der Stadt stehen wir dann ganz ruhig auf einer Wiese und brauchen den Rest des Tages um uns von Ulan Bator zu erholen. Lieber gar nicht erst daran denken, dass wir in ein paar Tagen noch einmal in die Stadt fahren müssen, weil wir ja zum Naadam Fest dort sein wollen. Doch jetzt steht erst mal der Khustain nuruu, der Khustayn-Nationalpark auf dem Programm. Zwar haben wir nur 65 Kilometer zu fahren, jedoch müssen wir ein paar Kilometer Sandpiste bewältigen und nicht jeder schafft die schwierigen Passagen auf Anhieb.
Burro aber kämpft sich tapfer durch, wie wir es ja nicht anders von ihm gewohnt sind. Obschon Bernd seit der Nacht mit Durchfall und Erbrechen zu kämpfen hat und kaum das wir am Parkplatz vor dem Eingang des Nationalparkes und somit unserem heutigen Stellplatz angekommen sind, mit 39,2° Fieber erst mal das Bett hüten muss. So nach und nach erwischt es dann fast jeden aus der Gruppe mal mehr, mal weniger stark. So schaue ich mir den Informationsfilm über den Nationalpark ohne Bernd an und als einziges Tier bekommen ich dieses Insekt zu Gesicht, das zwar mit einem Stachel droht, aber das scheint nur ein Scheingefecht zu sein und fliegen kann das Tierchen auch nicht.
Nach ein paar Paracetamol ist Bernd am späten Nachmittag wieder einigermaßen fit, dafür liege ich dann flach. Alle rätseln wo wir uns wohl den Virus eingefangen haben, zu einem konkreten Ergebnis kommen wir aber nicht. Bernd ist am Abend schon wieder soweit in Form, dass er sich einen Gesangsvortag anhören kann. Die Sänger haben schöne Stimmen und geben den Chöömij genannten Obertongesang zum besten, der einem ein richtiges Gänsehautgefühl macht und auf den mit nur zwei Saiten versehen sogenannten Pferdekopfgitarren werden wundervolle Klänge erzeugt.
Die Mongolenpferde sind kleiner als die Reitpferde bei uns. Bernd, der noch nie in seinem Leben auf einem Pferd gesessen hat, will es jetzt aber wissen und macht bei einer einstündigen Reittour mit. Das Pferd merkt gleich wen es im Sattel hat und somit keine Anstalten sich auch nur einen Schritt zu bewegen. Da muss der Führer helfen und Bernd erst einmal zeigen, wie man hier den Gang einlegt. Später findet er dann die Bremse nicht und so wird der erste Ausritt zu einem rechten Abenteuer. Jeder fängt ja mal klein an und als die Stunde zu Ende ist, reitet Bernd schon fast wie ein Profi. Insgeheim ist er aber doch recht froh das er alles heil überstanden hat.
An die Mahlzeiten in der Mongolei müssen wir uns erst gewöhnen. Hier wird hauptsächlich Fleisch gegessen und nur ganz wenig Gemüse. Schon das Frühstück der Nomaden besteht aus einer sehr fetten Suppe mit Schaffleisch. Auch die Zubereitung einiger Gerichte ist für unsere Augen nicht unbedingt eine Freude. Für einen deutschen Geschäftsmann und seine mongolischen Partner wird eigens ein besonderes Gericht zubereitet: Eine gefüllte Ziege. Dazu wird die Ziege von Innen heraus ausgehöhlt, sprich Knochen und Innereien entfernt. Das Fleisch heraus genommen und in Stücke zerteilt. Danach werden Fleisch und Innereien zusammen mit heißen Steinen,  Zwiebeln und Möhren wieder in den Balg gefüllt und von außen erhitzt und somit gegart. Ob das mit dem Bunsenbrenner original ist, können wir nicht beurteilen, denn wir haben diese Art der Zubereitung nur ein einziges Mal beobachten können. Auf jeden Fall wird dabei das Fell abgebrannt, die Haut gebraten und die Füllung im Inneren gegart.
Später bekommen Bernd und ich einen Teller des Gerichtes zur Kostprobe und wir müssen zugeben, es schmeckt wirklich gut. Bis auf die Haut, die haben wir nicht probiert. Von den Mongolen wird sie aber wohl gerne gegessen.


Natürlich fuhren wir nicht wegen des Essens hierher, sondern der eigentliche Grund sind die Przewalskipferde (so genannt nach ihrem Entdecker dem russischen Offizier Nikolai Przewalski). Sie waren schon so gut wie ausgestorben. 1881 entdeckte man eine der letzten Herden in der Mongolei und ein paar dieser Pferde verteilte man auf verschiedene Zoos. 1968 wurde das letzte Wildpferd in freier Natur gesichtet. Holländischen Stiftungen ist es zu verdanken, dass der Bestand sich in den dortigen Zoos erholte und 1992 wurden 15 Pferde in ihrer ursprünglichen Heimat, der Mongolei ausgewildert. Heute gibt es wieder 200 Exemplare in dem wohl am strengsten geschützten Nationalpark der Mongolei. Bei der geführten Tour durch den Park gab es erst mal nur Murmeltiere zu sehen. Es soll aber auch Wölfe und Gazellen hier geben.
Das Warten wird belohnt, denn gegen Abend kommen die Pferde um zu grasen an den Fluss. Die Führer erklären, dass die Urpferde zwei Chromosomen mehr haben als andere Pferde und eher mit den Zebras als mit den heutigen Pferden verwandt sind.
Schön ist es zu sehen, dass es um den Nachwuchs anscheinend nicht schlecht bestellt ist.
Bei unserer Weiterfahrt stoßen wir immer wieder auf kleine, örtliche Naadam Feste. Eriin Gurvan Naadam heißt übersetzt: Drei Spiele der Männer. Wobei beim Hauptwettkampf, dem Pferderennen eigentlich immer nur Kinder zwischen 6! und 12 Jahren die Pferde reiten und es durchaus auch Mädchen sein können.
Begleitet werden sie von ihren stolzen Müttern
oder Vätern, die in traditioneller Kleidung auftreten.
Für für das leibliche Wohl ist auch gesorgt und in diesen Jurten befinden sich die Verkaufsstellen.
Natürlich müssen wir Aruul (getrockneten Quark) versuchen. Mit unserem Quark hat das allerdings nicht viel gemein, denn der hier ist eher zum Lutschen oder um ihn in den Tee zu tunken gedacht. Bernd ist sogar so mutig und probiert Airan, die vergorene Pferdemilch.
Auf die allgegenwärtige fette Schaffleischsuppe, die Guriltai Shöl, allerdings verzichten wir lieber, denn unsere Mägen sind immer noch nicht so ganz auf mongolisches Essen eingestellt.
Auf unserer 200 Kilometer langen Fahrstrecke bekommen wir wieder Jungfernkraniche und diesmal sogar mit Jungen zu Gesicht.
Beeindruckend sind die Felsformationen mit Jurten im Vordergrund. Wobei es wohl Hoteljurten sind. Die Mongolei hofft einerseits auf Devisen durch den Tourismus, andererseits auf wohlhabende Bewohner von Ulan Bator, die gerne die Wochenenden zu einem Ausflug in die Natur und der Rückkehr zu ihren Wurzeln nutzen.

Das Sand- und Dünengebiet Mongol els oder Elsen Tasarkhai ist unser nächstes Ziel und gleich sind wir dort von Kamelen und ihren Führern umringt, die uns gerne einen Ausritt verkaufen würden, aber auch mit einen Rastplatz im Schatten unserer Fahrzeuge zufrieden sind.
Bernd, der ja nun schon auf einem Pferd geritten ist will es jetzt aber wissen und probiert einen Kamelritt
in die Dünen aus. Allerdings mit einem Führer, der das Tier die ganze Zeit am Zügel hält.
Ich gebe zu, dass ich eigentlich nur für ein Foto auf das sitzende Kamel gestiegen bin. Was schon gar nicht so einfach war mit meinen kurzen Beinen, denn auch so ist das Vieh irgendwie riesig.
Es war aber nicht eingeplant, dass das Kamel plötzlich aufsteht. Himmel, ist da hoch und wie das schaukelt. Hilfe, ich werde seekrank! Lasst mich sofort hier runter! Na ja, so habe ich wenigstens zur allgemeinen Erheiterung beigetragen.
Jetzt kommt äußerst flott Oyuka auf einem Kamel angetrabt. Ohne Führer und ganz alleine hat sie einen Ausritt in die Dünen gemacht und im Gegensatz zu mir sieht das auch noch richtig elegant aus. Pah !, Mongolen haben eben mit so was kein Problem auch wenn sie in der Stadt groß geworden sind.
Praktischerweise bleiben wir gleich für die Nacht bei den Dünen. Im übrigen heißt es wieder einmal Abschied nehmen, denn Dima verlässt uns heute. Er muss zurück in seine Heimat Usbekistan um eine andere Reisegruppe zu übernehmen.
Immer wieder am Wegesrand fallen uns solche Steinhaufen ins Auge. Es sind Ovoos, an denen lokalen Göttern oder Geistern gehuldigt wird. Dreimal muss man sie umschreiten und eine Kleinigkeit hinzufügen: Bonbons, Münzen, Steine etc., um Beistand in schwierigen Situationen zu erbitten. Es gibt Autofahrer, die fahren dreimal darum herum (ja die Mongolen schaffen das). Doch dreimal hupen im Vorbeifahren hilft angeblich auch. Wir schließen uns diesem Brauch an, man kann ja nie wissen!
Jetzt zieht es uns zu dem Städtchen Kharkhorin, wo sich die mehr als kärglichen Überreste von Karakorum befinden. So gut wie nichts ist geblieben von dem sagenumwobenen Hauptlager Dschingis Khans. Dabei hatte die Stätte 140 Jahre Bestand, war Umschlagplatz der großen Karawanen zwischen Westeuropa und Asien.
Durch Aufzeichnungen von Mönchen und anderen Reisenden belegt, war Karakorum ein kosmopolitischer Ort wie es ihn wohl nie wieder bis in die Neuzeit hinein gegeben hat. Gesandte und Kaufleute aus aller Welt machten hier dem Khan ihre Aufwartung. Verschleppte Handwerker aus vielen Teilen der Erde erschufen prächtige Kunstwerke. Buddhisten, Muslime, Schamanen und Christen waren gleichberechtigt geduldet. 1830 wurden die Mongolen aus China vertrieben und ein Heer der Ming-Dynastie drang bis Karakorum vor und zerstörte die Stadt. Seither ist das Weltreich der Mongolen und Karakorum Vergangenheit und lebt nur noch in der Fantasie und in den Herzen der Mongolen. Dschingis Khan ist und bleibt ihr Volksheld und wird bis heute verehrt. Was wir zuerst zu sehen bekommen ist das dem tibetischen Buddhismus zu zuordnende Kloster Erdene Zuu, dessen Ursprünge aus dem Jahr 1577datieren. 1938 bei einer Kampagne gegen den Buddhismus wurden die Gebäude einschließlich der Klosterbibliothek stark zerstört.1965 erfolgte die Neueröffnung der Klosterstadt als Museum und heute beinhaltet ein Teil davon wieder ein aktives Kloster.
In die gewaltige, 400 Meter lange Umfassungsmauer sind 108 Stupas eingelassen. Einige davon enthalten die Überreste großer Lamas.
Besonders beeindruckend die kunstvoll gestalteten Eingänge der Tempel.
Bodhi Suburgan, die zentrale 10 Meter hohe sogenannte Goldene Stupa.
Ein furchterregender Altarwächter.
Eines der wenigen Überbleibsel aus der Zeit Dschingis Khans befindet sich hinter der Klostermauer, eine von zwei erhaltenen steinernen Schildkröten, die einstmals die Basis für steinerne Säulen bildeten. Man kann sie kaum erkennen vor lauter Souenirständen ringsherum.
Der ursprünglich vorgesehene Übernachtungsplatz ist dermaßen fliegenverseucht, dass wir schnell flüchten und uns auf eine Wiese an der Klostermauer zurück ziehen. Hier sind wir zumindest den Kaschmir-Ziegen ein willkommener Schattenspender.
Am Abend gibt es dann noch eine Überraschung für uns. Die in der Mongolei bekannte Band Khar Khorum gibt exklusiv und nur für unsere Gruppe ein Konzert unter freiem Himmel direkt an den Wohnmobilen.
Außerdem mitgebracht hat sie uns ein sogenanntes „Schlangenmädchen“. Uns tun schon vom Zuschauen alle Knochen weh. Wie kann man sich nur so verrenken?
Noch bevor wir Karakorum verlassen, besuchen ein paar von uns das neu erstellte Karakorum Museum.
Gerade erst mal 8 Monate ist es her, dass man in der näheren Umgebung ein bisher unbekanntes Grab mit wertvollen Grabbeigaben gefunden hat. Mittels einer Multivisionsschau gehen wir in den Untergrund und besuchen das Grab ohne wirklich da gewesen zu sein.
Engagierte Führer bringen uns der Geschichte Karakorums näher. Jedoch der Grabfund selber ist so neu und unerforscht, dass es zur Zeit nur Spekulationen geben kann, wer in dem Grab liegt und welchen Zweck die Grabbeigaben wie z. B. diese Tonfiguren hatten.
Das niedliche Tierchen möchte man doch gleich mit nach Hause nehmen, doch Replikate davon gibt es leider noch keine.
Nun fahren wir wieder zurück Richtung Ulan Bator und verbringen eine Nacht an der Jurte einer Nomadenfamilie.
So können wir hautnah am Leben der Familie teilnehmen und nicht nur einen Blick ins Innere einer wirklich bewohnten Jurte werfen,
sondern auch dabei zusehen, wie die Pferde gemolken oder das restliche Vieh gehalten und versorgt wird.
Für unser Abendessen wird ein Schaf geschlachtet und die weniger zart beseiteten Gemüter helfen fleißig bei der Zubereitung des Fleisches, dem Gemüseputzen und Kochen in der Jurte mit.
Zwischenzeitlich bewölkt sich der Himmel und als das Essen fertig ist, müssen wir es entweder in der Jurte oder im WoMo essen.
Ehrlich gesagt mein Fall war es nicht. Zu vordergründig war der Geruch nach Hammel in der Jurte, beim Fleisch der Geschmack und selbst die Möhren und Kartoffeln rochen und schmeckten nach Schaf, da ja alles in einem Topf gegart wurde. Bernd hat es aber mit Genuss verspeist und meinte nur ich wäre mal wieder zu empfindlich.
Jetzt sind wir bereit für einen erneuten Besuch von Ulan Bator und vor allem für das Naadam Fest. So viel haben wir schon davon gehört und endlich einmal wollen wir es selbst erleben. Davon hoffentlich in Kürze mehr. Ihr merkt schon, ich hinke etwas der Zeit hinterher. Was einerseits am straffen Reiseprogramm liegt und andererseits mit der Unmöglichkeit zusammenhängt Blogspot zu öffnen, geschweige denn Berichte zu senden. Das aber ist eine ganz andere Geschichte und spielt in einem anderen Land.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Jutta, vielen Dank für den "lebensnahen" Reisebericht - man ist quasi dabei. Viel Glück noch und haltet durch....
Tibur