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Dienstag, 10. Februar 2009

Isla Isabela/Galápagos

Nach einer etwas mehr als zweistündigen Bootsfahrt bei ruhiger See haben wir die Isla Isabela erreicht. Isabela ist die grösste Insel im Archipel mit 4.588 km2 und ganzen 2.200 Einwohnern. Im Boot befand sich eine kleine Reisegruppe und wir haben den Reiseleiter gefragt, ob er ein preiswertes Hotel auf der Insel kennt. Da hat er uns gleich in seine Gruppe eingegliedert und mit zur Hospedaje El Dolphin House in Puerto Villamil genommen.
Das Hotel war zwar sehr einfach, hatte aber eine traumhafte Lage direkt am 4 Kilometer langen Sandstrand.
Für den nächstern Morgen war eine Tour ins Landesinnere geplant und Bernd ist gleich mitgefahren.
Die erste Station war der Volcán Sierra Negra. Nach einem Aufstieg von 300 Höhenmetern war der Kraterrand erreicht.
Der Vulkan ist 2005 erneut ausgebrochen, wobei die Lava nur in den Krater geflossen ist. Aus den Fumarolen treten heute noch Schwefeldämpfe aus. Mit einem Durchmesser von 12 Kilometern ist er der zweitgrösste Krater der Welt.
Danach ging es zu einer Farm, die hauptsächlich Obstanbau betreibt. Praktischerweise leben hier auch ein paar Elefantenschildkröten die von den Touris mit Obst gefüttert werden dürfen. Eine ernstzunehmende Aufzuchtstation ist es allerdings nicht.
In dem parkartigen Garten der Farm lies sich dieser Kanarienvogel ( canari maria ) gerne fotografieren.
Danach waren wir wieder alleine unterwegs. Wir haben uns im Hafen ein Wassertaxi gechartert und sind auf die Tintoreras gefahren. Auf dem Weg dorthin sind wir an Blaufusstölpeln, Seelöwen und den winzigen Galapápagos Pinguinen vorbeigekommen. Es sind die nördlichsten Pinguine überhaupt. Da die Tintoreras nicht ohne Führer betreten werden dürfen, war der Bootsführer eben unser Guide. Die Tintoreras bestehen aus karstigem Lavagestein, das lediglich von ein paar Flechten bewachsen ist. Die Hauptatraktion aber ist ein offener Kanal der Meeresverbindung hat. Hier schlafen am Tag die Tintoreras ( Weisspitzenhaie ).
Es gab hier einmal 80 Stück davon. Weil aber Touristen immer wieder Steine nach ihnen geworfen haben wurden viele vertrieben und jetzt sind im Schnitt nur noch 12 Tiere da.
Bei unserem Rundgang über die Insel ist uns dann noch dieses Prachtexemplar über den Weg gelaufen.
Irgendwie wollte ich mich auch mal fühlen wie eine Meeresechse. Doch ich muss zugeben, der Lavaboden war mir viel zu heiss. Auf dem Rückweg tauchte dann noch eine Meeresschilkdkröte zum Luftschnappen aus dem Wasser auf.
Wieder an Land haben wir noch einen kurzen Abstecher zur Concha de Perla gemacht. Ein wunderbaren Bohlenweg durch Mangroven führte uns dorthin. Überall lagen Seelöwen . Doch den ersten Preis im Schönheitswettbewerb hat dieser Supermacho gemacht.
Anstrengende Urlaubstage müssen mit gutem Essen belohnt werden. Diese Langusten waren wirklich hervorragend und sind ausserdem nur auf Galápagos zu bekommen.
Mitten im Ort liegt die Laguna Villamil. Ein Salzsee der einigen Vögeln Lebensraum bietet unter anderem Flamingos. Nun war es an der Zeit das Centro de Crianza de Tortugas (Aufzuchtstation ) der Darwin Station aufzusuchen. Ein sehr schön angelegter Wanderweg, vorbei an Brackwasserlagunen, durch Mangroven und Lavafelder führte uns in 45 Minuten dorthin.
Sogar an Rastplätze wurde hier gedacht.
In der Station hat uns ein Mitarbeiter geführt und alle unsere Fragen beantwortet.
Warum muss es auf den Galápagosinseln Aufzuchtstationen für Schildkröten geben? Das war unsere erste Frage überhaupt. Wie ich bereits schon erwähnt habe wurden 300.000 Schildkröten in den letzten Jahrhunderten von Menschen abgeschlachtet. Ausserdem sind verwilderte Haustiere ernstzunehmende Nahrungskonkurenten. Alleine auf Isabela wurden 140.000 verwilderte Ziegen abgeschossen. Desweiteren Kühe, Esel, Pferde, Hunde und Katzen.
Mit dem Aufzuchtprogramm sollen die Riesenschildkröten wieder eine Heimat in ihrer natürlichen Umgebung finden.
Das Weibchen legt 10 - 15 Eier in eine Sandgrube. Die Hälfte der Eier ist in der Regel nicht befruchtet. Wenn die Jungen geschlüpft sind, brauchen sie einen Monat um aus der Legegrube zu krabbeln. Diese kleine Schildkröte ist zwei Monate alt.
Wenn sie wie hier auf dem Bild zu sehen 5 Jahre alt sind werden sie in den Vulkankratern ausgesetzt. Jetzt sind sie so gross und der Panzer so dick, dass verwilderte Hunde sie nicht mehr zerbeissen können. Jeder Krater auf Isabela hat seine eigene Schildkrötenart.
Eine besondere Rasse sind diese Schildkröten, da sie keine hoch gewölbten sondern flache Panzer haben.
Alles in allem waren wir schwer beeindruckt von der Arbeit der Darwin Station. Bleibt zu hoffen, da es in 20 Jahren wieder Nachwuchs von den in freier Natur ausgesetzten Schildkröten gibt.
Bernd hatte wieder mal Lust auf eine Schnorcheltour. Da mir der Sinn nicht danach stand, hat er sich einer Gruppe von weiteren 4 Personen angeschlossen. Mit einem kleine Boot ging es Richtung Cabo Rosa.
Was hier aus dem Wasser ragt sind keine Haifischflossen, sondern die beiden Spitzen eines Königsrochen. Der hatte gut und gerne zwei Meter Breite. Alle im Boot waren froh, noch nicht im Wasser zu sein.
Neben Haien, Schwärmen von Thunfischen gab es viele Meeresschildkröten zu sehen.
Hier wurden sie glatt beim Liebesspiel fotografiert. Die Dame kommt kaum noch dazu nach Luft zu schnappen.
Dann kommt auch noch das Elend der Eiablage. Es ist eine stundenlange Aktion. Das schwere Tier muss sich aus dem Wasser schleppen, eine Grube graben und dann ca. 180 Eier hineinlegen. Nach der Rückkkehr ins Wasser ist das Tier vollkommen erschöpft. Das hätte es sich besser mal vorher überlegt.
Doch zurück zur Schnorcheltour. Glasklares Wasser soweit das Auge reicht.
Vorbei an los Túneles ( Reste von Lavatunnel im Meer ), die schon mit Kakteen bewachsen sind, schnorchelte Bernd mit Schildkröten, Mantas, Tintoreras und vielen anderen Fischen.
Total erschöpft aber glücklich kam er nach der 5stündigen Tour zurück.
Ein weiterer Höhepunkt der Insel ist die Wanderung zu oder von der Muro de las Lágrimas ( der Mauer der Tränen ). Mit einem Taxi haben wir uns die neun Kilometer bis zur Mauer bringen lassen.
Von 1946 bis 1959 gab es eine Strafkolonie auf Isabela. Die Gefangenen mussten diese Mauer errrichten. Für welchen Zweck hat sich für uns nicht erschlossen. Auf jeden Fall führt eine steile Treppe auf die Anhöhe dahinter, von der man eine tolle Aussicht über die Insel hat. Von der Mauer aus sind wir in 5 1/2 Stunden bis nach Puerto Villamil zurückgewandert. Immer wieder mit kleinen Abstechern zu schönen Lagunen und Buchten.
Hier ein Baumkaktus ( Opuntia ).
Am Playa El Estero wurden Fische von Einheimischen gefangen und gleich an Ort und Stelle ausgenommen und zerlegt.
Wenig später lagen sie schon auf dem Grill.
Wir wurden auch gleich zum Essen eingeladen. Der Fisch war köstlich. Auch hier gab es Lavatunnel die begangen werden konnten.
Am Playa del Amor verfärben sich die sonst grünen Stauden.
Den Abschluss der Wanderung bildeten die Säulenkakteen. Ausserdem sind uns an zwei verschiedenen Stellen Schildkröten mit Nummern auf dem Rücken begegnet, deren Alter um die 10 Jahre liegen musste. Also sieht es für die Zukunft der Schildkröten garnicht so schlecht aus. Bei einem weiteren Spaziergang an der Salzlagune Poza Puerta del Jelí zeigten sich diese Winkerkrabben.
Die nächsten Tage liessen wir langsamer angehen. Mit langen Strandspaziergängen und Sonnenbaden.
In der Nachbarschaft unseres Hotels enterten die Meeresleguane kurzerhand den Balkon.
Sie winkten uns zum Abschied zu, denn Übermorgen verlassen wir Isabela und machen Station auf Santa Cruz.

1 Kommentar:

Äffchen hat gesagt…

Aaaaaaaaaaaaaaah! Da googel ich was zur Isla Isabella und stoße auf euren Blog und gleich auch auf das Foto von uns am Krater! Unglaublich! Ich hoffe, es geht euch gut! (Ich schau gleich mal unter 2013 nach.)
Liebe Grüße von der Anna aus Freiburg, die es mittlerweile nach Wien verschlagen hat!