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Sonntag, 1. Februar 2009

Isla San Cristóbal / Galápagos

Im Flughafen mussten wir zuerst einmal einen Ausweiss für Galápagos erwerben. Dieser kostete pro Person 10 US $. Er erhielt elektr. lesbar unsere Daten, damit wir auf Galápagos keinen Unfug treiben können. Die weitere Abfertig ging zügig voran. Schon auf dem Flugfeld des Flughafen von Quito konnten wir einen Blick auf den Cotapaxi ( 5.897 Meter ) erhaschen. Damit diese Foto überhaupt zustande kommen konnte, ist ein Sicherheitsbeamter mit Bernd ein Stück über das Flugfeld gelaufen. Das gibt es wahrscheinlich auch nur in Südamerika.
Auf die Minute pünktlich startete unsere Maschine der Fluggesellschaft Tame. Ausblick von oben auf den Hausberg , den Rucu Pichincha ( 4.698 Meter ) und ein letzter Blick auf Quito. Eine Stunde später Zwischenlandung in Guayaquil und ein Aufenthalt von einer 3/4 Stunde. Dort stiegen weitere Passagiere zu und die Maschine war bis auf den letzten Platz besetzt. Da hat es uns dann doch gewundert, dass wir so kurzfristig einen Platz bekommen haben. Nach weiteren 1 1/2 Stunden Flugzeit landeten wir sanft auf dem Flughafen der Isla San Cristóbal. Hier mussten wir trotz Inlandflug erst einmal durch eine Passkontrolle. Die Einreisebestimmungen für Galápagos sind sehr streng. Niemand, egal ob Ausländer oder Ecuadorianer darf länger als drei Monate auf den Inseln bleiben. Das Paradies wird zu Tode geliebt und man ist dabei einschneidende Massnahmen zur Begrenzung des Tourismus einzuleiten. Als nächstes hatten wir jeweils 100 US $ Nationalparkeintritt zu zahlen ( was natürlich keinen Touristen abhält ) und dann konnten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt der Provinz Galápagos Puerto Baquerizo Moreno ( 5.000 Einwohner !! ) machen. Das war zu Fuss in 10 Minuten erledigt. Zunächst war Hotelsuche angesagt. Das bedurfte einiger zähen Verhandlungen, denn die Touristen werden hier wirklich als Melkkühe angesehen. Die Hotels fangen bei Phantasiepreisen an, werden aber erträglich wenn man auf stur schaltet. Unser Hotel Bellavista lag direkt gegenüber der Schiffsanlegestelle und wir hatten vom Fenster eine schöne Sicht auf das Meer. Kaum im Zimmer hörten wir schon die Seelöwen brüllen. Wir liessen Koffer Koffer sein und gingen ans Wasser. Was dann kam, hatten wir uns nicht zu träumen gewagt. Zuerst erblickten wir Unmengen von Krabben, die an den Wänden der Mole hingen. Dann sahen wir die ersten Meeresleguane ( Iguanas Marinas ). Zwar waren die noch recht klein, aber immerhin
war das ja in der ersten Stunde nach unserer Ankunft.
Ein uns leider noch unbekannter Vogel.
Begeistert waren wir von der Unmenge von Seelöwen. Überall lagen sie herum und waren eindeutig die Herren der Uferpromenade. Sie hatten überhaupt keine Scheu und wenn ein Mensch ihnen zu nahme kam, wurde der eben kräftig angebrüllt.
Fast alle Weibchen hatten Junge und die heulten und jammerten so lange, bis Mutter wieder aus dem Wasser kam und es endlich Milch und Zuwendung gab.
Für uns aber waren die Meeresleguane das grösste Erlebnis und dann kam auch noch ein grosser Brocken auf uns zu. Bespuckte uns mit Salz und liess sich ansonsten in keiner Weise aus der Ruhe bringen.
Die Pelikane waren auch nicht scheu.
Stundenlang haben wir nur geschaut und gestaunt.
Der Ausblick aus unserem Hotelfenster.
Auch nach Einbruch der Dunkelheit konnten wir uns nicht von der Mole trennen und haben dem Brüllen der Seelöwen gelauscht.
Am nächsten Morgen konnten wir von unserem Fenster sehen, dass die Seelöwen in der Nacht die Boote beschlagnahmt hatten. Es war lustig anzusehen, wie die Kapitäne sich erst einmal das Recht auf ihr Boot erstreiten mussten, denn ganz freiwillig gaben die Besetzer die Plätze auf den Booten nicht her.
Auch die Iguanas kamen wieder an Land um sich zu sonnen. Sie sind übrigens Vegetarier und fressen nur Algen, auch wenn sie nicht so aussehen.
Gleich am ersten Tag haben wir eine lange Wanderung unternommen. Am Playa Man und dem Interpretationscenter zunächst vorbei, ging der Rundwanderweg weiter zu einer schönen Schnorchelbucht und dem Fregattvogelfelsen.
Dort waren zunächst einmal keine Fregattvögel, sondern die wunderschönen
Blaufusstölpel zu sehen.
Ausserdem ihre Verwandten die Maskentölpel.
Am Wegesrand wimmelte es von Lavaechsen.
Immer wieder gab es schöne Aussichten auf Schnorchelbuchten.
Am folgenden Tag haben wir uns ein Taxi gemietet, um die weiter entfernten Punkte der Insel in Augenschein nehmen zu können. Der Taxifahrer war dann auch gleichzeitig unser Guide.
In einer 5stündigen Rundfahrt besuchten wir zunächst die Lagune El Junco, ein Kratersee und der einzige Süsswassersee der Inseln.
Dazu hatten wir einen steilen Aufstieg zu bewältigen.
Der Taxifahrer hat alles mitgemacht und wollte natürlich auch mal aufs Foto. Also richtig ausgewachsene Männer gibt es hier auf den Inseln auch nicht.
Blick auf den Kratersee.
Nur in den höheren Gebieten der Insel fällt regelmäsig Regen und dort gibt es auch ein paar Haciendas, die einen Teil des Bedarfs an Obst und Gemüse produzieren. Ansonsten muss alles per Schiff oder Flugzeug vom 1.000 Kilometer entfernten Festland gebracht werden. Daher ist der Lebensunterhalt hier so viel teuerer als im restl. Ecuador.
Dann besuchten wir die Tortuga Aufzuchtstation. Nur auf dem vom Land her unzugänglichen Nordteil der Insel leben diese Tiere noch in freier Natur. Damit die Art erhalten bleibt und damit die Touristen sie auch zu sehen bekommen, werden sie in der Station in einem 12 Hektar grossen Schutzbereich gehalten. In den vorigen Jahrhunderten sind 300.000 dieser Tiere abgeschlachtet worden. Da sie bis zu 150 Jahre alt werden können, war das natürlich ein ungeheurer Kahlschlag. Die Population muss sich davon erst einmal erholen.
Es war gerade Paarungszeit und wir konnten uns davon überzeugen, dass der Nachwuchs gesichert ist. Wie bei den Menschen scheint das Männchen hier eine ausgesprochene Vorliebe für jüngere "Damen " zu haben. Hier liegen glatt mal 50 Jahre Altersunterschied dazwischen.
In dem ganzen Getümmel macht ein Vogel offensichtlich seine täglichen Yogaübungen.
Zu gerne hätten wir gewusst, was die beiden sich so zu sagen haben.
Dann war Badezeit. Am Puerto Chino hatten wir zunächst einen Privatstrand, bis eine deutsche Reisegruppe mit 15 Personen einfiehl. Da gab es erst mal smal talk.
Was aber den Seelöwen in keinster Weise aus der Ruhe brachte.
Hier eine der vielen Unterarten der Gattung Darwin-Fink.
Weiter fuhren wir zur Lobrería. Hier gab es weniger die Seelöwen zu bewundern, als die grössten Meeresleguane der Insel.
Sind die nun schön oder nicht?
Hier gilt einfach der Satz: Gefallen macht schön.
Absolut ohne Angst starren sie uns an. Wieder mal blöde Touris die einem beim Sonnenbad stören.
So vergingen die Stunden wie im Flug und wir waren absolut aufgedreht von all den schönen Eindrücken.
Am nächsten Morgen ging Bernd alleine auf Bootsfahrt. In einem winzigen Kahn, mit nur zwei weiteren Personen war eine Tour zum schlafenden Löwen angesagt.
Endlich gab es die Fregattvögel zu sehen, bzw. den roten Kehlsack der balzenden Männchen. Denn leider ist z. Zt. keine Hauptpaarungszeit und dann sind die Männchen eher unauffällig.
Wollen sie sich aber paaren, blasen sie ihren roten Kehlsack auf um bei den Weibchen Eindruck zu schinden . Das Gleiche erreichen sie auch bei den Touristen ,
die sich im Boot fast verrenken um an ein Foto zu kommen.
Schaut her, ich bin der Schönste.
Nur für sie wird dieses Theater veranstaltet.
An der Isla Lobos vorbei war das Tagesziel der Leon Dormido ( schlafender Löwe ) erreicht. Hier machte das Boot halt und es konnte geschnorchelt werden.
Zwischen den beiden Felsen tummeln sich viele Fischarten unter anderem auch Tiburones ( Haie) mit denen Bernd voller Begeisterung geschnorchelt hat. Auf dem Bild sieht man im Hintergrund den Cerro Brujo.
Tiefer unten zogen die Haie ihre Kreise.
Die Farbenpracht an den Felswänden und bei den Fischen war überwältigend.
Nach dem Mittagessen an einem Strand neben dem Puerto Grande wurde noch einmal geschnorchelt.
Diesmal wieder mit bunten Fischen, bizarren Felsen und Tieren. Sowie in Gesellschaft von Schildkröten und Rochen.
Danach ging es auf direktem Wege zurück nach Puerto Baquerizo Moreno.
Jetzt brauchten wir unbedingt einen Tag Pause. Sonnenbaden und gut essen war die einzige Beschäftigung.
Am Montag den 02.02. ging um 7. 00 die Lancha zu der Insel Santa Cruz. Doch zuerst wurde unser Gepäck genau untersucht, damit wir auch nicht die kleinste Muschel von der Insel mitnehmen konnten. Nach 2stündiger Fahrt in relativ ruhiger See war die Insel erreicht.
Dort hatten wir einen Aufenthalt von 5 Stunden, den wir dazu nutzten uns ein Hotel für unseren dortigen Besuch zu suchen. Für heute aber war die Weiterfahrt zur Isla Isabela angesagt.
Von dort werden wir in einem neuen Blog berichten.

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