Heute sind wir mächtig aufgeregt, denn mit unserer Einreise nach China betreten wir erstmalig einen für uns vollkommen unbekannten Kulturkreis. Dort wird uns vieles fremd sein, von der Sprache über die Schrift bis hin zu den Lebensgewohnheiten. Jedoch sehen wir dem mit Freuden entgegen, begierig das alles kennen zu lernen. Natürlich müssen da erst einmal die Zollformalitäten bewältigt werden. Insgeheim haben wir uns auf einen langen Grenztag eingestellt und sind regelrecht angenehm überrascht, dass die ganze Gruppe in 1 ½ Stunden die Ausreise aus der Mongolei hinter sich hat. Da unsere Reiseleitung und die chinesischen Mitarbeiter im Vorfeld schon einen wahren Formular-Marathon geleistet haben, sind wir auch bei der chinesischen Grenzabfertigung in gut vier Stunden durch. Das will wirklich etwas heißen, denn dort wird alles, zwar äußerst korrekt aber dennoch sehr gründlich, kontrolliert. Groß ist die Freude, als wir Kostya sehen (er wird uns bis Peking begleiten) und er uns YonghZhi vorstellt. Von YonghZhi haben wir im Vorfeld schon viel gehört. Er ist staatlich verordneter „Begleiter“ und genialer Reiseleiter in einer Person und wir werden ihn auf dieser Reise noch sehr zu schätzen wissen. Zunächst einmal händigt er uns unsere chinesischen Nummernschilder und Führerscheine aus. Es ist soweit, wir sind in China und dürfen das Land mit unseren eigenen WoMo´s bereisen. Welch ein wunderbarer Moment!
Wir
fahren im Konvoi bis zur nahen Grenzstadt Erenhot und dort auf
einen engen Hotelparkplatz, der uns vom chinesischen Zoll zugewiesen
wurde. Mit dem eigenen Fahrzeug durch China zu reisen unterliegt
nämlich strengen Auflagen. Die gesamte Route muss vorher penibel
festgelegt und vor allem durch die Behörden genehmigt sein. Diese
Genehmigung liegt leider noch nicht vor und so müssen wir uns hier
erst einmal häuslich einrichten, bis wir grünes Licht für die
Strecke bekommen.
Wir
nehmen es gelassen, zumal wir dadurch etwas Zeit haben uns auf China
einzustellen und uns zu akklimatisieren. Was zugegebener Maßen auf
diesem Platz nicht ganz leicht fällt. Wir stehen dermaßen eng,
das wir kaum die Türen öffnen können, der ungewohnte Geruch von
Kohlefeuerung weht um unsere Nasen, von den „Düften“ der in der
Nähe stehenden Abfallcontainer mal ganz zu schweigen. Dennoch
nutzen wir die Zeit sinnvoll mit den verschiedensten Aktivitäten:
Von Wäsche waschen bis hin zum Flicken lassen der in der Gobi
gehimmelten Reifen. YonghZhi hat bereits Listen angefertigt mit
den Schriftzeichen der gängigsten Lebensmittel, was Diesel und
volltanken bedeutet usw. und natürlich erhalten wir die ersten Yuan
und eine chinesische Simkarte fürs Telefon. Bei der Sprache kommen
wir über ní hăo
(Guten Tag) und xiè xiè (Danke) fürs Erste nicht hinaus. Gut das
es wenigstens für die Zahlen Handzeichen gibt, die leicht zu merken
sind. Kostya füttert uns mit allgemeinen Informationen wie
Verkehrs- sowie Verhaltensregeln und hält uns außerdem in
gewohnter Manier mit seinen Späßen bei Laune. Erenhot hat circa 50.000 Einwohner, ist eine kreisfreie Stadt im autonomen Gebiet Innere Mongolei und liegt auf 966 m in der Wüste Gobi, die sich ja bekanntlich auch auf dem Gebiet Chinas weiter fortsetzt. Hier leben 13 % Mongolen und 85% Han Chinesen. Für chinesische Verhältnisse ist sie eher ein Dorf, aber für uns gerade groß genug um uns mit Geschäften, Märkten und Restaurants vertraut zu machen. Schon die ersten Einkaufsversuche gestalten sich abenteuerlich, denn was sind das denn nun für Läden? Da hilft nur rein gehen und nachschauen. Wir merken schon jetzt, dass wird auch in Zukunft nicht viel einfacher werden.
Wenigstens auf den Märkten ist klar was das feilgeboten wird (zumindest bei den meisten Waren). Wir genießen nach der fleischlastigen Mongolei endlich wieder das reichhaltige Angebot an Obst und Gemüse.
Stundenlang könnten wir auf diesen Märkten herumlaufen, alleine schon wegen ihrer Vielfältigkeit und Lebendigkeit.
Mitten im Gewühl haben diese Männer Muße für ein Kartenspiel.
Vor lauter Herumstöbern und Einkaufen sind wir recht weit von unserem Stellplatz entfernt gelandet. Wie schön das es die Rikschas gibt. So schaukeln wir bequem und preiswert an unser Ziel und der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz .
Nach zwei Tagen haben die Behörden endlich ein Einsehen und unsere Streckenführung genehmigt. Zwar ist es fast schon Mittag als wir los können, doch Hauptsache es geht endlich voran. Die Stadtausfahrt bis zur ersten Tankstelle geht im Konvoi, danach sind wir auf uns alleine gestellt. Kurz nach Erenhot passieren wir einen Dinosaurierpark. Das Tor und die vielen Plastiken am Wegesrand weisen darauf hin, dass hier zahlreiche Dinosaurierarten entdeckt wurden.
Im Gegensatz zur Mongolei haben die Chinesen ausgezeichnete Straßen durch die Gobi gebaut und so macht das Fahren wieder mal Freude. Außer wenn andauernd solche Gefährte mit Überbreite zu überholen sind. Gut nur, dass sich der Verkehr in diesem Teil Chinas in Grenzen hält. Lange haben wir gerätselt was da wohl so gut verpackt ist. Erst als wir auch LKW´s mit den Flügeln sehen, wissen wir das dies die Nabe einer Windmühle ist.
Die Autotransporter fallen auch eher in die Rubrik Dinosaurier. Da heißt es schon recht aufpassen, dass wir mit der Höhe nicht kollidieren.
Wir müssen auf der Streckenführung mehrmals die Straße wechseln und können jetzt ganz gut mit Analphabeten mitfühlen. So kommen wir uns nämlich vor. Immer wieder halten wir an, um die Schriftzeichen auf dem Atlas mit den Schriftzeichen auf den Schildern zu vergleichen und immerhin haben wir heute bereits 350 Kilometer zu fahren. Die Gobi ist hier wesentlich grüner als auf der mongolischen Seite. Jurten und Kamelherden begleiten uns aber immer noch. In den wenigen Dörfern am Wegesrand fallen uns monumentale Denkmäler auf, die wohl eine besondere Eigenart Chinas sind. Ansonsten müssen wir uns dermaßen auf unsere Fahrstrecke konzentrieren, dass wir heilfroh sind als wir die Wiese 60 Kilometer vor Xilinhot erreicht haben, die für heute unser Stellplatz ist. In der Nacht regnet es kräftig und es kühlt dementsprechend ab. Was aber unbestritten den Vorteil hat, dass wir endlich einmal richtig gut schlafen können. Auch der nächste Tag ist mehr oder weniger ein reiner Fahrtag. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Regen nicht aufhören will und wir uns außerdem mit immer stärker werdenden Verkehr herum zu plagen haben. Wir passieren Xilinhot und halten uns Richtung Hexigten. Irgendwann sind wir aus der Gobi heraus und nun ist Chifeng unsere Großrichtung. Dabei haben wir auf einmal das Gefühl falsch gefahren zu sein. Unsere Versuche an einer Tankstelle bei der Bevölkerung nach dem Weg zu fragen erweisen sich als Aussichtslos. Da hilft erst mal nur eine lange Mittagspause. Endlich passieren andere Tour-Teilnehmer die Stelle und wir wissen das wir auf dem richtigen Weg sind. Einen solchen Regentag hatten wir auf der ganzen Fahrt noch nicht und so sind wir nur noch froh, als wir unseren Stellplatz, wieder auf einer Wiese, in der Nähe von Chifeng erreicht haben. Es regnet die ganze Nacht hindurch und am Morgen haben wir Schwierigkeiten vom Platz zu kommen. Gut, dass es noch eine andere Ausfahrt gibt die mit etwas Gefühl für jeden zu bewältigen ist. Hinter Chifeng hört es endlich auf zu regnen, die Landschaft wird bergiger und wir können gar nicht so oft anhalten wie wir gerne fotografieren würden. Ein kleiner Stausee an der Strecke bietet sich regelrecht für eine Mittagspause an.
Doch so richtig zur Ruhe kommen wir hier nicht. Wir sind nämlich die Touristen- Attraktion schlechthin. Von allen Seiten werden wir fotografiert und immer wieder klopfen Leute an die Tür, die das WoMo von Innen sehen wollen. Besser wird das erst, als weitere Fahrzeuge der Gruppe auftauchen, da verteilt sich das Interesse wenigstens auf mehrere.
Der Stellplatz am Hotel Wei Li Duo De in Chengde ist zwar recht nett, dafür plagt uns jetzt wieder die Hitze und der allgegenwärtige Baulärm rings um uns herum. Doch gegen Abend haben auch die Bauarbeiter Feierabend und ein gutes Essen im Hotelrestaurant steuert das Übrige dazu bei um die allgemeine Laune wieder anzuheben. Was mag wohl die junge Dame darstellen? Die örtliche Schönheitskönigin? Auf jeden Fall würdigt sie uns keines Blickes und genießt lediglich die Aufmerksamkeit ihres Hofstaates.
Chengde ist heute eine Großstadt mit 350.000 Einwohnern und den üblichen Bausünden, die der allgemeine Fortschritt eben so mit sich bringt. Dabei wartet der Ort nach Peking mit den bedeutendsten kaiserlichen Bauwerken auf, da er im 18. Jahrhundert die Sommerresidenz der Mandschukaiser beherbergte und mit seinen acht konfuzianischen Klöstern zum UNESCO-Welterbe zählt. Wahrscheinlich bräuchten wir mehrere Tage um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Da dies das stramme Reiseprogramm aber nicht zulässt, müssen wir uns auf zwei Klöster beschränken. Zwar würden wir gerne den Kaiserpalast und den Palastgarten besichtigen, doch YonghZhi vertröstet uns bis Peking und die Verbotene Stadt. Da wir nicht nach Tibet kommen werden, ist die hier die erste Wahl das Putuo Zongshen Mia Kloster, das 1767 – 1771 auf Geheiß des Qianlong-Kaisers zu seinem 60. Geburtstag errichtet wurde. Auf 22 Hektar Fläche gibt es hier 50 Gebäude nach tibetischer Bauart zu bestaunen und überhaupt soll das Ganze eine verkleinerte Ausgabe des Potala Palastes von Lhasa sein. Zugang zu der Anlage finden wir durch das von steinernen Löwen bewachte äußere Tor.
Das innere Tor wird von steinernen Elefanten flankiert und auf seinem Dach befinden sich fünf Stupas, die für die fünf Schulrichtungen des tibetischen-Buddhismus stehen.
Auch die Chinesen selber interessieren sich für ihre alten Bauwerke und so scheint die Besichtigung für Schulklassen Pflicht zu sein, zumal die Anlage lange eine Ruine war und erst ab 1990 nach und nach renoviert wird. Die Kinder sehen in uns eine willkommene Abwechslung und stellen sich gerne fürs Foto in Positur. Außerdem ist es heute sehr heiß und da ist Kultur eben anstrengend.
Wir bestaunen die kunstvollen Verzierungen an den Gebäuden
sowie die vielen Gebetsmühlen.
Die Außenfassade des sogenannten Roten Palastes ist mit glasierten Reliefs des Buddha Amitayus, als Symbol der Langlebigkeit, verziert.
Spätestens bei den Galerien wissen unsere Augen nicht mehr wo zuerst hin sehen und unsere Köpfe rauchen bei den vielen Erläuterungen unseres Führers zum tibetischen Buddhismus.
Vom Dach es Palastes haben wir einen grandiosen Ausblick über die benachbarten Tempelklöster und die umliegenden Berge.
Immer wieder entdecken wir neue Formen und Figuren, deren Bedeutung sich uns aber wegen der Vielfältigkeit in dieser kurzen Zeit wohl nicht mehr erschließen wird.
Schön anzusehen sind auch die vielen bunten Stoffgirlanden, die alle irgendwie Symbole für Glück oder Wünsche sind.
Jetzt lechzen wir nach leiblichem Genüssen. Da kommt uns die ungewöhnliche Zubereitung einer Süßigkeit aus Zucker und Sesam gerade recht. Was da so brutal mit einem großen Hammer zerschlagen und vermischt wird, schmeckt der Umgebung entsprechend geradezu himmlisch.
Mit dem Bus fahren wir das kurze Stück zum nächsten Besichtigungspunkt, dem Kloster Puning Si (Kloster der umfassenden Befriedung). Wieder betreten wir das Kloster durch das äußere Tor (Bergtor)
und schmuggeln uns vorbei an einem seiner beiden Torwächter.
Es werden Kerzen bzw. Weihrauch als Opfer gebracht und obwohl Religion in China lange Zeit verpönt war ist doch zu beobachten, dass immer mehr Menschen Halt in der Religion suchen.
Zum wiederholten Male sehen wir Elefantenstatuen, die das Symbol für Klugheit und Glück sind.
Besonders hervorzuheben ist die Mahayana-Halle, die als Räumlichkeit für die größte Holzfigur der Welt dient und den Mittelpunkt des architektonischen Mandalas verkörpert.
Unzählige kleine vergoldete Buddhas verzieren die Wände.
Die Hauptsehenswürdigkeit der Anlage ist unbestritten die, mit Sockel 27 m hohe Holzfigur einer Guanyin (Barmherzigkeitsgöttin) mit ihren 40 Armen. Der man nach einem beschwerlichen Aufstieg über eine dunkle Treppe dann auch in die Augen sehen kann.
Mit einem Blick auf den sogenannten Fingerberg ist unser Besichtigungsprogramm in Chengde beendet. Wir geben unumwunden zu, dass war fürs erste Mal Buddhismus genug und wir sind YonghZhi dankbar, dass er uns nicht auch noch in den Kaiserpalast bzw. in die weiteren Klosteranlagen geschleppt hat.
Am Ausgang begegnet uns dann noch dieses Fabelwesen. Eine Mischung aus Drachen, Ziege und Löwe.
Bei
der Ausfahrt aus Chengde haben wir heute so unsere Probleme.
Irgendwie verpassen wir die richtige Straße weil wir nur noch
Luftlinie navigieren können. In China werden neue Straßen schneller
gebaut als Landkarten und Navigationsgeräte sie erfassen können und
wir sind mal wieder auf Bernds Spürsinn angewiesen. Leider geraten
wir immer mehr auf kleine und zu guter Letzt auch unasphaltierte
Sträßchen. Zwar stimmt irgendwie die Großrichtung, aber eine
Auffahrt zur Schnellstraße will und will nicht kommen. Als wir dann
auch noch hoffnungslos in einem Straßenmarkt zwischen Menschen,
Verkaufsständen und Tieren stecken bleiben, glauben wir nicht mehr
daran unser Ziel noch zu erreichen. Als wir dann doch endlich eine
Auffahrt finden, ist diese aus welchen Gründen auch immer gesperrt.
So bleibt uns also nichts weiteres übrig als nach Chengde zurück zu
fahren und einen anderen Weg zu suchen. Zwei Stunden sind wir schon
unterwegs als wir endlich die ersehnte Auffahrt auf die G101
erwischen. Nun haben wir noch 340 Kilometer vor uns und wollen die
Strecke jetzt so schnell wie möglich hinter uns bringen. Allerdings
können wir in der Ferne schon Abschnitte der Großen Mauer und auch
ein paar Wachtürme sehen. Ursprünglich wollten wir einen Abstecher
dorthin machen, denn natürlich reizt uns die erste Begegnung mit der
chinesischen Mauer. Doch jetzt haben wir dazu keine Lust mehr. Was
sich im übrigen im Nachhinein als kluge Entscheidung erweist, denn
die meisten die es versucht haben, sind entweder gar nicht dort
angekommen oder mussten riesige Umwege fahren um wieder auf die alte
Strecke zurück zu gelangen. Wegen der starken Regenfälle der
letzten Tage waren Nebenstraßen verschüttet und deshalb
verschiedene Auffahrten zur Schnellstraße gesperrt. Der weitere
Fahrverlauf erweist sich als unproblematisch bis zu dem Zeitpunkt als
wir fast am Ziel sind. In Shanhaiguan finden wir irgendwie
nicht den Übergang über die Bahnlinie und landen stattdessen auf
einem Fabrikgelände. Gut, dass den Wächtern der Leado Ocean Park
bekannt ist und sie uns den Weg auf einem Blatt Papier aufzeichnen.
Endlich sind wir am Gelben Meer und somit am östlichsten
Punkt dieser Reise angekommen und egal ob das Wasser einladend
ist oder nicht, Bernd stürzt sich zu Abkühlung direkt in die
Fluten. Gerüchteweise erzählt man, wer dieses Wasser schluckt hat
danach Abwehrstoffe gegen sämtliche Krankheitserreger in sich.
Also ganz so schlimm wird es nicht sein, Bernd hat es jedenfalls ohne
Nachwirkungen überstanden.
Unser
Stellplatz an einer Wildblumenwiese ist der reinste Traum und
entschädigt uns sehr für die Strapazen des heutigen Fahrtages. Hier
könnten wir ewig bleiben und die Seele baumeln lassen!Hübsche Blumen soweit das Auge reicht.
Von der Geschäftsleitung der Anlage bekommen wir Willkommensgeschenke: Eine Stadtkarte, ein Glücksbringer fürs WoMo und einen roten Hut mit chinesischen Schriftzeichen. Die Presse ist auch schon da und schon sind wir bereit fürs Gruppenfoto und die Firmeneigenwerbung.
Der Strand ist beliebt bei Hochzeitspaaren und die Paparazzi sind auch schon da.
Natürlich sind wir nicht zum Faulenzen hier, sondern um China kennen zu lernen. Also nehmen wir uns ein Taxi und fahren zu der Stelle, wo die Große Mauer im Meer endet bzw. beginnt. Je nach dem welche Blickrichtung man hat. Kostya hatte uns ja schon vorgewarnt: Ab jetzt würden wir in Menschenmassen versinken. Schließlich hat China 1,2 Milliarden Einwohner und ein großer Teil davon ist derzeit auf dem Weg das eigene Land zu entdecken. Auf dem Busparkplatz können wir uns schon eine ungefähre Vorstellung von dem machen was uns ab jetzt erwartet.
Auch die Motorräder stehen hier dicht an dicht. Im übrigen sind es meisten Elektrofahrzeuge. Selbst in dieser Hinsicht ist China bereits Vorreiter.
Wir reihen uns ein in den Strom der Touristen.
Die
Große Mauer der Ming Dynastie aus dem 16. und 17.
Jahrhundert ist zweifelsohne eine der Hauptsehenswürdigkeiten des
Landes. Gebaut zum Schutz gegen die Mongolen hatte sie dennoch wenig
Nutzen, denn die Mongolen haben sie seinerzeit einfach überrannt.
Bewährt hat sie sich in der Neuzeit aber dennoch, als gut besuchter
Touristenmagnet. Die Festung Laolongtou (alter Drachenkopf)
kennzeichnet das wenig spektakuläre östliche Ende der Mauer
und
geht 23 m ins Meer hinaus. Irgendwie ist das hier auch ein riesiger
Freizeitpark. Wir könnten uns verkleiden, einen riesigen Gong
schlagen, in einer Sänfte tragen lassen oder mit dem Boot hinaus
fahren. Nachdem wir ausgiebig auf den Mauern herum geklettert sind, haben wir Lust uns den Markt in der Innenstadt anzusehen. Der Rikscha-Fahrerin zu erklären wohin wir wollen ist das reinste Geduldsspiel. Irgendwie klappt es dann doch, obwohl wir bis zuletzt gespannt darauf sind, ob wir denn wirklich am Markt ankommen. Bei der Auswahl unseres Mittagsessen gibt es dann weniger Probleme. Einfach auf das zeigen was man will und es sich dann schmecken lassen.
Am Spätnachmittag findet noch eine Besprechung über den weiteren Streckenverlauf statt, denn nun fahren wir ja nach Peking und da wird es mit dem Verkehr härter. Ein junger Einheimischer nutzt die Gelegenheit als Bernd zum fotografieren aufsteht. Schnell setzt er sich auf seinen Stuhl, schnappt sich Atlas und Marker und tut so als würde er dazu gehören. Seine Freunde stehen in der Nähe und fotografieren ihn im Kreis der Gruppe von allen Seiten und können sich vor Lachen kaum halten. Wir gönnen ihm den Spaß.
Damit wir für Peking ausreichend gestärkt sind, hat YonghZhi einen chinesischen Grillabend organisiert. Da lassen wir uns gar nicht lange bitten.
Heute sammeln wir uns auf einem Parkplatz auf der Autobahn kurz vor Peking. Damit auch alle heil in der Megametropole ankommen, fahren wir das letzte Stück im Konvoi. Ein Mitarbeiter des Dongfeng Hotels hatte uns bereits Shirts auf den letzten Stellplatz gebracht! Die ziehen wir nun über und sind somit auch optisch als Gruppe zu erkennen. Wir werden gebeten so gekleidet am Hotel anzukommen, da uns dort wieder mal die Presse erwartet. Nun ja, was tun wir nicht alles für einen zentralen Stellplatz.
Wie ihr seht sind wir nun bestens für Peking gerüstet. Weil es auf dem Parkplatz so eng ist, werden wir dort ein paar Tage das WoMo gegen ein Hotelzimmer tauschen. Das ist dann sicher auch mal ganz nett, doch darüber berichte ich das nächste Mal.
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