Wieder
über Moab hinaus fahren wir nun in den, 80 Kilometer
entfernten, zweiten Teil des Canyonland NP, der wegen seiner
Felsformationen The Needles (Nadeln) genannt wird. Auf dem Weg
dorthin, bei Hole in the Rock fällt uns ein kurioser
Werbegag ins Auge. Hoch oben auf dem Felsen und fast am Abgrund steht
ein Freizeitfahrzeug und in ihm sitzt eine Person (erkennbar nur
mit dem Fernglas eine lebensgroße Puppe). So soll wohl der
Eindruck entstehen, dass man mit diesen Fahrzeugen einfach überall
hin kommt. Ein Hingucker ist es allemal.
Noch
bevor wir im eigentlichen NP angekommen sind, erkennen wir bereits
gut sichtbar von der Straße aus den Wilson Arch ( Spannweite
von 28m, Höhe 14m).
Der
Newspaper-Rock (State Historic Monument) wird von einem Felsen
überragt, der irgendwie an einen Indianerkopf erinnert.
Die
Petroglyphen zeigen eine Mischung aus menschlichen, tierischen,
materiellen und abstrakten Formen. Die ersten Ritzereien wurden etwa
vor 2.000 Jahren angebracht und in der Navajo Sprache heißt er „Tse
´Hone“, der Stein der eine Geschichte erzählt. Auch wir versuchen
die Zeichnungen für uns zu deuten und der Anblick hält einen
regelrecht gefangen.
Nachdem
wir den Parkeingang und das Visitor-Center passiert haben,
unternehmen wir einen kurzen Sparziergang zu den sogenannten Roadside
Ruins. Anhand einer netten Broschüre werden uns die Pflanzen am
Wegesrand erklärt. Primitive Bauern bevölkerten um 950 n. Chr. die
Mesa Verde Region und bauten Kornspeicher aus Lehmziegel
unter Felsenvorsprüngen.
Immer
wieder halten wir an um die roten Felsformationen zu
bewundern, teils mit teils ohne Namen.
Auf
dem Weg zum Big Spring Canyon Overlook sehen wir den Wooden
Shoe Arch.
Diverse
Aussichten am Big Spring Canyon Overlook
und
immer neue faszinierende Felsformationen.
Dreiste
Raben auf den Parkplätzen hoffen auf Futter.
Der
Rundgang zu den Pothole Points entpuppt sich als Reinfall. Die
Holes sind vollkommen ausgetrocknet und somit kaum zu erkennen.
Letzte
Ausblicke auf markante Formationen.
Zurück
bis zum Newspater Rock, dann nehmen wir jetzt die Forest Road um
nach Monticello zu gelangen. Eben noch fahren wir durch
wüstenartige Landschaft und nun geht es urplötzlich durch eine
waldreiche, grüne Gegend bis auf 2.700m Höhe. Es fängt leicht an
zu nieseln und wir sehen mehrmals Deers am Wegesrand. So schön
die rote Gegend auch ist, das viele Grün tut unseren Augen jetzt
richtig gut. Bald sind wir zurück auf dem Hwy 191 und hinter
Blanding unternehmen wir einen 1,9 km langen Rundgang zum
Butler Wash und dort zu den Ruinen von Behausungen
der Anasazi Indianern.
Die
Anlage um 1.200 n. Chr. ist recht gut erhalten und wird zudem
auf einer Hinweistafel bildlich ergänzt, so dass wir einen guten
Eindruck von der Lebensweise der damaligen Bewohner
bekommen.
Einen
Park wollen wir heute noch machen und so fahren wir zum Natural
Bridge National Monument in der Hoffnung, auf dem dortigen
CP unter zu kommen. Was sich leider als Trugschluss erweist. Wie so
oft in den letzten Tagen ist der Platz vollkommen ausgebucht. Unsere
App muss helfen und weist uns den Weg zu zwei trockenen CP´s des
BLM, etwas außerhalb des Parks. Der erste ist für uns zu eng und
auch schon belegt. Leider ist Bernd aber schon hinein gefahren und
nun muss er auf engstem Raum wenden, was sich zu einer
schweißtreibenden Aktion entwickelt. Noch 500 m weiter auf der Bear
Ears Road (Gravel) gibt es den nächsten Platz. Leider ohne
richtige Einteilung und oft sehr sandig. Zudem sind die gut
befahrbaren Stellen alle bereits belegt. Uns bleibt nur noch eine
freie Site und da will ich nicht hinein, denn von der Straße geht es
sehr steil und leider auch lose steinig hinunter. Bernd meint das sei
doch kein Problem und mit viel Geschwanke sind wir unten. Gut, aber
kommen wir da noch mal hoch? Die Gegend ist ein El Dorado für
Allrad-Fahrzeuge und mein lieber Mann meint hoffnungsvoll, die werden
uns schon raus ziehen wenn wir stecken bleiben. Einmal drin ist der
Platz sehr schön und wir kommen endlich aus dem heißen WoMo raus
und können den Abend genießen. Am Morgen lässt Bernd das WoMo warm
laufen und ich gehe weg, denn ich will bei dieser Aktion nicht im
Fahrzeug sitzen. Mit viel Schwung und dem linken Vorderreifen 40 cm
in der Luft legt sich das WoMo stark in die Seitenlage, um dann oben
wieder auf alle Räder zurück zu fallen. Ich halte die Luft an, sehe
es schon umkippen. Wir stehen wieder auf der Straße und Bernd meint
nur: Wo war noch gleich das Problem? Über meine Antwort schweige ich
jetzt besser.
Nun
geht es zurück zum Natural Bridge National Monument. Ein 14
Kilometer langer Scenic Drive führt uns zu den
schönsten Aussichtspunkten und Trails. Zuerst erreichen wir die
Sipapu Bridge. Es soll sich um die zweitgrößte, natürliche
Brücke der Welt handeln. Zudem besagt die Mythologie der Hopi, dass
Sipapu das Tor ist, durch das die Seelen in die spirituelle Welt
gelangen.
Bernd
will unbedingt hinab steigen und so klettert er über kaum
gesicherte Felsabgänge
und
auf Leitern den halben Weg hinunter bis zu einem
Felsvorsprung
von wo er eine hervorragende Sicht auf die Brücke hat.
von wo er eine hervorragende Sicht auf die Brücke hat.
Den
Trail zur Horsecollar Ruine bis zum Rand des White Canyons
ersparen wir uns. Es ist wieder mal viel zu heiß und der Weg
geht ganz nahe am Abgrund entlang, zudem haben wir ja jetzt schon
mehrere Pueblo Überreste gesehen. Die Kachina Bridge
können wir bereits vom Overlook aus gut erkennen.
An
der Owachomo Bridge müssen wir ein gutes Stück laufen um
ihre volle Pracht zu genießen.
Die
Hitze macht uns zu schaffen und so gibt es ein schnelles Mittagessen
auf einem etwas schattigen Rastplatz. Zurück auf dem Hwy 95
fahren wir immer am White Canyon entlang, durch eine durch und
durch lebensfeindliche und doch wunderschöne Landschaft. Kurz nach
Hite überqueren wir den Colorado River.
Felsformation
gesehen von der Brücke aus.
Von
einem Aussichtspunkt blicken wir zurück auf den Colorado River
und den hier auf Flussgröße geschrumpften Lake Powell,
sowie
auf Hite (mehr oder weniger eine Geisterstadt mit CP und
Tankstelle).
Lange
Zeit auf dem Hwy 95 müssen wir uns gedulden bis wir an der Henry
Mountain Field Station den BLM CP Irish Creek
entdecken. Nur direkt an der Zufahrtsstraße können wir stehen,
die Seitenplätze sind sehr tiefsandig. Es ist hier so nett und die
Aussicht so schön, zudem wie ja bei fast allen BLM Plätzen
kostenfrei, dass wir nach all den Besichtigungen der letzten Zeit
zwei Tage Pause einlegen.
Wir
brauchen Wasser, müssen dumpen und Wäsche waschen. So kommt uns
nach 45 Kilometern der Duke´s Slickrock CP und RV Park in
Hanksville gerade recht, denn es gibt weder eine Bücherei (WiFi)
noch einen Waschsalon im Ort. Mein A T &T Internet hat keinen
Empfang, doch der Platz ist mit allem ausgestattet. Da wir keinen
Strom benötigen, gibt man uns einen Zeltplatz für 16,73 $, was wir
sehr anständig finden. Tags darauf fahren wir auf dem Hwy 24
weiter Richtung Westen. Die Farbe der Felsformationen
wechselt von rot in hell. Markanter Punkt ist hier die Factory
Butte.
Weiter
geht es entlang des Fremont Rivers bis wir zum Eingang des
Capitol Reef NP gelangen. Bereits dort sehen wir nur
Menschenmassen. Selbst am Visitor Center gibt es keinen Parkplatz für
uns. So fahren wir direkt durch zum CP, um dort vom Camp-Host zu
erfahren, dass der Platz bis Mitte Oktober vollständig ausgebucht
ist. So machen wir erst mal Pause auf dem schattigen Picknick Platz.
Fahren zurück zum Visitor Center, müssen eine Weile auf einen
Parkplatz warten, holen uns Info-Material und dann geht es zurück
zum Picknick Platz. Es gab einen Ort mit Namen Fruita, wo
Mormonen lebten, die große Obstgärten angelegt haben. Nachdem der
Staat den Capitol Reef NP eingerichtet hat, sind die Mormonen in
andere Gebiete weiter gezogen, ihre Obstgärten aber gedeihen bis
heute. Schilder weisen darauf hin, dass jeder sich eine Handvoll
Wegzehrung pflücken darf. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und
decken uns auf dem Weg durch die Gärten zu den Petroglyhen
mit Äpfeln und Birnen ein. Die Felsenzeichnungen wurden von
der Freemont-Kultur um 700 n. Chr. in den Stein gemeißelt.
Aus unbekannten Gründen sind diese Menschen um 1.250 n. Chr., ohne
weitere Spuren zu hinterlassen, verschwunden.
In
den Obstgärten erfreuen sich auch Mule-Deers am grünen Gras
und den herunter gefallenen Früchten.
Von
den Mormonen erhalten ist noch das kleine Schulhaus, was von
einem Bergrutsch verschont geblieben ist.
Hier
ein Blick in das karge Innere des Gebäudes.
Jetzt
fahren wir noch 10 Kilometer auf dem Scenic Drive weiter, mit
immer wieder fantastischen Ausblicken. Hier sehen wir den Capitol
Dome (so benannt von den ersten Reisenden, die der Berg wegen
seiner Farbe und Form an das Capitol in Washington erinnerte).
Da es
schon recht spät ist, bleiben wir kurz nach Verlassen des Parks an
einem sogenannten Roadsite Camp stehen. Wir müssen uns das
steinige und etwas schiefe Gelände mit noch mindestens 20 Fahrzeuge
teilen. Dafür haben wir aber eine schöne Aussicht und hier
funktioniert sogar das Internet. Weiter geht es auf dem Hwy 24
bis Torrey und im Dixi National Forest steigen wir
ständig nach oben bis wir den Summit mit 2.920 m
erreicht haben. Nun geht es wieder hinab bis Boulder mit
teilweise dramatischen Ausblicken. Vorbei am Escalante Canyon
erreichen wir den Ort Escalante, von wo es wieder hinauf auf
2.600 m bis hoch zum Canaan Peak geht und auch hier halten uns
die Ausblicke gefangen.
Über
Henrieville und Cannonville erreichen wir den
Kodachrome Basin State Park.Schon bei der Zufahrt empfängt
uns das mittlerweile übliche Schild „Campground full“. Da uns
drei RV´entgegen kommen haben wir ein wenig Hoffnung, dass die uns
jetzt Platz gemacht haben, denn es ist kurz nach 12.00 Uhr und bis
dahin müssen die Plätze geräumt sein. Ein bisschen bibbern dürfen
wir noch, denn es sind zwei Personen vor uns und tatsächlich
ergattern wir den letzten Platz, allerdings nur für eine Nacht, dann
ist er schon wieder reserviert. Wir sind umgeben von roten
Sandsteinformationen,
dem
Kodachrome Bassin, in dessen Mitte der CP liegt.
Was
für ein CP! Jede Zufahrt betoniert, die Grillplätze blitzblank, die
Site groß und ohne Kontakt zum Nachbarn, Aussicht aufs Umland und
Blick auf Felssäulen direkt vom Platz aus.
Gepflegte,
geflieste sanitäre Anlagen mit Regenbrause, ein Novum auf dieser
Reise, runden das Gesamtbild ab. Einen solchen Platz haben wir auf
der gesamten Tour noch nicht gesehen und mit 20,-- $ ist er auch
nicht teurer als die anderen State Parks. Wir unternehmen einen
Spaziergang auf dem Nature Trail mit Pflanzenbeschreibung und
wiederum Aussicht auf weitere Säulen.
Danach
gehen wir den Angel´s Palace Trail an, wobei nur Bernd bis
ganz auf die Höhe hinauf steigt um einen besseren Überblick über
das Gelände zu bekommen. Immer noch haben wir nicht genug gesehen
und fahren auf holpriger Gravel Road bis zum Trailhead des
Shakespeare Arch (wir finden nirgendwo eine Erklärung warum
er so heißt). Von dort müssen wir ein gutes Stück laufen um zum
Arch zu gelangen, der übrigens der einzige seiner Art hier ist.
Morgens
um kurz vor 9.00 Uhr müssen wir wieder am Parkeingang sein und nach
einem Platz fragen. Auch diesmal haben wir Glück, zwar dürfen wir
nicht auf der schönen Nr.15 bleiben, doch auch der neue Platz hat
seinen Reiz. Hier bekommen wir Besuch von den verschiedensten
Vogelarten ob überwiegend blau gefärbt
oder
einfach nur bunt. (an den Namen arbeite ich noch).
Wir
verbringen einen ruhigen Tag auf dem Platz und kaufen einem netten
deutschen Urlauberpaar, dessen Urlaub jetzt um ist und die morgen
zurück fliegen, den Know How Reiseführer ab. Da wir ursprünglich
nicht vorhatten in die USA zu reisen, ist unser Infomaterial recht
dürftig und der Reiseführer hoch willkommen, da können wir uns
schon mal auf die nächsten Ziele vorbereiten. Auf der Weiterfahrt
werden wir zwischen Tropic und Brice Canyon City
auf diese Felsformation aufmerksam, da sie mal eine andere
Farbe als rot hat.
Auch
der Brice Canyon NP ist um diese Jahreszeit vollkommen
überlaufen und wir bekommen an der Einfahrt einen Flyer
ausgehändigt, wo wir mit unserem Fahrzeug nicht parken dürfen. Im
Grunde genommen an allen wichtigen Aussichtspunkten. Na wie
wunderbar! Wir lassen uns nicht beirren, sonder suchen und finden
einen etwas abseits gelegenen Parkplatz und müssen halt ein wenig
weiter laufen zum Sunrise-Point mit Blick ins Amphitheater
und
seinen Felsnadeln.
Weiter geht es zum Sunset-Point, wo wir einige Schritte abwärts den Navajo Loop gehen,
Weiter geht es zum Sunset-Point, wo wir einige Schritte abwärts den Navajo Loop gehen,
Queen Victoria thront über dem Queens Garten
bis
hin zum Rainbow-Point auf 2.778 m. Nun fahren wir auf dem Hwy
12 durch den Red Canyon, der uns zwei Felsdurchfahrten
bietet.
In
Panguitch geht es auf dem Hwy 143 zum Panguitch Lake,
wo leider alle Forest CP´s bereits geschlossen sind. Immer
weiter aufwärts ist der Indian Summer eingekehrt.
Auf
3.220 m kommt der Abzweig zum Hwy 148 und weiter geht es zum
Cedar Breaks National Monument. Auch hier ist alles
geschlossen, nur die Blicke auf die Felsformationen bleiben
uns erhalten.
Eine
30 Kilometer lange Abfahrt bring uns zurück auf 1.500 m, nach Cedar
City und dort auf den Walmart-Parkplatz. In unserem
Kühlschrank und auch sonst herrscht gähnende Leere und so sind wir
einige Zeit mit der Auffüllung unserer Vorräte beschäftigt. Wir
verbringen eine erstaunlich ruhige Nacht an dem 24 Stunden geöffneten
Supermarkt. Tags darauf fahren wir in raschem Tempo auf der
Interstate 15, erst ein kurzes Stück durch Arizona und
dann ins heiße Nevada. Nach 190 Kilometern biegen wir an der
Ausfahrt 93 auf den Hwy 169 ab. Ab Overton ziehen sich
die letzten 20 Kilometer irgendwie endlos bis zum Valley of Fire
State Park. Wo wir uns direkt zum Arche CP begeben und
tatsächlich einen Stellplatz bei den Felsen finden. Es ist
unglaublich heiß hier und wir verbringen den Rest des Tages im
Schatten unserer Sitzplatzüberdachung, denn Bäume sucht man hier
vergebens. Auch in der Nacht kühlt es nicht wirklich ab und so
müssen wir bei 30° Raumtemperatur ins Bett. Ach und die Uhr wird
auch mal wieder zurück gestellt, jetzt ist es bereits um 19.30 Uhr
dunkel.
Am
Morgen um 7.00 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang machen wir unsere Runde
auf der White Domes Road, hier der Namensgeber mit Bighorn
Sheep.
Eine
besondere Attraktion ist die Fire Wave, die nur zu Fuß erreichbar
ist. Mir ist es zu heiß und so stapft Bernd alleine los. Vorbei an
schönen Felsformationen verpasst er den Weg
Total
gefrustet kommt er zum WoMo zurück, er hat die Fire Wave
nicht gefunden. Von anderen Wanderern lässt er sich erklären wo er
falsch gelaufen ist (das kommt davon, wenn man sich im Visitor Center
kein Infomaterial besorgt). Jetzt packt ihn der Ehrgeiz und er läuft
die 2 ½ Kilometer lange Strecke noch einmal
Allerdings
ist er jetzt total erhitzt und fix und alle. So fahren wir ins
Visitor Center und schauen uns dort einen Film über die Wüsten
dieser Welt an. Am liebsten würden wir den Rest des Nachmittags in
den klimatisierten Räumen verbringen, unser WoMo schafft es auf 37°.
Zurück auf dem CP suchen wir Schatten und bleiben in unseren
Liegestühlen sitzen bis es dunkel wird. In der Nach schlafen wir mit
weit offenen Fenstern und doch kühlt kein Luftzug den Innenraum ab.
Am Morgen überlegen wir ob wir noch bleiben oder weiter fahren.
Allerdings gibt es keine so rechte Alternative, denn wir kommen Las
Vegas immer näher und somit nicht mehr aus der Hitze heraus. Eine
Rangerin bringt einen Zettel an der Bezahlbox an. Heute ist Nevada
Public Lands Day und alle State Parks kostenlos. Damit ist
die Entscheidung gefallen, wir bleiben. Allerdings raffen wir uns
erst gegen Abend auf noch einmal eine Rundfahrt zu unternehmen. Dabei
sehen wir auch den Zweifarbigen Silica Dome.
Da
es auf dem Atlatl Rock CP Duschen gibt, suchen wir ihn später
noch auf um uns zu orientieren. Dabei treffen wir auf Deutsche, die
wir schon mehrmals und bereits in Alaska getroffen haben. Das wird
ein langer Gesprächsabend und wir finden im Dunkeln kaum den Weg zu
unserem CP zurück. Der hat sich mittlerweile bis auf den letzten
Platz gefüllt. Jetzt heißt es Abschied nehmen und so fahren wir aus
dem Osteingang hinaus auf die Northshore Road des Lake
Mead. Vor Las Vegas Bay wechseln wir auf den Lake
Drive und dort zur Lake Mead National Recreation Area mit
dem Las Vegas Bay CP. Erstaunlicher Weise ist der riesige
Platz mit über 80 Sites so gut wie leer. Wir haben einen Stellplatz
mit Schatten und Aussicht auf den ehemaligen Seearm.
Hier konnten noch vor 20 Jahren Boote zu Wasser gelassen werden, wie
uns ein Mitcamper traurig berichtet. Ein paar Quails wisseln
auch um uns herum.
Weiterhin
sehen wir in der Ferne den Lake Mead, dessen Wasserspiegel
schon bedenklich niedrig ist. Von ihm ist die Strom- und
Trinkwasserversorgung für 24 Millionen Menschen abhängig. Diesen
Sommer gab es in Las Vegas Temperaturen um die 50° und alles ist
ausgetrocknet. Die Bäume und Sträucher auf unserem Platz werden mit
künstlicher Bewässerung am Leben erhalten.
Es sind nur noch 30 Kilometer bis Las Vegas und dort werden wir in den
nächsten Tagen sein. Ob wir dort aber auch länger bleiben ist
ungewiss, es kommt auf die Temperaturen an. Zumindest soll Hurrikan
Rosa, der aus Mexico kommt, Sturm und den so sehr erhofften Regen
bringen. Lassen wir uns mal überraschen.
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