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Dienstag, 2. Oktober 2018

Nordamerika-Reise Teil Neun: Mit dem WoMo durch die Parks im Süden Uthas bis zum Lake Mead in Nevada.


Wieder über Moab hinaus fahren wir nun in den, 80 Kilometer entfernten, zweiten Teil des Canyonland NP, der wegen seiner Felsformationen The Needles (Nadeln) genannt wird. Auf dem Weg dorthin, bei Hole in the Rock fällt uns ein kurioser Werbegag ins Auge. Hoch oben auf dem Felsen und fast am Abgrund steht ein Freizeitfahrzeug und in ihm sitzt eine Person (erkennbar nur mit dem Fernglas eine lebensgroße Puppe). So soll wohl der Eindruck entstehen, dass man mit diesen Fahrzeugen einfach überall hin kommt. Ein Hingucker ist es allemal.

Noch bevor wir im eigentlichen NP angekommen sind, erkennen wir bereits gut sichtbar von der Straße aus den Wilson Arch ( Spannweite von 28m, Höhe 14m).
Der Newspaper-Rock (State Historic Monument) wird von einem Felsen überragt, der irgendwie an einen Indianerkopf erinnert.
Die Petroglyphen zeigen eine Mischung aus menschlichen, tierischen, materiellen und abstrakten Formen. Die ersten Ritzereien wurden etwa vor 2.000 Jahren angebracht und in der Navajo Sprache heißt er „Tse ´Hone“, der Stein der eine Geschichte erzählt. Auch wir versuchen die Zeichnungen für uns zu deuten und der Anblick hält einen regelrecht gefangen.
Nachdem wir den Parkeingang und das Visitor-Center passiert haben, unternehmen wir einen kurzen Sparziergang zu den sogenannten Roadside Ruins. Anhand einer netten Broschüre werden uns die Pflanzen am Wegesrand erklärt. Primitive Bauern bevölkerten um 950 n. Chr. die Mesa Verde Region und bauten Kornspeicher aus Lehmziegel unter Felsenvorsprüngen.
Immer wieder halten wir an um die roten Felsformationen zu bewundern, teils mit teils ohne Namen.
Auf dem Weg zum Big Spring Canyon Overlook sehen wir den Wooden Shoe Arch.
Diverse Aussichten am Big Spring Canyon Overlook
und immer neue faszinierende Felsformationen.
Dreiste Raben auf den Parkplätzen hoffen auf Futter.
Der Rundgang zu den Pothole Points entpuppt sich als Reinfall. Die Holes sind vollkommen ausgetrocknet und somit kaum zu erkennen.
Letzte Ausblicke auf markante Formationen.
Zurück bis zum Newspater Rock, dann nehmen wir jetzt die Forest Road um nach Monticello zu gelangen. Eben noch fahren wir durch wüstenartige Landschaft und nun geht es urplötzlich durch eine waldreiche, grüne Gegend bis auf 2.700m Höhe. Es fängt leicht an zu nieseln und wir sehen mehrmals Deers am Wegesrand. So schön die rote Gegend auch ist, das viele Grün tut unseren Augen jetzt richtig gut. Bald sind wir zurück auf dem Hwy 191 und hinter Blanding unternehmen wir einen 1,9 km langen Rundgang zum Butler Wash und dort zu den Ruinen von Behausungen der Anasazi Indianern.
Die Anlage um 1.200 n. Chr. ist recht gut erhalten und wird zudem auf einer Hinweistafel bildlich ergänzt, so dass wir einen guten Eindruck von der Lebensweise der damaligen Bewohner bekommen.
Einen Park wollen wir heute noch machen und so fahren wir zum Natural Bridge National Monument in der Hoffnung, auf dem dortigen CP unter zu kommen. Was sich leider als Trugschluss erweist. Wie so oft in den letzten Tagen ist der Platz vollkommen ausgebucht. Unsere App muss helfen und weist uns den Weg zu zwei trockenen CP´s des BLM, etwas außerhalb des Parks. Der erste ist für uns zu eng und auch schon belegt. Leider ist Bernd aber schon hinein gefahren und nun muss er auf engstem Raum wenden, was sich zu einer schweißtreibenden Aktion entwickelt. Noch 500 m weiter auf der Bear Ears Road (Gravel) gibt es den nächsten Platz. Leider ohne richtige Einteilung und oft sehr sandig. Zudem sind die gut befahrbaren Stellen alle bereits belegt. Uns bleibt nur noch eine freie Site und da will ich nicht hinein, denn von der Straße geht es sehr steil und leider auch lose steinig hinunter. Bernd meint das sei doch kein Problem und mit viel Geschwanke sind wir unten. Gut, aber kommen wir da noch mal hoch? Die Gegend ist ein El Dorado für Allrad-Fahrzeuge und mein lieber Mann meint hoffnungsvoll, die werden uns schon raus ziehen wenn wir stecken bleiben. Einmal drin ist der Platz sehr schön und wir kommen endlich aus dem heißen WoMo raus und können den Abend genießen. Am Morgen lässt Bernd das WoMo warm laufen und ich gehe weg, denn ich will bei dieser Aktion nicht im Fahrzeug sitzen. Mit viel Schwung und dem linken Vorderreifen 40 cm in der Luft legt sich das WoMo stark in die Seitenlage, um dann oben wieder auf alle Räder zurück zu fallen. Ich halte die Luft an, sehe es schon umkippen. Wir stehen wieder auf der Straße und Bernd meint nur: Wo war noch gleich das Problem? Über meine Antwort schweige ich jetzt besser.
Nun geht es zurück zum Natural Bridge National Monument. Ein 14 Kilometer langer Scenic Drive führt uns zu den schönsten Aussichtspunkten und Trails. Zuerst erreichen wir die Sipapu Bridge. Es soll sich um die zweitgrößte, natürliche Brücke der Welt handeln. Zudem besagt die Mythologie der Hopi, dass Sipapu das Tor ist, durch das die Seelen in die spirituelle Welt gelangen.
Bernd will unbedingt hinab steigen und so klettert er über kaum gesicherte Felsabgänge
und auf Leitern den halben Weg hinunter bis zu einem Felsvorsprung
von wo er eine hervorragende Sicht auf die Brücke hat.
Den Trail zur Horsecollar Ruine bis zum Rand des White Canyons ersparen wir uns. Es ist wieder mal viel zu heiß und der Weg geht ganz nahe am Abgrund entlang, zudem haben wir ja jetzt schon mehrere Pueblo Überreste gesehen. Die Kachina Bridge können wir bereits vom Overlook aus gut erkennen.
An der Owachomo Bridge müssen wir ein gutes Stück laufen um ihre volle Pracht zu genießen.
Die Hitze macht uns zu schaffen und so gibt es ein schnelles Mittagessen auf einem etwas schattigen Rastplatz. Zurück auf dem Hwy 95 fahren wir immer am White Canyon entlang, durch eine durch und durch lebensfeindliche und doch wunderschöne Landschaft. Kurz nach Hite überqueren wir den Colorado River.
Felsformation gesehen von der Brücke aus.
Von einem Aussichtspunkt blicken wir zurück auf den Colorado River und den hier auf Flussgröße geschrumpften Lake Powell,
sowie auf Hite (mehr oder weniger eine Geisterstadt mit CP und Tankstelle).
Lange Zeit auf dem Hwy 95 müssen wir uns gedulden bis wir an der Henry Mountain Field Station den BLM CP Irish Creek entdecken. Nur direkt an der Zufahrtsstraße können wir stehen, die Seitenplätze sind sehr tiefsandig. Es ist hier so nett und die Aussicht so schön, zudem wie ja bei fast allen BLM Plätzen kostenfrei, dass wir nach all den Besichtigungen der letzten Zeit zwei Tage Pause einlegen.
Wir brauchen Wasser, müssen dumpen und Wäsche waschen. So kommt uns nach 45 Kilometern der Duke´s Slickrock CP und RV Park in Hanksville gerade recht, denn es gibt weder eine Bücherei (WiFi) noch einen Waschsalon im Ort. Mein A T &T Internet hat keinen Empfang, doch der Platz ist mit allem ausgestattet. Da wir keinen Strom benötigen, gibt man uns einen Zeltplatz für 16,73 $, was wir sehr anständig finden. Tags darauf fahren wir auf dem Hwy 24 weiter Richtung Westen. Die Farbe der Felsformationen wechselt von rot in hell. Markanter Punkt ist hier die Factory Butte.
Weiter geht es entlang des Fremont Rivers bis wir zum Eingang des Capitol Reef NP gelangen. Bereits dort sehen wir nur Menschenmassen. Selbst am Visitor Center gibt es keinen Parkplatz für uns. So fahren wir direkt durch zum CP, um dort vom Camp-Host zu erfahren, dass der Platz bis Mitte Oktober vollständig ausgebucht ist. So machen wir erst mal Pause auf dem schattigen Picknick Platz. Fahren zurück zum Visitor Center, müssen eine Weile auf einen Parkplatz warten, holen uns Info-Material und dann geht es zurück zum Picknick Platz. Es gab einen Ort mit Namen Fruita, wo Mormonen lebten, die große Obstgärten angelegt haben. Nachdem der Staat den Capitol Reef NP eingerichtet hat, sind die Mormonen in andere Gebiete weiter gezogen, ihre Obstgärten aber gedeihen bis heute. Schilder weisen darauf hin, dass jeder sich eine Handvoll Wegzehrung pflücken darf. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und decken uns auf dem Weg durch die Gärten zu den Petroglyhen mit Äpfeln und Birnen ein. Die Felsenzeichnungen wurden von der Freemont-Kultur um 700 n. Chr. in den Stein gemeißelt. Aus unbekannten Gründen sind diese Menschen um 1.250 n. Chr., ohne weitere Spuren zu hinterlassen, verschwunden.
In den Obstgärten erfreuen sich auch Mule-Deers am grünen Gras und den herunter gefallenen Früchten.
Von den Mormonen erhalten ist noch das kleine Schulhaus, was von einem Bergrutsch verschont geblieben ist.
Hier ein Blick in das karge Innere des Gebäudes.
Jetzt fahren wir noch 10 Kilometer auf dem Scenic Drive weiter, mit immer wieder fantastischen Ausblicken. Hier sehen wir den Capitol Dome (so benannt von den ersten Reisenden, die der Berg wegen seiner Farbe und Form an das Capitol in Washington erinnerte).
Da es schon recht spät ist, bleiben wir kurz nach Verlassen des Parks an einem sogenannten Roadsite Camp stehen. Wir müssen uns das steinige und etwas schiefe Gelände mit noch mindestens 20 Fahrzeuge teilen. Dafür haben wir aber eine schöne Aussicht und hier funktioniert sogar das Internet. Weiter geht es auf dem Hwy 24 bis Torrey und im Dixi National Forest steigen wir ständig nach oben bis wir den Summit mit 2.920 m erreicht haben. Nun geht es wieder hinab bis Boulder mit teilweise dramatischen Ausblicken. Vorbei am Escalante Canyon erreichen wir den Ort Escalante, von wo es wieder hinauf auf 2.600 m bis hoch zum Canaan Peak geht und auch hier halten uns die Ausblicke gefangen.
Über Henrieville und Cannonville erreichen wir den Kodachrome Basin State Park.Schon bei der Zufahrt empfängt uns das mittlerweile übliche Schild „Campground full“. Da uns drei RV´entgegen kommen haben wir ein wenig Hoffnung, dass die uns jetzt Platz gemacht haben, denn es ist kurz nach 12.00 Uhr und bis dahin müssen die Plätze geräumt sein. Ein bisschen bibbern dürfen wir noch, denn es sind zwei Personen vor uns und tatsächlich ergattern wir den letzten Platz, allerdings nur für eine Nacht, dann ist er schon wieder reserviert. Wir sind umgeben von roten Sandsteinformationen,
dem Kodachrome Bassin, in dessen Mitte der CP liegt.
Was für ein CP! Jede Zufahrt betoniert, die Grillplätze blitzblank, die Site groß und ohne Kontakt zum Nachbarn, Aussicht aufs Umland und Blick auf Felssäulen direkt vom Platz aus.
Gepflegte, geflieste sanitäre Anlagen mit Regenbrause, ein Novum auf dieser Reise, runden das Gesamtbild ab. Einen solchen Platz haben wir auf der gesamten Tour noch nicht gesehen und mit 20,-- $ ist er auch nicht teurer als die anderen State Parks. Wir unternehmen einen Spaziergang auf dem Nature Trail mit Pflanzenbeschreibung und wiederum Aussicht auf weitere Säulen.

Danach gehen wir den Angel´s Palace Trail an, wobei nur Bernd bis ganz auf die Höhe hinauf steigt um einen besseren Überblick über das Gelände zu bekommen. Immer noch haben wir nicht genug gesehen und fahren auf holpriger Gravel Road bis zum Trailhead des Shakespeare Arch (wir finden nirgendwo eine Erklärung warum er so heißt). Von dort müssen wir ein gutes Stück laufen um zum Arch zu gelangen, der übrigens der einzige seiner Art hier ist.
Morgens um kurz vor 9.00 Uhr müssen wir wieder am Parkeingang sein und nach einem Platz fragen. Auch diesmal haben wir Glück, zwar dürfen wir nicht auf der schönen Nr.15 bleiben, doch auch der neue Platz hat seinen Reiz. Hier bekommen wir Besuch von den verschiedensten Vogelarten ob überwiegend blau gefärbt
oder einfach nur bunt. (an den Namen arbeite ich noch).
Wir verbringen einen ruhigen Tag auf dem Platz und kaufen einem netten deutschen Urlauberpaar, dessen Urlaub jetzt um ist und die morgen zurück fliegen, den Know How Reiseführer ab. Da wir ursprünglich nicht vorhatten in die USA zu reisen, ist unser Infomaterial recht dürftig und der Reiseführer hoch willkommen, da können wir uns schon mal auf die nächsten Ziele vorbereiten. Auf der Weiterfahrt werden wir zwischen Tropic und Brice Canyon City auf diese Felsformation aufmerksam, da sie mal eine andere Farbe als rot hat.
Auch der Brice Canyon NP ist um diese Jahreszeit vollkommen überlaufen und wir bekommen an der Einfahrt einen Flyer ausgehändigt, wo wir mit unserem Fahrzeug nicht parken dürfen. Im Grunde genommen an allen wichtigen Aussichtspunkten. Na wie wunderbar! Wir lassen uns nicht beirren, sonder suchen und finden einen etwas abseits gelegenen Parkplatz und müssen halt ein wenig weiter laufen zum Sunrise-Point mit Blick ins Amphitheater
und seinen Felsnadeln.
Weiter geht es zum Sunset-Point, wo wir einige Schritte abwärts den Navajo Loop gehen,


Queen Victoria thront über dem Queens Garten
Weiter geht es auf 30 Kilometern bis zum Ende des Scenic Drives, vorbei an der Natural Bridge,
bis hin zum Rainbow-Point auf 2.778 m. Nun fahren wir auf dem Hwy 12 durch den Red Canyon, der uns zwei Felsdurchfahrten bietet.
In Panguitch geht es auf dem Hwy 143 zum Panguitch Lake, wo leider alle Forest CP´s bereits geschlossen sind. Immer weiter aufwärts ist der Indian Summer eingekehrt.
Auf 3.220 m kommt der Abzweig zum Hwy 148 und weiter geht es zum Cedar Breaks National Monument. Auch hier ist alles geschlossen, nur die Blicke auf die Felsformationen bleiben uns erhalten.
Eine 30 Kilometer lange Abfahrt bring uns zurück auf 1.500 m, nach Cedar City und dort auf den Walmart-Parkplatz. In unserem Kühlschrank und auch sonst herrscht gähnende Leere und so sind wir einige Zeit mit der Auffüllung unserer Vorräte beschäftigt. Wir verbringen eine erstaunlich ruhige Nacht an dem 24 Stunden geöffneten Supermarkt. Tags darauf fahren wir in raschem Tempo auf der Interstate 15, erst ein kurzes Stück durch Arizona und dann ins heiße Nevada. Nach 190 Kilometern biegen wir an der Ausfahrt 93 auf den Hwy 169 ab. Ab Overton ziehen sich die letzten 20 Kilometer irgendwie endlos bis zum Valley of Fire State Park. Wo wir uns direkt zum Arche CP begeben und tatsächlich einen Stellplatz bei den Felsen finden. Es ist unglaublich heiß hier und wir verbringen den Rest des Tages im Schatten unserer Sitzplatzüberdachung, denn Bäume sucht man hier vergebens. Auch in der Nacht kühlt es nicht wirklich ab und so müssen wir bei 30° Raumtemperatur ins Bett. Ach und die Uhr wird auch mal wieder zurück gestellt, jetzt ist es bereits um 19.30 Uhr dunkel.
Hier der Arch, nachdem unser Stellplatz benannt ist.
Am Morgen um 7.00 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang machen wir unsere Runde auf der White Domes Road, hier der Namensgeber mit Bighorn Sheep.
Vom Parkplatz aus laufen wir um den Dom herum in tiefem Sand und bereits brennender Sonne.
Eine besondere Attraktion ist die Fire Wave, die nur zu Fuß erreichbar ist. Mir ist es zu heiß und so stapft Bernd alleine los. Vorbei an schönen Felsformationen verpasst er den Weg
und trifft immerhin auf weibliche Bighorns
und Kakteen.
Total gefrustet kommt er zum WoMo zurück, er hat die Fire Wave nicht gefunden. Von anderen Wanderern lässt er sich erklären wo er falsch gelaufen ist (das kommt davon, wenn man sich im Visitor Center kein Infomaterial besorgt). Jetzt packt ihn der Ehrgeiz und er läuft die 2 ½ Kilometer lange Strecke noch einmal
und diesmal mit Erfolg. Diese Farbenpracht entschädigt für alle Mühen.
Allerdings ist er jetzt total erhitzt und fix und alle. So fahren wir ins Visitor Center und schauen uns dort einen Film über die Wüsten dieser Welt an. Am liebsten würden wir den Rest des Nachmittags in den klimatisierten Räumen verbringen, unser WoMo schafft es auf 37°. Zurück auf dem CP suchen wir Schatten und bleiben in unseren Liegestühlen sitzen bis es dunkel wird. In der Nach schlafen wir mit weit offenen Fenstern und doch kühlt kein Luftzug den Innenraum ab. Am Morgen überlegen wir ob wir noch bleiben oder weiter fahren. Allerdings gibt es keine so rechte Alternative, denn wir kommen Las Vegas immer näher und somit nicht mehr aus der Hitze heraus. Eine Rangerin bringt einen Zettel an der Bezahlbox an. Heute ist Nevada Public Lands Day und alle State Parks kostenlos. Damit ist die Entscheidung gefallen, wir bleiben. Allerdings raffen wir uns erst gegen Abend auf noch einmal eine Rundfahrt zu unternehmen. Dabei sehen wir auch den Zweifarbigen Silica Dome.
Da es auf dem Atlatl Rock CP Duschen gibt, suchen wir ihn später noch auf um uns zu orientieren. Dabei treffen wir auf Deutsche, die wir schon mehrmals und bereits in Alaska getroffen haben. Das wird ein langer Gesprächsabend und wir finden im Dunkeln kaum den Weg zu unserem CP zurück. Der hat sich mittlerweile bis auf den letzten Platz gefüllt. Jetzt heißt es Abschied nehmen und so fahren wir aus dem Osteingang hinaus auf die Northshore Road des Lake Mead. Vor Las Vegas Bay wechseln wir auf den Lake Drive und dort zur Lake Mead National Recreation Area mit dem Las Vegas Bay CP. Erstaunlicher Weise ist der riesige Platz mit über 80 Sites so gut wie leer. Wir haben einen Stellplatz mit Schatten und Aussicht auf den ehemaligen Seearm. Hier konnten noch vor 20 Jahren Boote zu Wasser gelassen werden, wie uns ein Mitcamper traurig berichtet. Ein paar Quails wisseln auch um uns herum.
Weiterhin sehen wir in der Ferne den Lake Mead, dessen Wasserspiegel schon bedenklich niedrig ist. Von ihm ist die Strom- und Trinkwasserversorgung für 24 Millionen Menschen abhängig. Diesen Sommer gab es in Las Vegas Temperaturen um die 50° und alles ist ausgetrocknet. Die Bäume und Sträucher auf unserem Platz werden mit künstlicher Bewässerung am Leben erhalten.
Es sind nur noch 30 Kilometer bis Las Vegas und dort werden wir in den nächsten Tagen sein. Ob wir dort aber auch länger bleiben ist ungewiss, es kommt auf die Temperaturen an. Zumindest soll Hurrikan Rosa, der aus Mexico kommt, Sturm und den so sehr erhofften Regen bringen. Lassen wir uns mal überraschen.

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