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Mittwoch, 2. Oktober 2019

Südafrikarundreise Teil I: Von Cape Town (Kapstadt) bis zum Gariep Dam.


Noch einmal möchten wir Afrika mit dem WoMo bereisen. Nach reiflicher Überlegung beschließen wir, uns diesmal auf Südafrika zu beschränken. „El Gordo“ bleibt also zu Hause und so buchen wir bereits im Dezember ein Mietmobil. Große Auswahl haben wir da schon nicht mehr, Afrika scheint ein begehrtes Ziel zu sein. Am 16. September ist es soweit, wir sitzen im Flieger nach Kapstadt und pünktlich am nächsten Morgen um 8.00 Uhr kommen wir an. Nun stehen wir im wahrsten Sinne des Wortes wie bestellt und nicht abgeholt am Flughafenausgang. Der gebuchte Fahrer der Verleihfirma, der uns holen sollte, ist nicht da. Nach einer halben Stunde Wartezeit bitten wir das freundliche Personal am Infoschalter, doch einmal für uns anzurufen. Es dauert noch eine weiter halbe Stunde bis endlich der Fahrer kommt. Er hat als Ausrede, ihm sei von der Zentrale in Johannesburg die falsche Flugnummer mitgeteilt worden. Wenigstens ist die Fahrzeit kurz und nach wenigen Minuten sind wir an der Verleihfirma angekommen. Neuer Ärger ist vorprogrammiert, dass WoMo ist zwar größer als erwartet und hat auch nur wenige Kilometer Fahrleistung auf dem Tacho, aber es ist überhaupt nicht gesäubert. Nach meiner Beschwerde wird halbherzig mit einem Besen der gröbste Dreck aus dem Innenraum gefegt, dann drückt man mir den Besen in die Hand, ich könne ihn ja mitnehmen. Auch die Ausstattung ist sehr spartanisch und so bedarf es einiger Diskussion ( jedes mal muss beim Chef nachgefragt werden, den wir nicht einmal zu Gesicht bekommen ) bis wir endlich einigermaßen ausgerüstet sind. So ist es bereits fast Mittag, bis wir den Hof verlassen können. Schnell machen wir uns im dichten Verkehr auf den Weg Richtung Melkbosstrand und dort zu einem Supermarkt wo wir einen Grundeinkauf tätigen. Das Ou Skip Holiday Resort haben wir vorsorglich gebucht. Dort verstauen wir unser Gepäck und den Einkauf. Es ist bereits dunkel als wir mit allem fertig sind. Vollkommen erledigt fallen wir in unser Bett. Am Morgen fahren wir noch einmal zum Einkaufszentrum, wir brauchen eine Telefonkarte und Internetzugang für alle Fälle. Jetzt endlich kann unsere Reise beginnen.

Es ist Walsaison und so halten wir Ausschau ob wir welche entdecken. Den ersten Halt machen wir in Gordons Bay, Wale sehen wir noch keine.

Dafür ist unser CP Palmit in Kleinmond um so schöner. Wir haben direkte Aussicht aufs Meer, doch außer einem kurzen Blick auf eine Walflosse ist uns weiter nichts gegönnt.
So unternehmen wir einen Spaziergang am Strand entlang und genießen die Aussicht auf die wilde Küstenlandschaft.
Heute starten wir einen Versuch in Hermanus. Wo so viele Leute stehen, muss sich doch mal ein Wal blicken lassen.
Tatsächlich brauchen wir nicht lange zu warten. Laut ertönt das Horn des Ausrufers und schon erfreut uns ein Wal mit Luftsprüngen. Er ist so schnell, dass entweder nur der Kopf,
oder die Schwanzflosse aufs Bild kommt. Lange Zeit beobachten wir ihn, dann zieht er von dannen und wir fahren nach Kleinmond zurück und genießen am Nachmittag unseren schönen CP.
Weiter geht es nach Gansbaai, bzw. in den Ortsteil De Kelders
wo uns gleich der Blick auf ein Waljunges vergönnt ist. Wie uns die Einheimischen erklären, ist das an den noch weißen Flecken gut zu erkennen.
Kurz darauf macht uns auch die Walmutter Freude.
Eine Schildkröte quert die Straße.
Immer weiter an der Küste entlang erreichen wir Cape Agulhas (südlichster Punkt Afrikas ) und erhaschen bereits vom CP aus einen Blick auf den Leuchtturm.
Der Wind ist recht stürmisch und die Wellen schlagen hoch.
Die Gegend ist berühmt für ihre einzigartige Pflanzenwelt.
Wo kann man schon mit einem Bein im Atlantik und dem anderen im Indischen Ozean stehen?
Ein Mäuschen duckt sich in die Vegetation und sucht so Schutz vor dem Sturm.
Auch wir werden im WoMo ordentlich gerüttelt. Am Morgen ist der Spuk vorbei.
Nun sind wir auf der Garden Route unterwegs. Vorbei an Schwellendam. Mosssel Bay und George erreichen wir kurz vor Knysna den Abzweig zur Buffalo Bay. Nun hoffen wir darauf, dass wir auf dem CP Buffalo Bay unterkommen. Wir haben nichts gebucht und dennoch Glück. Der Platz ist einfach nur schön in eine bizarre Felsenlandschaft gebettet. Hier sind viele Wellenreiter in ihrem Element. Leider fängt es gegen Abend an heftig zu regnen.
Regen auch auf der Weiterfahrt und so halten wir uns nicht lange in Knysna auf, sonder spazieren lediglich an der Waterfront entlang, die uns mit ihren Überdächern wenigsten ein wenig Schutz vor der Nässe bietet.
Im Knysna Basin Projekt haben die Seepferdchen Nachwuchs bekommen.
Die sogenannten Heads, zwei Sandsteinkliffe umrahmen den Eingang zur Knysna Lagoon.
Trotz des Regens machen wir Station bei den Birds of Eden, der größten Freiluftvoliere der Welt. Hier tummeln sich die schönsten Vögel unter einem Netz auf einem zwei Hektar großen Waldgelände. Wir waren schon einmal da und haben uns stundenlang an den Vögeln erfreut. Heute gibt es wegen des Dauerregens nur einen Schnelldurchgang. Hier sehen wir den Knysna turaco. Danach geht es weiter zum Tsitsikamma NP.
Im Storm River Mouth Rest Camp erwischen wir wieder ein hübsches Plätzchen und schauen den Wellen zu. Jetzt wissen wir auch endlich, warum es überall so voll ist, die Kinder haben 10 Tage Frühlingsferien und schauen traurig aus den Zelten, es ist auch recht kalt.
Horden von Rock Dassies ( Klippschliefer ) grasen auf der Wiese vor dem WoMo, ihnen scheint das Wetter zu gefallen..
Endlich scheint wieder die Sonne und so steht der Wanderung zur längsten Hängebrücke der Welt nichts mehr im Wege. Auch die Heuschrecken erfreuen sich an der Wärme.
Bereits von der Höhe aus erkennen wir wo der Storm River ins Meer mündet.
Hier die Suspension Bridge (Hängebrücke) über die Flussmündung,
von der man einen wunderbaren Ausblick auf den Taleinschnitt hat.
Vorbei an Port Elizabeth erreichen wir den Addo Elephant NP. Wo wir uns zunächst auf dem Main Camp anmelden ( die Plätze in allen Nationalparks haben wir bereits sicherheitshalber von Deutschland aus gebucht), uns einen Platz sichern und dann sofort auf Pirschfahrt gehen. Schon nach kurzer Zeit haben wir das Glück zwei Löwen zu sichten , die gerade ein Warthog (Warzenschwein ) vertilgen. Das männliche Tier schaut fett- und blutverschmiert direkt in die Kamera.
Endlich sind sie satt und jetzt wird der Bauch in die Höhe gesteckt. (Bei unserem Kater sieht das genauso aus.)
So sieht das Löwenfutter aus, wenn es noch vergnüglich durch die Steppe streift. In der Realität gib es eben doch keine Freundschaft zwischen Simba und Pumbaa, von wegen Hakuna Matata!
Es gibt eine Menge Burchell´s Zebras (Steppenzebras) hier,
auch Jungtiere sind dabei.
An Vögeln herrscht kein Mangel. Hier der Hagedasch-Ibis
Heute ist wohl unser Glückstag, gleich dreimal sehen wir einen Sekretär.
Malachite Sunbird
Grey Heron ( Graureiher )
Greater double-collared sunbird (Doppelhals-Sonnenvogel)
Endlich kreuzt ein Elefant unseren Weg
und ein weitere lugt aus dem Gebüsch.
Es wird sehr kalt in der Nacht und am nächsten Morgen machen wir uns trotz 12° Innentemperatur bereits ab 6.00Uhr auf den Weg. Im übrigen waren bisher alle Nächte sehr kalt doch am Tag wird es richtig schön sonnig und warm).Zunächst begegnen uns Kudus.
Ein Gosthawk ( Habicht ) lauert auf Beute.
Black-backed jackal (Schabrackenschakal )
Auch Vogel Strauss ist bereits früh unterwegs.
Am Carols Rest Wasserloch findet sich eine Herde Büffel ein.
Wir haben schon einige Runden gedreht und fahren zurück zum Camp. Am Wasserloch des Main Camps kommt ein alter, abgekämpfter Elefant an getrottet. Seine Stoßzähne sind in einem traurigen Zustand.
Blacksmith lapwing ( Waffenkibitz )
Im Interpretiv Center befindet sich der präparierte Schädel von Hapoor, dem gefürchtetsten aller Elefantenbullen. Er hat 24 Jahre die Addo Elefanten angeführt.
Nach einer kurzen Mittagsrast im Camp ziehen wir noch einmal los. Red Hartebeests (Kuhantilopen) grasen friedlich am Wegesrand.
Yellow mongoose (Fuchsmangusten) spielen fröhlich herum. Es gibt immer wieder neue Antilopenarten zu entdecken, Löwen und Elefanten sehen wir zunächst keine mehr. In der Dämmerung gehen wir noch einmal zum Camp Wasserloch. Dorthin kommt ein Büffel, eine Tüpfelhyäne, ein Elefant und ein Nashorn. Leider ist es bereits zu dunkel um sie zu fotografieren. Wir sind für heute überglücklich ob der reichen Tiersichtungen.
Wir unternehmen am Morgen noch einmal eine kurze Pirschfahrt, sehen aber nur noch allerlei Antilopen und keinerlei Großtiere mehr. Allerdings steht ein großer Elefant direkt vor dem NP Ausgangsgatter, so als wolle er uns verabschieden.
Unser nächstes Ziel ist der Mountain Zebra NP. Hier hat es wohl schon eine Ewigkeit nicht geregnet, der Boden ist staubtrocken. In den wenigen, kaum belaubten Bäumen sitzen traurige Vervet monkeys (Grünmeerkatzen ). Was die hier wohl zu fressen haben? Die Cape moutain zebras ( Bergzebras)scheinen weniger Probleme zu haben. Es gibt sie hier reichlich. Von den Steppenzebras sind zu leicht zu unterscheiden, wegen der fehlenden Schattenstreifen.
Die Springböcke scheinen mit dem trockenen Gras zufrieden zu sein.
Zunächst fällt uns eine große Herde von Gemsboks (Oryx Antilopen) auf
und dann in unmittelbarer Nähe ein schlafender Löwe. Kaum 10 Meter entfernt sind die Oryxe. Sie scheinen wohl sehr auf die Wehrhaftigkeit ihrer langen Hörner (85 cm bis 122 cm ) zu vertrauen, wenn sie so gar keinen Respekt vor einem Löwen zeigen.
Das South African ground squirrel imponiert mit seinem buschigen Schwanz.
Zurück auf dem CP sehen wir gerade noch, wie eine Horde Grünmeerkatzen einfällt und herumstehende Teller und Töpfe inspiziert. Es ist bei hoher Strafe verboten die Tiere zu füttern und so bleiben ihnen nur enttäuschte Blicke in leere Schüsseln.
Am Morgen bei der Ausfahrt bekommen wir noch die kleinste und sehr scheue Antilope, der Grey Duiker (Kronenducker) zu Gesicht.
Doch die größte Freude machen uns zwei Whiterinoceroses (Breitmaul Nashörner ). Offensichtlich Mutter mit Kind. Wir können sie eine ganze Weile beobachten bis sie auf nimmer Wiedersehen im Gebüsch verschwunden sind.
Unser neues Ziel ist der Gariep Dam, der mit 100 km Länge, bis zu 24 km Breite und 374 qkm Oberfläche einer der größten Stauseen Afrikas ist. Auch hier haben wir keine Vorbuchung, bekommen aber ohne weiteres einen Stellplatz direkt am Seeufer.
Im Addo Camp waren Delin und Paul unsere Platznachbarn. Nun haben sie uns hier wieder entdeckt . Gleich werden wir von ihnen zu einem typischen Abendessen eingeladen. Es gibt Maisbrei und gegrilltes Fleisch (Braai), sowie eine Menge Tipps für unsere weitere Reise. Davon berichten wir dann in der nächsten Folge.


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