Heute
haben wir eine recht lange Strecke vor uns und so fahren wir zügig
und ohne größere Aufenthalte vorbei an Bloemfontein und
Ladybrand. Unseren Mittagsstopp halten wir an einem Farmstal
an der R 26. Das sind meistens Selbstvermarktungsläden, die
zudem kleinere Mahlzeiten, Andenken und allerlei Kuriositäten
anbieten.
Besonders
originell ist hier die Toilette.
Nach
480 Kilometern haben wir das heutige Tagesziel, den Golden Gate
Highlands NP erreicht. Wir checken noch auf dem dazugehörigen
CP ein und dann wird es schon bald dunkel.
Der
zu Füßen der Maluti-Berge liegende NP bietet mit seinen
Felsskulpturen und Sandsteinmonumenten und bei ständig wechselnden
Lichtverhältnissen wunderbare Aussichten. Tierische Hauptattraktion
ist das selten gewordene Black Wildebeest
(Weißschwanzgnu),
welches wir bei unserer Morgenrunde auf dem Blesbokdrive ausgiebig
bewundern können.
Nun
heißt es wieder fahren, fahren. Vorbei an Harrismith decken
wir uns in einem Supermarkt in Ladysmith für die nächsten
Wochen mit Wasser und Lebensmitteln ein. Weiter als bis Ermelo
kommen wir heute nicht mehr, zudem sich das Wetter grundlegend
geändert hat und es von Tag zu Tag immer heißer wird. Da es in
Ermelo ein großes Squattercamp (Landbesetzercamp)
gibt, wird vom Besuch des dortigen CPs in unserem Reiseführer
dringend abgeraten. So müssen wir noch weiter 10 Kilometer fahren
bis wir zu Heins Aukamp gelangen. Ganz geheuer ist uns diese
Farm erst mal nicht. Direkt nach der Zufahrt warnt uns ein großes
Schild, dass hier auf Eindringlinge geschossen wird. An den ersten
Bauten ein weiteres Schild mit der Aufschrift: keep off. Was sollen
wir nun draußen bleiben oder weiter fahren? Wir suchen die Rezeption
und sind dann doch froh, dass wir hier willkommen sind. Es gibt sogar
WiFi und wir dürfen kostenlos die Waschmaschine der Chefin nutzen.
So stehen wir idyllisch zwischen Hühnern, Enten und Schafen. Später
finden sich auch noch weitere Gäste hier ein und schon bald sind
fast alle Hütten belegt. So sind wir dann doch beruhigt und fühlen
uns hier sicher.
Am
Morgen müssen wir zunächst zurück nach Ermelo und kaufen
nochmals allerhand ein, denn die nächsten Wochen werden wir im
Krüger NP verbringen und dort gibt es zwar Versorgung, aber doch
teurer als in den städtischen Supermärkten. In dem ehemaligen
Goldgräberstädtchen Barberton steigen wir aus und machen uns
zu Fuß auf einen kleinen Rundgang durch den lebhaft Ort mit seinen
vielen kleinen Geschäften.
Aus
der Goldgräberzeit erhalten ist noch De Kaap Stock Exchange,
eine der ältesten Börsen Südafrikas,
sowie
das Lewis and Marks Building, das erste mehrgeschossige Haus
des Ortes.
Kurz
vor dem Malelane Gate überqueren wir den Crocodile River,
an dem Sattelstörche auf Nahrungssuche sind.
Dann
haben wir unser Hauptziel, den Krüger NP erreicht. Hier
werden wir mehr als drei Wochen verbringen und von Süd nach Nord von
Camp zu Camp fahren. Für heute steuern wir das Berg en Dal Camp
an. Am Morgen um 6.00 Uhr geht es auf Pirschfahrt. Direkt entdecken
wir eine Gabelracke.
Giraffen und
Elefanten
kreuzen unseren Weg.
Besonders
hübsch anzusehen sind die Hornraben.
Bereits
heute ist uns der Anblick von Löwen
vergönnt.
Der
Weißstirnspint erfreut uns mit seiner Farbenvielfalt,
doch
auch der Glanzstar braucht sich nicht zu verstecken.
White
Rhinoceros (Breitmaulnashorn) mit Nachwuchs.
Als
besondere Zugabe entdecken wir zwei Tüpfelhyänen inmitten
ihrer Futterbeute.
Die
Geier warten geduldig auf ihre Chance, werden aber immer wieder
von den Hyänen verjagt.
Am
und im Wasserloch tummeln sich Zebras und Hypos.
Ein
Habichtsadler hat Glück, er kann bereits seine Beute
verspeisen.
Nun
wird es höchste Zeit zum Camp zu fahren. Um Punkt 18.00 Uhr schließt
das Tor und wir müssen drinnen sein, ansonsten kostet es eine hohe
Strafe. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Plötzlich taucht eine
Leopard auf der Straße auf und trottet in aller Seelenruhe am
WoMo vorbei. Wir sind dermaßen verblüfft, dass wir zunächst
überhaupt nicht reagieren und Bernd rückwärts fahren muss, damit
er ihn noch aufs Foto bannen kann. Jetzt aber schnell, drei Minuten
vor Toresschluss sind wir im Camp, uff das war knapp!!! Was haben wir
heute in den 9 Stunden Fahrt schon alles gesehen. Es ist einfach
unglaublich und wir sind überglücklich.
Heute
fahren wir den Crocodile River Way und kommen zum Gardenia
Hide. Hier dürfen wir das WoMo verlassen und im geschützten
Stand Vögel beobachten. Hier z.B. den Angola
Schmetterlingsfink.
Buschhörnchen
tummeln sich auf dem Boden herum und eines kommt hoch zu uns
geklettert in der Hoffnung etwas abzustauben. Es ist bei Strafe
verboten die Tiere zu füttern und so geht es leider leer aus. Dreist
wie die hier sind, liegt die Vermutung nahe das sich nicht jeder an
die Vorschrift hält.
Schön
anzusehen ist der Haubenbartvogel.
Wir
fahren zum Hypo Pool, wo wir einen Goliathreiher bei
der Nahrungssuche beobachten können.
Eine
ganze Weile schauen wir, bei weit offenen Fenstern, auf das Hypo
Getümmel im Wasser. Auf einmal schleichen drei männliche Löwen
unmittelbar an unserem WoMo vorbei. Wir sehen sie erst als sie
vorüber sind. Da halten wir wegen der offenen Fenster nachträglich
die Luft an.
Wir
checken auf dem Crocodile Bridge Camp ein. Wo sich eine kleine
Antilope zu uns gesellt und und in aller Ruhe die Blätter des
Begrenzungsstrauches futtert.
Am
Morgen fahren wir zunächst noch einmal zum Hypo Pool, in der
Hoffnung noch einmal den 3 Löwen zu begegnen. Doch wir müssen uns
mit den Hypos begnügen.
Später
auf der Strecke Richtung Lower Sabie sehen wir dann doch noch
Lion King,
Nashörner,
Elefanten und eine Menge Giraffen. Am Lower Sabie Damm sitzt ein
Graufischer.
Wir
bekommen einen Hinweis auf einen Cheetah (Gepard) . Den
müssen wir eine Weile suchen und dann tatsächlich finden wir ihn,
etwas versteckt unter einem Baum liegend. Dieser Anblick war uns auf
unserer letzten Afrikareise nicht vergönnt.
Nochmal
unternehmen wir einen Abstecher zum Hypo Pool. Diesmal sind
eine Menge Menge Krokodile dort, was die Hypos im Wasser
überhaupt nicht zu stören scheint.
Ein
Kudu kommt zum Wasser und wird belagert von
Rotschnabelmadenhackern, die ihn von allerlei Ungeziefer
befreien.
Später
wieder im Crocodile Bridge Camp bekommen wir noch ein
besonderes Tier, ein Buschbaby (kleiner Nachtaffe) zu
Gesicht. Er lugt mit seinen großen Augen vorsichtig aus einem
Zaunpfahl hervor. Obwohl wir eine ganze Weile warten, tut es uns
nicht den Gefallen vollständig sein Versteck zu verlassen.
Auf
dem Weg zum Lower Sabie Camp scheint Hyänentag zu sein.
Zunächst entdecken wir drei Tüpfelhyänen im Gebüsch.
Verraten hat ihre Anwesenheit eine große Anzahl Geier, es gab wohl
Beute. Dann liegt direkt neben der Straße eine Hyänenmutter mit
Kind. Hier kann man sehen, dass auch die Hyänen ihren Nachwuchs lieben.
Am
Lower Sabie Dam gibt es eine Menge zu entdecken. Natürlich
Wasservögel aller Art wie hier der afrikanische Löffler.
Den
Klaffschnabel sehen wir auch das erste Mal.
Endlich
bequemen sich die Hypos mal aus dem Wasser um zu grasen.
Allerdings
sind einige auch Transportmittel, wie hier für einen Reiher.
Auch
der Nimmersatt findet hier sein Auskommen.
Auf
der Weiterfahrt ist uns Elefantenpool der Weg versperrt. Die
im Krüger sehr rabaukigen Elefanten haben mal wieder ein paar
Bäume auf den Weg geschmissen.
Am
Orpen Rock herrscht Verkehrsstau. Autos stehen wild verkeilt
auf der Fahrbahn, es ist fast kein Durchkommen mehr. Erst nach einer
ganzen Weile sind wir so weit vorgerückt, dass wir entdecken können
was die Menschen hier so fasziniert. Eine Leopardenmutter mit
ihrem Jungen liegt gut sichtbar auf dem Felsen. Ein wirklich
traumhaftes Bild. Was haben wir diesmal ein Glück mit den
Leopardensichtungen.
Wir
checken im Lower Sabie Camp ein. Eine kleine Echse
klettert gut getarnt an einem Baumstamm empor.
Wieder
starten wir in aller Frühe zur Pirschfahrt. Schon bald sehen wir
vier Löwenkinder und eine erwachsene Löwin die auf die Meute
aufpasst. Der Rest des Rudels scheint auf Jagt zu sein. Wir können
gar nicht aufhören den kleinen Rackern beim Spielen zu zu sehen.
Wieder
sehen wir eine Menge der bereits aufgeführten Tiere, auch Leoparden
sind wieder dabei. Gegen Abend gibt es einen Stau, diesmal verursacht
durch eine große Büffelherde und es braucht eine
ganze Weile bis der Verkehr abfließen kann. Dann stehen uns auch
noch eine Menge Elefanten im Weg. Jetzt wird es aber höchste Zeit
für das Gate. Wir verbringen eine weitere Nacht im Lower Sabie
Camp.
Mittlerweile
steigen die Tagestemperaturen auf 37° und wir verlassen das Camp um
5.30 Uhr, denn ab 11.00 Uhr sind alle Tiere wie vom Erdboden
verschluckt. Sie liegen dann nur noch unter den Büschen im Schatten
und sind kaum noch zu sehen. Wieder erfreuen wir uns an allem was
Afrika so zu bieten hat. Auf der anderen Seite des Sabie Rivers
liegen 16 Löwen vollgefressen und schlafend herum. Dass die
Autos mal wieder bis zum Horizont stehen versteht sich hier wohl von
selber.
Auch
wenn es mal wieder ein Leo ist, so hört er doch hierher, denn
diesmal liegt er ganz klassisch auf einem Baum. Am frühen Nachmittag
sind wir im Skukuza Camp angelangt, checken ein und machen es
wie die Viecher, wir verschlafen den heißen Nachmittag.
Kaum
das wir am Morgen um 5.30 Uhr aus dem Camp heraus sind , stehen wir
schon wieder im Stau. Diesmal sind es über 20 Hyänen die an
der Straße entlang laufen und mal in die Fahrzeuge schauen ob etwas
Fressbares dabei ist. Der Anblick von so vielen Tieren ist sagenhaft,
auch wenn es ein wenig gruselig ist wenn sie ihre Zähne zeigen.
Auf
der weiteren Strecke gibt es wieder Leoparden und Löwen zu sehen.
Seit Beginn unserer Zeit im Krüger NP suchen wir die Wild Dogs
(Hyänenhunde). Sie sind vom Aussterben bedroht, es sollen
aber welche hier in der Gegend unterwegs sein. Immer sehen wir in den
Camps an den Aushängen wo man sie gesichtet hat und immer waren wir
an den falschen Orten unterwegs oder wir haben sie nicht entdecken
können. Im Reiseführer lesen wir, das der Schreiber 10 Jahre nach
ihnen gesucht hat bevor er sie fand. Also fahren wir jetzt auf der
S36, einer elenden Schotterpiste
weiter.
Plötzlich sehe ich im Gebüsche ein Knäuel Tiere. Zuerst kann ich
nicht recht erkennen, ob es sich um Hyänen handelt. Als dann eines
der Tiere aufsteht kann ich unser Glück kaum fassen, es sind 11
Hyänenhunde und wir haben sie für uns alleine. Lange schauen
wir ihnen zu, dann kommt ein Auto. Es sind Südafrikaner und auch sie
sind ganz happy, denn sie haben noch nie welche gesehen.
Am
Jones-Se-Dam überlegen wir, ob wir nun umkehren oder die
elende Strecke weiter fahren. Wir entscheiden uns fürs Weiterfahren.
Nach ungefähr 10 Kilometer kreisen über uns die Geier und
dann sehen wir das Gerippe eines Kudus am Wegesrand
liegen.
Da
die Geier noch vor Ort sind, sind vielleicht auch die Übeltäter
nicht weit entfernt. So halten wir verstärkt Ausschau in die
Umgebung. Dann entdecken wir sie, ein ganzes Knäuel Hyänenhunde
liegt vollgefressen unter einem Baum und schläft. Da sie auf-
und übereinander liegen können wir beim besten Willen nicht zählen
wie viele es sind. Es scheinen über 20 zu sein. Das ist einfach
unfassbar. Erst sehen wir tagelang keine und dann am selben Tag zwei
Meuten auf so kurzer Distanz. Jetzt können wir ins Skukuza Camp
zurück fahren. Mehr kann uns der Tag nicht mehr bieten.
Wieder
um 5.30 Uhr fahren wir aus dem Camp und diesmal zum Lake Panik
und dort zum Beobachtungsstand für Vögel, wo man das WoMo wieder
mal verlassen kann. Heute werden wir gleich von einer Vielzahl
gefiederter Freunde belohnt. Hier ein Riesenfischer.
Unter
anderem bewundern wir die bunten Malachiteisvögel, die
Insekten und kleine Fische fangen.
Des
weiteren fahren wir verschiedene Wasserlöcher an. Am De la Porte
Dam sehen wir eine kleine Antilope.
Der
Transportdam hat da wesentlich mehr zu bieten.Es kommen viele
Impalas, Warzenschweine und Streifengnus ans Wasser. Plötzlich sind
alle Tiere weg, ein Leopard schleicht durch das Gras. Am Shithavedam
ist kein einziges Tier zu sehen. Was schon etwas merkwürdig ist
bei dieser Hitze. Wenigstens können wir am Hang einen Nilwaran
ausmachen. Was übrigens gar nicht so einfach ist, denn er
unterscheidet sich farblich kaum von seiner Umgebung. Dann sehen wir
auch warum kein Tier in der Nähe ist. Oben auf dem Hang liegen gut
versteckt unter einem Baum ein paar Löwen. Auch wir haben wir jetzt
erst entdeckt, obwohl wir doch schon eine ganze Weile hier stehen.
Wir
fahren zurück zum Skukuza Camp und endecken an unserem Stellplatz eine Blaukehlagame.
Dann gehen wir zum Sabie River
hinunter. Wo wir vor dem Sonnenuntergang einen letzten Blick auf den
Fluss werfen und den Elefanten beim Plantschen zusehen können.
Morgen
fahren wir weiter zum Satara Camp, mal sehen was es dann zu berichten
gibt.
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