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Donnerstag, 10. Oktober 2019

Südafrikareise Teil II. Vom Golden Gate NP bis zum Krüger NP Skukuza Camp


Heute haben wir eine recht lange Strecke vor uns und so fahren wir zügig und ohne größere Aufenthalte vorbei an Bloemfontein und Ladybrand. Unseren Mittagsstopp halten wir an einem Farmstal an der R 26. Das sind meistens Selbstvermarktungsläden, die zudem kleinere Mahlzeiten, Andenken und allerlei Kuriositäten anbieten.
Besonders originell ist hier die Toilette.
Nach 480 Kilometern haben wir das heutige Tagesziel, den Golden Gate Highlands NP erreicht. Wir checken noch auf dem dazugehörigen CP ein und dann wird es schon bald dunkel.
Der zu Füßen der Maluti-Berge liegende NP bietet mit seinen Felsskulpturen und Sandsteinmonumenten und bei ständig wechselnden Lichtverhältnissen wunderbare Aussichten. Tierische Hauptattraktion ist das selten gewordene Black Wildebeest
(Weißschwanzgnu), welches wir bei unserer Morgenrunde auf dem Blesbokdrive ausgiebig bewundern können.
Nun heißt es wieder fahren, fahren. Vorbei an Harrismith decken wir uns in einem Supermarkt in Ladysmith für die nächsten Wochen mit Wasser und Lebensmitteln ein. Weiter als bis Ermelo kommen wir heute nicht mehr, zudem sich das Wetter grundlegend geändert hat und es von Tag zu Tag immer heißer wird. Da es in Ermelo ein großes Squattercamp (Landbesetzercamp) gibt, wird vom Besuch des dortigen CPs in unserem Reiseführer dringend abgeraten. So müssen wir noch weiter 10 Kilometer fahren bis wir zu Heins Aukamp gelangen. Ganz geheuer ist uns diese Farm erst mal nicht. Direkt nach der Zufahrt warnt uns ein großes Schild, dass hier auf Eindringlinge geschossen wird. An den ersten Bauten ein weiteres Schild mit der Aufschrift: keep off. Was sollen wir nun draußen bleiben oder weiter fahren? Wir suchen die Rezeption und sind dann doch froh, dass wir hier willkommen sind. Es gibt sogar WiFi und wir dürfen kostenlos die Waschmaschine der Chefin nutzen. So stehen wir idyllisch zwischen Hühnern, Enten und Schafen. Später finden sich auch noch weitere Gäste hier ein und schon bald sind fast alle Hütten belegt. So sind wir dann doch beruhigt und fühlen uns hier sicher.
Am Morgen müssen wir zunächst zurück nach Ermelo und kaufen nochmals allerhand ein, denn die nächsten Wochen werden wir im Krüger NP verbringen und dort gibt es zwar Versorgung, aber doch teurer als in den städtischen Supermärkten. In dem ehemaligen Goldgräberstädtchen Barberton steigen wir aus und machen uns zu Fuß auf einen kleinen Rundgang durch den lebhaft Ort mit seinen vielen kleinen Geschäften.
Aus der Goldgräberzeit erhalten ist noch De Kaap Stock Exchange, eine der ältesten Börsen Südafrikas,
sowie das Lewis and Marks Building, das erste mehrgeschossige Haus des Ortes.
Kurz vor dem Malelane Gate überqueren wir den Crocodile River, an dem Sattelstörche auf Nahrungssuche sind.
Dann haben wir unser Hauptziel, den Krüger NP erreicht. Hier werden wir mehr als drei Wochen verbringen und von Süd nach Nord von Camp zu Camp fahren. Für heute steuern wir das Berg en Dal Camp an. Am Morgen um 6.00 Uhr geht es auf Pirschfahrt. Direkt entdecken wir eine Gabelracke.
Giraffen und

Elefanten kreuzen unseren Weg.
Besonders hübsch anzusehen sind die Hornraben.
Bereits heute ist uns der Anblick von Löwen vergönnt.
Der Weißstirnspint erfreut uns mit seiner Farbenvielfalt,
doch auch der Glanzstar braucht sich nicht zu verstecken.
White Rhinoceros (Breitmaulnashorn) mit Nachwuchs.
Als besondere Zugabe entdecken wir zwei Tüpfelhyänen inmitten ihrer Futterbeute.
Die Geier warten geduldig auf ihre Chance, werden aber immer wieder von den Hyänen verjagt.
Am und im Wasserloch tummeln sich Zebras und Hypos.
Ein Habichtsadler hat Glück, er kann bereits seine Beute verspeisen.
Nun wird es höchste Zeit zum Camp zu fahren. Um Punkt 18.00 Uhr schließt das Tor und wir müssen drinnen sein, ansonsten kostet es eine hohe Strafe. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Plötzlich taucht eine Leopard auf der Straße auf und trottet in aller Seelenruhe am WoMo vorbei. Wir sind dermaßen verblüfft, dass wir zunächst überhaupt nicht reagieren und Bernd rückwärts fahren muss, damit er ihn noch aufs Foto bannen kann. Jetzt aber schnell, drei Minuten vor Toresschluss sind wir im Camp, uff das war knapp!!! Was haben wir heute in den 9 Stunden Fahrt schon alles gesehen. Es ist einfach unglaublich und wir sind überglücklich.
Heute fahren wir den Crocodile River Way und kommen zum Gardenia Hide. Hier dürfen wir das WoMo verlassen und im geschützten Stand Vögel beobachten. Hier z.B. den Angola Schmetterlingsfink.
Buschhörnchen tummeln sich auf dem Boden herum und eines kommt hoch zu uns geklettert in der Hoffnung etwas abzustauben. Es ist bei Strafe verboten die Tiere zu füttern und so geht es leider leer aus. Dreist wie die hier sind, liegt die Vermutung nahe das sich nicht jeder an die Vorschrift hält.
Schön anzusehen ist der Haubenbartvogel.
Wir fahren zum Hypo Pool, wo wir einen Goliathreiher bei der Nahrungssuche beobachten können.
Eine ganze Weile schauen wir, bei weit offenen Fenstern, auf das Hypo Getümmel im Wasser. Auf einmal schleichen drei männliche Löwen unmittelbar an unserem WoMo vorbei. Wir sehen sie erst als sie vorüber sind. Da halten wir wegen der offenen Fenster nachträglich die Luft an.
Wir checken auf dem Crocodile Bridge Camp ein. Wo sich eine kleine Antilope zu uns gesellt und und in aller Ruhe die Blätter des Begrenzungsstrauches futtert.
Am Morgen fahren wir zunächst noch einmal zum Hypo Pool, in der Hoffnung noch einmal den 3 Löwen zu begegnen. Doch wir müssen uns mit den Hypos begnügen.
Später auf der Strecke Richtung Lower Sabie sehen wir dann doch noch Lion King,
Nashörner, Elefanten und eine Menge Giraffen. Am Lower Sabie Damm sitzt ein Graufischer.
Wir bekommen einen Hinweis auf einen Cheetah (Gepard) . Den müssen wir eine Weile suchen und dann tatsächlich finden wir ihn, etwas versteckt unter einem Baum liegend. Dieser Anblick war uns auf unserer letzten Afrikareise nicht vergönnt.
Nochmal unternehmen wir einen Abstecher zum Hypo Pool. Diesmal sind eine Menge Menge Krokodile dort, was die Hypos im Wasser überhaupt nicht zu stören scheint.
Ein Kudu kommt zum Wasser und wird belagert von Rotschnabelmadenhackern, die ihn von allerlei Ungeziefer befreien.
Später wieder im Crocodile Bridge Camp bekommen wir noch ein besonderes Tier, ein Buschbaby (kleiner Nachtaffe) zu Gesicht. Er lugt mit seinen großen Augen vorsichtig aus einem Zaunpfahl hervor. Obwohl wir eine ganze Weile warten, tut es uns nicht den Gefallen vollständig sein Versteck zu verlassen.
Auf dem Weg zum Lower Sabie Camp scheint Hyänentag zu sein. Zunächst entdecken wir drei Tüpfelhyänen im Gebüsch. Verraten hat ihre Anwesenheit eine große Anzahl Geier, es gab wohl Beute. Dann liegt direkt neben der Straße eine Hyänenmutter mit Kind. Hier kann man sehen, dass auch die Hyänen ihren Nachwuchs lieben.
Am Lower Sabie Dam gibt es eine Menge zu entdecken. Natürlich Wasservögel aller Art wie hier der afrikanische Löffler.
Den Klaffschnabel sehen wir auch das erste Mal.
Endlich bequemen sich die Hypos mal aus dem Wasser um zu grasen.
Allerdings sind einige auch Transportmittel, wie hier für einen Reiher.
Auch der Nimmersatt findet hier sein Auskommen.
Auf der Weiterfahrt ist uns Elefantenpool der Weg versperrt. Die im Krüger sehr rabaukigen Elefanten haben mal wieder ein paar Bäume auf den Weg geschmissen.
Am Orpen Rock herrscht Verkehrsstau. Autos stehen wild verkeilt auf der Fahrbahn, es ist fast kein Durchkommen mehr. Erst nach einer ganzen Weile sind wir so weit vorgerückt, dass wir entdecken können was die Menschen hier so fasziniert. Eine Leopardenmutter mit ihrem Jungen liegt gut sichtbar auf dem Felsen. Ein wirklich traumhaftes Bild. Was haben wir diesmal ein Glück mit den Leopardensichtungen.
Wir checken im Lower Sabie Camp ein. Eine kleine Echse klettert gut getarnt an einem Baumstamm empor.
Wieder starten wir in aller Frühe zur Pirschfahrt. Schon bald sehen wir vier Löwenkinder und eine erwachsene Löwin die auf die Meute aufpasst. Der Rest des Rudels scheint auf Jagt zu sein. Wir können gar nicht aufhören den kleinen Rackern beim Spielen zu zu sehen.
Wieder sehen wir eine Menge der bereits aufgeführten Tiere, auch Leoparden sind wieder dabei. Gegen Abend gibt es einen Stau, diesmal verursacht durch eine große Büffelherde und es braucht eine ganze Weile bis der Verkehr abfließen kann. Dann stehen uns auch noch eine Menge Elefanten im Weg. Jetzt wird es aber höchste Zeit für das Gate. Wir verbringen eine weitere Nacht im Lower Sabie Camp.
Mittlerweile steigen die Tagestemperaturen auf 37° und wir verlassen das Camp um 5.30 Uhr, denn ab 11.00 Uhr sind alle Tiere wie vom Erdboden verschluckt. Sie liegen dann nur noch unter den Büschen im Schatten und sind kaum noch zu sehen. Wieder erfreuen wir uns an allem was Afrika so zu bieten hat. Auf der anderen Seite des Sabie Rivers liegen 16 Löwen vollgefressen und schlafend herum. Dass die Autos mal wieder bis zum Horizont stehen versteht sich hier wohl von selber.
Auch wenn es mal wieder ein Leo ist, so hört er doch hierher, denn diesmal liegt er ganz klassisch auf einem Baum. Am frühen Nachmittag sind wir im Skukuza Camp angelangt, checken ein und machen es wie die Viecher, wir verschlafen den heißen Nachmittag.
Kaum das wir am Morgen um 5.30 Uhr aus dem Camp heraus sind , stehen wir schon wieder im Stau. Diesmal sind es über 20 Hyänen die an der Straße entlang laufen und mal in die Fahrzeuge schauen ob etwas Fressbares dabei ist. Der Anblick von so vielen Tieren ist sagenhaft, auch wenn es ein wenig gruselig ist wenn sie ihre Zähne zeigen.
Auf der weiteren Strecke gibt es wieder Leoparden und Löwen zu sehen. Seit Beginn unserer Zeit im Krüger NP suchen wir die Wild Dogs (Hyänenhunde). Sie sind vom Aussterben bedroht, es sollen aber welche hier in der Gegend unterwegs sein. Immer sehen wir in den Camps an den Aushängen wo man sie gesichtet hat und immer waren wir an den falschen Orten unterwegs oder wir haben sie nicht entdecken können. Im Reiseführer lesen wir, das der Schreiber 10 Jahre nach ihnen gesucht hat bevor er sie fand. Also fahren wir jetzt auf der S36, einer elenden Schotterpiste
weiter. Plötzlich sehe ich im Gebüsche ein Knäuel Tiere. Zuerst kann ich nicht recht erkennen, ob es sich um Hyänen handelt. Als dann eines der Tiere aufsteht kann ich unser Glück kaum fassen, es sind 11 Hyänenhunde und wir haben sie für uns alleine. Lange schauen wir ihnen zu, dann kommt ein Auto. Es sind Südafrikaner und auch sie sind ganz happy, denn sie haben noch nie welche gesehen.
Am Jones-Se-Dam überlegen wir, ob wir nun umkehren oder die elende Strecke weiter fahren. Wir entscheiden uns fürs Weiterfahren. Nach ungefähr 10 Kilometer kreisen über uns die Geier und dann sehen wir das Gerippe eines Kudus am Wegesrand liegen.
Da die Geier noch vor Ort sind, sind vielleicht auch die Übeltäter nicht weit entfernt. So halten wir verstärkt Ausschau in die Umgebung. Dann entdecken wir sie, ein ganzes Knäuel Hyänenhunde liegt vollgefressen unter einem Baum und schläft. Da sie auf- und übereinander liegen können wir beim besten Willen nicht zählen wie viele es sind. Es scheinen über 20 zu sein. Das ist einfach unfassbar. Erst sehen wir tagelang keine und dann am selben Tag zwei Meuten auf so kurzer Distanz. Jetzt können wir ins Skukuza Camp zurück fahren. Mehr kann uns der Tag nicht mehr bieten.
Wieder um 5.30 Uhr fahren wir aus dem Camp und diesmal zum Lake Panik und dort zum Beobachtungsstand für Vögel, wo man das WoMo wieder mal verlassen kann. Heute werden wir gleich von einer Vielzahl gefiederter Freunde belohnt. Hier ein Riesenfischer.
Unter anderem bewundern wir die bunten Malachiteisvögel, die Insekten und kleine Fische fangen.
Des weiteren fahren wir verschiedene Wasserlöcher an. Am De la Porte Dam sehen wir eine kleine Antilope.
Der Transportdam hat da wesentlich mehr zu bieten.Es kommen viele Impalas, Warzenschweine und Streifengnus ans Wasser. Plötzlich sind alle Tiere weg, ein Leopard schleicht durch das Gras. Am Shithavedam ist kein einziges Tier zu sehen. Was schon etwas merkwürdig ist bei dieser Hitze. Wenigstens können wir am Hang einen Nilwaran ausmachen. Was übrigens gar nicht so einfach ist, denn er unterscheidet sich farblich kaum von seiner Umgebung. Dann sehen wir auch warum kein Tier in der Nähe ist. Oben auf dem Hang liegen gut versteckt unter einem Baum ein paar Löwen. Auch wir haben wir jetzt erst entdeckt, obwohl wir doch schon eine ganze Weile hier stehen.
Wir fahren zurück zum Skukuza Camp und endecken an unserem Stellplatz eine Blaukehlagame.  
Dann gehen wir zum Sabie River hinunter. Wo wir vor dem Sonnenuntergang einen letzten Blick auf den Fluss werfen und den Elefanten beim Plantschen zusehen können.
Morgen fahren wir weiter zum Satara Camp, mal sehen was es dann zu berichten gibt.







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